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Veröffentlichung CO₂-Bepreisung im Verkehrs- und Gebäudebereich sozialverträglich gestalten(Umweltbundesamt, 2022)Eine ambitionierte CO₂-Bepreisung über den Emissionshandel ist ein maßgeblicher Hebel zum Erreichen der gesetzlichen Klimaziele im Gebäude- und Verkehrsbereich. Dies macht Klimaschutzmaßnahmen wirtschaftlich, sichert durch eine verbindliche Emissionsobergrenze die Zielerreichung ab und hilft, die volkswirtschaftlichen Kosten des Klimaschutzes niedrig zu halten. Allerdings muss sichergestellt werden, dass dabei keine sozialen Härten entstehen. Wie dies möglich ist, zeigt die vorliegende Studie des Umweltbundesamts (UBA). Im Kern schlägt das UBA die Rückverteilung der Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel an die Bürgerinnen und Bürger über eine Klimaprämie und ergänzende Förderprogramme für vulnerabel Haushalte vor.Veröffentlichung Projektionsbericht 2023 für Deutschland(Umweltbundesamt, 2023)Der deutsche Projektionsbericht 2023 beschreibt die projizierte Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland in einem Mit-Maßnahmen-Szenario (MMS) sowie in einem Mit-Weiteren-Maßnahmen-Szenario (MWMS) für die Jahre 2023 bis 2050. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt gemäß dem Zuschnitt der Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes 2021 (Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, Landnutzung, LULUCF sowie Abfallwirtschaft und Sonstiges) sowie gemäß der Unterteilung in Emissionen unter der europäischen Lastenteilungsverordnung (ESR) und dem europäischen Zertifikathandel (EU-ETS 1).Das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 wird in beiden Szenarien nicht erreicht. Die Gesamtlücke zu den Zielen bis zum Jahr 2030 beträgt 331 Mio. t CO2-Äquivalente (MMS) und 194 Mio. t CO2-Äquivalente (MWMS).Veröffentlichung Nature-based solutions and global climate protection(Umweltbundesamt, 2022) Reise, Judith; Siemons, Anne; Böttcher, Hannes; Öko-Institut. Büro Berlin; Deutschland. Umweltbundesamt; Auerochs, Hannah; Erxleben, FriederikeNaturbasierte Lösungen (NbS) schaffen Synergien zwischen dem Schutz der Biodiversität und gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel. In diesem Papier wird eine Arbeitsdefinition von NbS abgeleitet, die sich auf andere bestehende Definitionen, insbesondere auf die Definition der IUCN (2016) stützt. Sie enthält zentrale Elemente der bestehenden Definitionen, die für den Rahmen dieser Studie wichtig sind. Das globale Minderungspotenzial von NbS in relevanten Studien für Wälder, Ackerland, Grünland, terrestrische und küstennahe Feuchtgebiete sowie Siedlungen wird kritisch analysiert und es werden Empfehlungen für die internationale Klimapolitik abgeleitet. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die in der wissenschaftlichen Literatur angegebenen Potenziale das realistische Potenzial von NbS für den Klimaschutz wahrscheinlich überschätzen. Dies ist auf das Fehlen integrierter Studien, zu optimistische Annahmen zur Flächenverfügbarkeit und die Qualität der verfügbaren Informationen zurückzuführen. Außerdem werden der Einfluss von Maßnahmen auf Treibhausgasflüsse, Unsicherheiten in Bezug auf Kohlenstoffflüsse und Quantifizierungsmethoden sowie Klimawandelauswirkungen nicht berücksichtigt. Die Mehrzahl der Studien, die das Minderungspotenzial von NbS untersuchen, konzentriert sich auf das technische Minderungspotenzial. Allgemeine ökologische Einschränkungen wie bestehende Bedrohungen für Ökosysteme, Auswirkungen auf die Biodiversität, Landnutzungskonflikte und andere soziale, kulturelle und politische Hindernisse sowie das Risiko der Nicht-Permanenz von Minderungserfolgen schränken die Minderungspotenziale weiter ein. Der Beitrag von NbS bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erzielung ökologischer und sozialer Co-Benefits wird in hohem Maße davon abhängen, ob die direkten und indirekten Belastungen der Ökosysteme aufgrund der vorherrschenden Produktions- und Konsummuster beseitigt werden. Dennoch sollten die Unsicherheiten in Bezug auf die Quantifizierung der Minderungseffekte von NbS nicht als Argument gegen ihre Umsetzung verwendet werden. Sie sollten auch nicht als Vorwand dienen, um ehrgeizige Minderungsmaßnahmen zur Reduzierung von Emissionen zu verzögern. Im Rahmen des UNFCCC-Verhandlungsprozesses können die Informationen über NbS in den zweijährlichen Transparenzberichten als Grundlage für technische Diskussionen dienen, um Methoden und Indikatoren von NbS im Kontext der NDCs weiterzuentwickeln, und um finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Bei der Umsetzung von Aktivitäten unter Artikel 6 des Übereinkommens von Paris müssen die spezifischen Risiken im Zusammenhang mit NbS berücksichtigt werden. Bei der Entwicklung von Verfahren oder Unterstützungsregelungen zur Förderung von NbS müssen soziale und ökologische Schutzmaßnahmen eingeführt werden. Zur Förderung von Synergien ist eine Kohärenz mit der Arbeit im Rahmen anderer internationaler politischer Rahmenwerke wie den anderen Rio-Konventionen erforderlich. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung Das deutsche Klimavorsorgeportal(Umweltbundesamt, 2022) Born, Manfred; Galwoschus, Lars; Körner, Claudia; ecolo - Agentur für Ökologie und Kommunikation; Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (Berlin); Deutschland. Umweltbundesamt; Sander, KirstenDas Deutsche Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) ist das zentrale öffentlichkeitswirksame Gesamtangebot des Bundes zu Klimaanpassungsdiensten und Klimainformationsdiensten. Es bietet Zugang zu qualitätsgesicherten und kostenfreien Diensten von Behörden des Bundes, der Länder und von staatlich unterstützten Drittanbietern, die sich an die Bundesebene, Länder, Landkreise und Kommunen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft richten. Das inhaltliche Angebot an Klimaanpassungsdiensten wird von KlimAdapt eingebracht, Klimainformationsdienste vom Deutschen Klimadienst. Das KLiVO Portal wird durch das KlimAdapt Anbieter-Nutzer-Netzwerk begleitet. Der Bericht fasst die Ergebnisse, Erkenntnisse und wissenschaftlichen Hintergründe zu KlimAdapt und dem Deutschen Klimavorsorgeportal zusammen. Hierzu gehören die Ergebnisse einer Befragung der Zielgruppen des Portals zu Nutzungsanforderungen, die Darstellung der KlimAdapt Netzwerkarbeit und Ergebnisse von deren Evaluation sowie Erkenntnisse, die während des Aufbaus und des Betriebs des KLiVO Portals gesammelt wurden. Der Bericht gibt Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Portals und nennt Potenziale von Klimaanpassungsdiensten sowie weiteren Forschungsbedarf. Ebenso verweist er auf Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation neuer und nutzerfreundlicher Klimaanpassungsdienste. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung The European Commission's 2050 vision "A clean planet for all" - implications for sector strategies and climate governance(Umweltbundesamt, 2022) Wachsmuth, Jakob; Duscha, Vicki; Eckstein, Johannes; Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung; Ecologic Institut; Guidehouse Energy Germany (Köln); Deutschland. Umweltbundesamt; Voß-Stemping, JudithIm November 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission ihre Strategische Langzeit-Vision "Ein sauberer Planet für alle", welche Netto-Null-Treibhausgasemissionen als Ziel für die EU im Jahr 2050 vorschlug. Dieses Ziel wurde ein Jahr später von den EU-Staats- und Regierungschefs angenommen. Es ist auch eine zentrale Zielgröße im European Green Deal und durch das EU-Klimaschutzgesetz wurde es rechtlich verbindlich. Die Strategische Langzeit-Vision von 2018 wurde von einer detaillierten Folgenabschätzung begleitet. Das Hauptziel der in diesem Bericht vorgestellten Arbeit bestand darin, die Strategische Langzeitvision der Europäischen Kommission und die ergänzenden Materialien zu bewerten und sie im Lichte der neuesten Sektoranalysen zu reflektieren. Der Bericht ist eine Zusammenfassung einer Serie von Publikationen. Diese Publikationen geben Einblicke in die Folgenabschätzung sowie eine Einschätzung der Rolle der Strategischen Vision und wie sie zu einer effektiven Langzeitstrategie für die EU entwickelt werden kann. Darüber hinaus geben Sektoranalysen für den Verkehrs-, Industrie- und Gebäudesektor Aufschluss darüber, welche Maßnahmen erforderlich sind, um eine langfristige Dekarbonisierung in diesen Sektoren zu erreichen. Eine Analyse der ersten Folgenabschätzung zur Effort-Sharing-Verordnung beleuchtet die verschiedenen Optionen für eine sinnvolle Kombination aus CO2-Bepreisung (Emissionshandel) und Regulierung im Rahmen der Effort-Sharing-Verordnung. Schließlich wurden in einer Bestandsaufnahme des Gesamtbilds der EU-Klimagovernance im Herbst 2021 verbleibende Schwachstellen ermittelt und Wege zur Stärkung der bestehenden Prozesse empfohlen, um sicherzustellen, dass sie die EU auf den Weg zur Klimaneutralität bringen können. Eine zentrale Empfehlung ist die Forderung nach einer Aktualisierung der EU-Langzeitstrategie als zentraler Drehscheibe, um Übersicht und Orientierung für sektorale und horizontale Strategien sowie für das nächste Politikpaket (nach 2030), das 2024 ansteht, zu bieten. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung Strukturelle Weiterentwicklung des EU-ETS nach 2020(Umweltbundesamt, 2022) Graichen, Verena; Cludius, Johanna; Graichen, Jakob; Öko-Institut; Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung; Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung; Deutschland. Umweltbundesamt; Weiß, Jan; Gibis, ClaudiaDer Emissionshandel wird als wirksames und kosteneffizientes Politikinstrument zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen geschätzt. Er ist - in Europa im Rahmen des EU-ETS umgesetzt - ein wichtiger Baustein der europäischen Klimapolitik. Darüber hinaus enthält der europäische Politik-Mix weitere Klima- und Energiepolitiken, die mit dem Emissionshandel interagieren. Dies umfasst sowohl EU-Instrumente als auch solche aus nationaler Ebene. Die strukturelle Weiterentwicklung des EU-ETS erfordert eine Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen diesen Instrumenten und dem EU-ETS, wenn seine Anreizwirkung gestärkt und langfristige Effizienz gesichert werden sollen. Ziel dieses Forschungsvorhabens war die wissenschaftliche Begleitung von DEHSt/UBA als vollziehender Behörde und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit als federführendes Ressort bei der Vorbereitung und Begleitung der Prozesse zur strukturellen Weiterentwicklung des EU-ETS. Innerhalb des Forschungsvorhabens wurden Methoden zur Quantifizierung der Wechselwirkungen entwickelt und in zwei Fallstudien (britischer Carbon Price Floor und deutsches Kohleverstromungsbeendigungsgesetz) untersucht. Außerdem wurde die Marktstabilitätsreserve (MSR), welche von der EU zur Steuerung des Angebots und zum Abbau historisch angesammelter Marktüberschüsse eingeführt wurde, eingehend untersucht und Reformvorschläge unterbreitet. Letztlich wurde analysiert, welchen Beitrag der EU-ETS zum langfristigen Dekarbonisierungspfad der EU leisten kann. Neben einer Reihe von Publikationen, wurden die Forschungsergebnisse in zwei Workshops mit internationalem Publikum und einem Fachgespräch vorgestellt. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung Wirkungsanalyse für das Klimaschutzmanagement in Kommunen - Fördermittelnutzung(Umweltbundesamt, 2022) Kenkmann, Tanja; Köhler, Benjamin; Hesse, Tilman; Öko-Institut; Deutschland. Umweltbundesamt; Sieck, LizziDie hier vorgelegten Ergebnisse leisten einen Beitrag zur Wirkungsanalyse der kommunalen Klimaschutzmanager*innen. In einer Vergleichsgruppenanalyse bezogen auf den Abruf von Fördermitteln für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen werden Städte und Gemeinden sowie Landkreise mit und ohne Klimaschutzmanagement verglichen. Zu vergleichende Indikatoren sind die Anzahl geförderter Klimaschutzvorhaben, das abgerufene Fördervolumen, das Volumen pro Vorhaben sowie die erzielten THG-Minderungen. Zusätzlich wird in einer Vorher-Nachher-Analyse geprüft, wie sich die genannten Indikatoren nach Etablierung des Klimaschutzmanagements im Vergleich zu vorher entwickeln. Die Arbeiten sind Teil des Forschungsprojektes "Wirkungspotenzial kommunaler Maßnahmen für den nationalen Klimaschutz. Auswirkungen flächendeckender strategischer Klimaschutzelemente und deren Potenzial für die NKI" des Bundesumweltministeriums, seit der 20. Legislaturperiode des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Ergebnisse der Vergleiche zeigen, dass das kommunale Klimaschutzmanagement einen positiven Effekt auf die Anzahl und das Volumen geförderter Vorhaben sowie auf die erzielten THG-Minderungen sowohl in Städten und Gemeinden unterschiedlicher Größe als auch in Landkreisen hat. In Kommunen mit Klimaschutzmanagement wurden mehr geförderte Vorhaben durchgeführt, mehr Fördermittel eingeworben und mehr THG-Minderungen erzielt als in den jeweiligen Vergleichsgruppen ohne KSM; außerdem beantragen Kommunen mit Klimaschutzmanagement im Mittel größere Vorhaben als solche ohne, und die Diversität des genutzten Förderprogrammportfolios steigt mit Etablierung des Klimaschutzmanagements an. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung Entwicklung eines finanziellen Anreizsystems für zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen im Wald(Umweltbundesamt, 2022) Böttcher, Hannes; Hennenberg, Klaus Josef; Reise, Judith; Öko-Institut; Naturwald Akademie gGmbH; Deutschland. Umweltbundesamt; Purr, KatjaIm Rahmen des Projektes "Transformation zu einem vollständig treibhausgasneutralen Deutschland" (CARE) (FKZ 3720 41 506 0) wird untersucht, welche Pfade notwendig sind, um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen, sowie welche Maßnahmen aus politischer Sicht unterlegt werden müssen, um diese Transformationspfade umzusetzen. Im Rahmen einer Aufstockung zum CARE-Projekt wurde analysiert, wie für den Wald Instrumente als Förderung oder Honorierung ausgestaltet werden können, um bestmöglich zur Umsetzung der im Klimaschutzgesetz definierten Klimaschutzziele im LULUCF-Sektor und somit zur Treibhausgasneutralität in Deutschland beizutragen. Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse des Aufstockungsprojekts in drei Abschnitten zusammen. Abschnitt A beschreibt zunächst die "Allgemeine Ausgangssituation" bzgl. aktueller Studien zu Anreizsystemen, die Ausgangssituation im Wald für einen Honorierungsansatz sowie eine Übersicht zu bestehenden Förderansätzen. Im Zentrum der Machbarkeitsanalyse in Abschnitt B steht das vom BMUV vorgeschlagene Anreizsystem. Die dort vorgeschlagenen Parameter werden vorgestellt, mögliche Indikatoren detailliert beschrieben sowie Datengrundlage, Aufwand für Nachweisführung und bestehende Fördertatbestände identifiziert. Auf dieser Basis erfolgt eine Analyse der Machbarkeit des Anreizsystems des BMUV. Abschnitt C widmet sich der Vorstellung und Analyse eines Konzepts für die Entwicklung eines modularen Anreizsystems zur Honorierung von Biodiversitäts- und Senkenleistungen. Dazu wird die Entwicklung eines Zwei-Säulen-Modells für die Honorierung von Biodiversitäts- und Senkenleistung vorgeschlagen. Die zwei Säulen beinhalten A) die Förderung ökologischer Waldwirtschaft und B) die Schaffung eines marktwirtschaftlichen Zertifikatehandels. Abschließend wird auf Ergebnisse der Prüfung der rechtlichen Rahmenbedingungen des Anreizsystems eingegangen. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung Kommunale Konzepte zur Erreichung der Treibhausgasneutralität vor 2045(Umweltbundesamt, 2022) Stober, Evelina; Deutschland. Umweltbundesamt; Sieck, Lizzi; Hipt, Kirsten op deIn den letzten Jahren beschlossen eine Vielzahl von deutschen Kommunen die Treibhausgasneutralität vor 2045 anzustreben. Diese Studie greift den derzeitigen Trend auf und untersucht anhand von sechs Fallkommunen, die kommunalen Konzepte zur Zielerreichung. Nach einer Einleitung folgt die Abgrenzung der Begriffe Klima- und Treibhausgasneutralität. Im weiteren Verlauf der Studie wird der wissenschaftlich korrekte Begriff der Treibhausgasneutralität genutzt. Das Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Entwicklung des kommunalen Klimaschutzes seit den 1990-er Jahren. Lag der Fokus vor 30 Jahren noch auf den Energiesektor, so kann mittlerweile eine differenziertere Betrachtungsweise festgestellt werden. Die Nationale Klimaschutzinitiative als breites Förderprogramm unterstützte zudem den Aufbau des kommunalen Klimaschutz maßgeblich - als Meilenstein und Vorbild sind die Masterplan-Kommunen besonders hervorzuheben. 2019 erreichte die Klimanotstandsbewegung Deutschland mit Konstanz als erste Kommune die den Klimanotstand beschloss. Seitdem messen viele weitere Kommunen dem Klimaschutz eine hohe Priorität ein. Auch wenn der Klimanotstand keine rechtlichen Verpflichtungen erwirkt, so können doch erhöhte Klimaschutzbemühungen seitens der Kommunen festgestellt werden. In wie weit diese Dynamik den derzeitigen Trend der vorzeitigen Treibhausgasneutralitätsziele ausgelöst oder verstärkt hat, kann nicht gesagt werden. Eine Übersicht der Kommunen mit ambitionierten Klimaschutzzielen konnte nicht gefunden werden, weshalb ein Vergleich nicht möglich war. Die methodische Herangehensweise wird in Kapitel 4 erläutert. Nach einer Recherche zur aktuellen wissenschaftlichen Literatur und zu möglichen Fallkommunen erfolgte die Analyse der kommunalen Konzepte. Da kaum Literatur zum genannten Forschungsgegenstand vorhanden ist, stellte sich für die vorliegende Untersuchung die Aufgabe, eine grundlegende Basis zu schaffen. Zuvorderst wurden exemplarische Klimaschutzkonzepte, die das Ziel verfolgen, die THGN vor 2045 zu erreichen, analysiert und nach Sektoren und Maßnahmentypen neu strukturiert. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Fallkommunen wurden herauskristallisiert. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurden problemzentrierte Interviews mit den sechs Kommunen und einer wissenschaftlichen Expertin zur qualitativen Einordnung der Ergebnisse durchgeführt. Des Weiteren wird begründet, weshalb in diesem Fall nur eine rein quantitative Bewertung der Konzepte möglich war. Es werden Möglichkeiten einer qualitativen Bewertung aufgezeigt, bspw. nach eingesetzten Finanzmitteln oder nach Umsetzungsreife. Eine Vorstellung der hier analysierten Fallkommunen erfolgt in Kapitel 5. Untersucht wurden die Kommunen Marburg und Münster für das THGN-Ziel 2030, Konstanz und München für 2035 sowie Traunstein und Steinfurt für das Jahr 2040. Für jede Kommune werden die Umstände für das THGN-Ziel erläutert, sowie die aktuellste THG-Bilanz vorgestellt. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse dieser Studie umfassend erläutert. Dazu werden die Interviewergebnisse und die Analyse der Konzepte herangezogen. Strukturiert nach Kategorien erfolgt eine systematische Aufbereitung der Ergebnisse. Die erste Initiative zum Beschluss der sogenannten "Klimaneutralität" entsteht oftmals außerhalb der Verwaltung, bspw. durch die Politik oder durch die Bewegung Fridays-for-Future. Die Definition der "Klimaneutralität" ist in allen untersuchten Kommunen sehr unterschiedlich. Einige lassen auch ein gewisses THG-Restbudget zu. Eine Kompensation wird in vielen Kommunen nur als letzte Möglichkeit zur Erreichung des Ziels angesehen, wenn verbliebene oder nicht vermeidbare THG-Emissionen ausgeglichen werden müssen. Der Prozess zur Erstellung eines Konzepts ist in den Kommunen sehr individuell, auch wenn oftmals ein externes Fachbüro miteinbezogen wurde oder eine Beteiligung der Bürger*innen stattfand. Die Expertin empfiehlt Kommunen eine gestufte Beteiligung. Nach einer Analyse der notwendigen Maßnahmen, könne den Bürger*innen die Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Eine THG-Bilanz wird in allen Kommunen erstellt und dient als Ausgangslage. Mit Hilfe einer "Einflussbilanz" könnten auch die relevanten, kommunalen Akteure zur Erreichung des Klimaschutzziels aufgezeigt werden, so die Expertin. Wie auch in den anderen Kategorien erfolgt für die einzelnen Sektoren Mobilität, Gebäude, Energie, Wirtschaft. Bildung/Konsum/Sonstiges, Flächennutzung/Umwelt und Verwaltung eine Gegenüberstellung der Interviewaussagen. Die Kommunen und die Expertin geben eine Einschätzung, welche Maßnahmenart sie als besonders relevant in dem jeweiligen Sektor erachten. Die Vorab-Analyse der Konzepte konnte zum einen feststellen, dass die Maßnahmen sehr breit gefächert sind. Zum anderen ist zwischen den Sektoren und den Maßnahmenarten eine hohe, quantitative Varietät vorzufinden. In allen Sektoren mit Ausnahme von Mobilität und Verwaltung, werden in den Konzepten Informations- und Bildungsmaßnahmen bevorzugt. Hingegen werden infrastrukturelle Maßnahmen insbesondere im Mobilitäts- und Verwaltungssektor geplant. Zwischen den Aussagen der Kommunen und der Expertin konnten einige Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden. Von beiden Seiten werden Infrastruktur und Ordnungsrecht als sehr relevant eingestuft, insbesondere für Mobilität, Gebäude und Energie. Dennoch fehlt derzeit in der Praxis die Rückendeckung für mehr ordnungsrechtliche Maßnahmen, wie zum Beispiel bei Klagen gegen die Kommunen. Eine Diskrepanz besteht im Sektor Wirtschaft, wo die Kommunen insbesondere Unterstützung und Vernetzung als wichtig erachtet, die Expertin allerdings auch Ordnungsrecht, Infrastruktur und Strategien eine hohe Bedeutung zumisst. Auch für die Flächennutzung und die Verwaltung schätzt die Expertin das Ordnungsrecht und die strategischen Maßnahmen als relevant ein, während die Kommunen die Infrastruktur hervorheben und für die Verwaltung auch die Vorbildfunktion. Rückblickend betonen die Kommunen die Wichtigkeit des Energiesektors und der Informations- und Bildungsmaßnahmen. Letztere seien vor allem in den Konzepten enthalten, da die meisten Klimaschutzmanagements keine fachliche Zuständigkeit haben. Dies wirft die Frage auf, wie Klimaschutz integrativer in der Verwaltung verankert werden kann. Das vorzeitige THGN-Ziel wirkt sich positiv auf die Ressourcen für den Klimaschutz aus. Zusätzlich zu weiteren Personalstellen werden mehr finanzielle Mittel für den Klimaschutz bereitgestellt. Alle Kommunen geben an, ein regelmäßiges Monitoring durchführen zu wollen. Die Expertin betont, dass bisher, zusätzlich zur THG-Bilanz, maßgebliche Indikatoren fehlen, an denen der Erfolg der Klimaschutzmaßnahmen gemessen werden kann. Als Ergebnis des gesamten Prozesses zum Beschluss eines ambitionierten THGN-Ziels sehen die Hälfte der Fallkommunen eine Diskrepanz zwischen den geplanten Maßnahmen aus ihrem Konzept und dem Ziel. Interessanterweise sind es die zwei Kommunen mit dem ambitioniertesten Ziel für 2030 und eine Kommune mit dem Ziel für 2035. Die Kommunen mit dem THGN-Ziel für 2040 meinen das Ziel mit Ihren Maßnahmen erreichen zu können. Die Expertin ist der Ansicht, dass keine Kommune das Ziel erreichen kann, wenn nicht die Rahmenbedingungen entsprechend ausgelegt sind und die höheren Ebenen (Länder, Bund, EU) ihre eigenen Klimaschutzziele konsequent verfolgen. Quelle: StudieVeröffentlichung CO2-Bepreisung im Verkehrs- und Gebäudebereich sozialverträglich gestalten(Umweltbundesamt, 2022) Lünenbürger, Benjamin; Tews, Kerstin; Weiß, Jan; Zschüttig, HansCO2-Bepreisung im Verkehrs- und Gebäudebereich sozialverträglich gestalten Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) hat sich die Bundesregierung zur Treibhausgasneutralität bis 2045 verpflichtet und sektorale, wie auch gesamtwirtschaftliche Zwischenziele auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität festgelegt. Aktuelle Projektionen zeigen, dass diese ambitionierten Ziele mit dem aktuell beschlossenen Klimaschutz-Instrumentarium nicht zu erreichen sind. Besonderer Hand- lungsbedarf besteht in den Bereichen Gebäude und Verkehr. Eine ambitionierte CO 2-Bepreisung über einen Emissionshandel ist ein maßgeblicher Hebel, um die Klimaziele in diesen Sektoren erreichen zu können. Empirische Analysen zeigen aber, dass eine CO 2-Bepreisung im Verkehrs- und Gebäudebereich Haushalte mit niedrigen Einkommen im Durchschnitt relativ stärker belastet als Haushalte mit hohen Einkommen. Darüber hinaus kann die CO 2-Bepreisung zu sozialen Härten in Bevölkerungsgruppen führen, die durch strukturelle Faktoren einen sehr hohen Verbrauch fossiler Energien aufweisen. Die sozialverträgliche Ausgestaltung der CO 2-Bepreisung im Verkehrs- und Gebäudebereich ist damit eine zentrale Herausforderung der deutschen und europäischen Klimapolitik. Das vorliegende Papier gibt einen Überblick, welche Strategien und Instrumente für eine sozial- und klimaverträgliche Gestaltung der CO 2-Bepreisung in Frage kommen und welche Kriterien für ihre Bewertung maßgeblich sind. Darauf aufbauend wird ein Vorschlag für einen Policy- Mix erarbeitet. Im Ergebnis zeigt das Papier auf, dass eine Rückverteilung der Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel im Gebäude- und Verkehrsbereich an die privaten Haushalte über eine pauschale Klimaprämie und spezifische Förderprogramme für vulnerable Gruppen eine ambitio- nierte CO 2-Bepreisung und Sozialverträglichkeit in Einklang bringen können. © Authors