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Veröffentlichung Wie können Risikominderungsmaßnahmen in die Umweltrisikobewertung im Rahmen der Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel eingerechnet werden(Umweltbundesamt, 2022) Klein, Michael; O'Connor, Isabel; Spycher, Simon L.; Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie; EBP Schweiz AG; Deutschland. Umweltbundesamt; Großmann, Dietlinde; Flade, Jens; Türkowsky, DominiqueMit der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln können Risikominderungsmaßnahmen zum Schutz vor Einträgen der Pflanzenschutzmittel in Oberflächengewässer über Oberflächenabfluss (Runoff) festgesetzt werden. Ziel dieses Vorhabens war es, bestehende und potentielle Minderungsmaßnahmen hinsichtlich Reduktionsleistung, Praktikabilität und Kontrollierbarkeit zu bewerten und Vorschläge zu erarbeiten, wie geeignete Maßnahmen in der quantitativen Risikoabschätzung berücksichtigt werden können. Hierzu wurde in wissenschaftlicher Literatur, grauer Literatur und Beratungsunterlagen nach Minderungsmaßnahmen, die Pflanzenschutzmittel-Einträge durch Oberflächenabfluss und Erosion reduzieren könnten, recherchiert. Relevante Maßnahmen wurden in Befragungen von Fachleuten hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit, derzeitigen Verbreitung und zukünftigem Verbreitungspotenzial bewertet. Die danach priorisierten Maßnahmen sind: Anlage von grasbewachsenen Filterstreifen, Direktsaat, Mulchsaat, verschiedene nichtwendende Bodenbearbeitungsmaßnahmen und Anlage von Querdämmen auf dem Feld. Die Reduktionsleistung der priorisierten Maßnahmen wurde dann auf Basis von quantitativen Daten in verschiedenen publizierten Studien und mit Hilfe statistischer Methoden (z.B. Box- und Scatterplots oder multiple lineare Regressionen) ausgewertet. Dabei bestätigte sich die Einschätzung der befragten Fachleute, dass sowohl die Anlage von Filterstreifen (kulturunabhängig) aber auch Querdämmen (speziell für Kartoffeln) expositionsmindernd auf den Eintragspfad Runoff in Oberflächengewässer wirken und so sinnvolle Risikominderungsmaßnahmen darstellen. Bei den Maßnahmen der konservierenden Bodenbearbeitung und der Direktsaat zeigten die ausgewerteten Daten ausgesprochen variable Ergebnisse hinsichtlich der Reduktionswirkung auf Runoff, bei denen man den Erfolg einer Maßnahme nicht an der mittleren Effektgröße, dem Median, nachweisen konnte. Infolgedessen können im vorliegenden Bericht nur zwei Maßnahmen für eine Verwendung in der quantitativen Umweltexpositionsbewertung empfehlen: die Anlage von grasbewachsenen Filterstreifen am Feldrand und das Anlegen von Querdämmen auf dem Feld. Empfehlungen zur Berücksichtigung von weiteren bodenkonservierenden Maßnahmen im Feld (z.B. Mulchsaat, Direktsaat, Streifensaat) in der Umweltexpositionsabschätzung müssen aufgrund der lückenhaften Datenlage und nicht eindeutigen Ergebnisse ausbleiben. Ein unterstützendes Potential zu einer der empfohlenen Maßnahme wird diesen Maßnahmen dennoch zugesprochen. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung Belastung von kleinen Gewässern in der Agrarlandschaft mit Pflanzenschutzmittel-Rückständen - TV1 Datenanalyse zur Pilotstudie Kleingewässermonitoring 2018/2019(Umweltbundesamt, 2023) Liess, Matthias; Böhme, Alexander; Gröning, Jonas; Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung; Deutschland. Umweltbundesamt; Müller, Alexandra; Hitzfeld, Kristinam Kleingewässermonitoring 2018/2019 wurde eine umfangreiche Datenbasis zum Belastungszustand kleiner Fließgewässer in der deutschen Agrarlandschaft mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) geschaffen. Mit den hier dargestellten vertieften Analysen der Daten wurden die treibenden Faktoren für die Einträge von PSM in Gewässer, die Effektivität von Risikominderungsmaßnahmen sowie die Toxizität von Pestiziden allein und in Kombination im Gewässer untersucht. Es zeigte sich, dass Gewässerrandstreifen den PSM-Eintrag insbesondere für gering mobile Stoffe effektiv mindern können und, dass auch nur zeitweise wasserführende Gräben den PSM-Eintrag erhöhen. Die große Anzahl an zeitgleich gefundenen PSM-Wirkstoffen in den Gewässerproben verdeutlicht das zusätzliche Risiko durch PSM-Mischungen, was die Risikobewertung im Zulassungsverfahren von PSM bislang nicht berücksichtigt. Ein weiteres Gewässermonitoring in 2021 ergänzt die Daten des Kleingewässermonitorings. Es bildet Trends der inzwischen im Feldanbau verbotenen Neonicotinoide ab und zeigt die Bedeutung der als Ersatzstoff zunehmend verwendeten Pyrethroide. Eine erste Auswertung von Anwendungsdaten aus den Einflusskorridoren der Messstellen zeigt darüber hinaus die Abhängigkeit der in den Gewässern gefundenen Belastungen vom PSM-Einsatz. Diese Auswertungen unterstreichen das Potential und die Notwendigkeit der Verfügbarkeit von PSM-Anwendungsdaten für die Identifikation von Expositionstreibern und für die Überprüfung von Expositionsmodellen und Risikomanagement. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Empfehlungen für ein angepasstes Monitoringkonzept gegeben. Quelle: Forschungsbericht