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Publikationstyp
Forschungsbericht
Monographie
Monographie
Erscheinungsjahr
2022
Wie können Risikominderungsmaßnahmen in die Umweltrisikobewertung im Rahmen der Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel eingerechnet werden
Wie können Risikominderungsmaßnahmen in die Umweltrisikobewertung im Rahmen der Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel eingerechnet werden
Teilvorhaben 1: Analyse der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verringerung der lokalen Umweltexposition von Gewässern gegenüber Pflanzenschutzmitteln
Autor:innen
Herausgeber
Quelle
Schlagwörter
Gewässer, Abfluss, Erosion, Risikominderung, Pflanzenschutzmittel, runoff, Maßnahmen
Zitation
KLEIN, Michael, Isabel O’CONNOR und Simon L. SPYCHER, 2022. Wie können Risikominderungsmaßnahmen in die Umweltrisikobewertung im Rahmen der Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel eingerechnet werden [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 89/2022. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/2682
Zusammenfassung deutsch
Mit der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln können Risikominderungsmaßnahmen zum Schutz vor Einträgen der Pflanzenschutzmittel in Oberflächengewässer über Oberflächenabfluss (Runoff) festgesetzt werden. Ziel dieses Vorhabens war es, bestehende und potentielle Minderungsmaßnahmen hinsichtlich Reduktionsleistung, Praktikabilität und Kontrollierbarkeit zu bewerten und Vorschläge zu erarbeiten, wie geeignete Maßnahmen in der quantitativen Risikoabschätzung berücksichtigt werden können. Hierzu wurde in wissenschaftlicher Literatur, grauer Literatur und Beratungsunterlagen nach Minderungsmaßnahmen, die Pflanzenschutzmittel-Einträge durch Oberflächenabfluss und Erosion reduzieren könnten, recherchiert. Relevante Maßnahmen wurden in Befragungen von Fachleuten hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit, derzeitigen Verbreitung und zukünftigem Verbreitungspotenzial bewertet. Die danach priorisierten Maßnahmen sind: Anlage von grasbewachsenen Filterstreifen, Direktsaat, Mulchsaat, verschiedene nichtwendende Bodenbearbeitungsmaßnahmen und Anlage von Querdämmen auf dem Feld. Die Reduktionsleistung der priorisierten Maßnahmen wurde dann auf Basis von quantitativen Daten in verschiedenen publizierten Studien und mit Hilfe statistischer Methoden (z.B. Box- und Scatterplots oder multiple lineare Regressionen) ausgewertet. Dabei bestätigte sich die Einschätzung der befragten Fachleute, dass sowohl die Anlage von Filterstreifen (kulturunabhängig) aber auch Querdämmen (speziell für Kartoffeln) expositionsmindernd auf den Eintragspfad Runoff in Oberflächengewässer wirken und so sinnvolle Risikominderungsmaßnahmen darstellen. Bei den Maßnahmen der konservierenden Bodenbearbeitung und der Direktsaat zeigten die ausgewerteten Daten ausgesprochen variable Ergebnisse hinsichtlich der Reduktionswirkung auf Runoff, bei denen man den Erfolg einer Maßnahme nicht an der mittleren Effektgröße, dem Median, nachweisen konnte. Infolgedessen können im vorliegenden Bericht nur zwei Maßnahmen für eine Verwendung in der quantitativen Umweltexpositionsbewertung empfehlen: die Anlage von grasbewachsenen Filterstreifen am Feldrand und das Anlegen von Querdämmen auf dem Feld. Empfehlungen zur Berücksichtigung von weiteren bodenkonservierenden Maßnahmen im Feld (z.B. Mulchsaat, Direktsaat, Streifensaat) in der Umweltexpositionsabschätzung müssen aufgrund der lückenhaften Datenlage und nicht eindeutigen Ergebnisse ausbleiben. Ein unterstützendes Potential zu einer der empfohlenen Maßnahme wird diesen Maßnahmen dennoch zugesprochen. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
When authorising pesticides, risk mitigation measures can be stipulated to protect surface waters from the entry of plant protection products. This project is analyzing risk mitigation measures reducing pesticide exposure of surface water due to runoff and erosion. Current and potential mitigation measures were investigated regarding their mitigation effectiveness, their practicability and controllability. The aim of the project was a recommendation how suitable mitigation measures can then be applied in the quantitative risk assessment for authorization of plant protection product. First, scientific and grey literature but also various advisory documents were searched for suitable risk mitigation measures that could reduce exposure of pesticides through surface runoff and erosion. Then, all relevant measures were evaluated in expert surveys with regard to their profitability, current distribution and dissemination potential. Measures, prioritized by the experts, are: vegetated filter strips, direct sowing, mulch sowing, various no tillage cultivation methods and the installation of micro dams in the field. The effectiveness of these prioritized measures to reduce runoff, erosion and pesticide load was evaluated on the basis of quantitative data in various published studies using different statistical methods (e.g. classification and regression trees and multiple linear regressions). This analysis confirmed the assessment of the experts that both the installation of vegetated filter strips (independent of the crop) and micro-dams (especially for potatoes) reduce pesticide exposure to surface waters by runoff and erosion and thus represent useful risk mitigation measures. In the case of no-tillage and direct sowing measures, the evaluated data showed extremely variable results, in which the success of a measure could not be proven by the mean effect size. As a result, for the implementation in quantitative environmental exposure assessment, an unrestrained recommendation can only be given for two methods: vegetated filter strips at the edge of the field and the micro-dams on the field. For the other soil conservation measures, it was difficult to quantify the effect of a single measure. This was mainly caused by the limited as well as heterogeneous experimental data. Hence no proposal for quantitative exposure assessment is given but these measures are proposed as supportive to the recommended measures. Quelle: Forschungsbericht