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Publikationstyp
Forschungsbericht
Monographie
Erscheinungsjahr
2019
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Evaluierung und Weiterentwicklung des EU-Emissionshandels aus ökonomischer Perspektive für die Zeit nach 2020 (EU-ETS-7)

Abschlussbericht
Quelle
Schlagwörter
Carbon Leakage, Emissionsverlauf, EU-Emissionshandel, EU-Emissionshandelssystem, Emissionsentwicklung
Zitation
GRAICHEN, Verena, Hannah FÖRSTER und Jakob GRAICHEN, 2019. Evaluierung und Weiterentwicklung des EU-Emissionshandels aus ökonomischer Perspektive für die Zeit nach 2020 (EU-ETS-7) [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Climate Change, 29/2019. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/5686
Zusammenfassung deutsch
Das 2003 eingeführte europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS) ist ein zentrales Instrument der nationalen und europäischen Klimapolitik. Seit der 3. Handelsperiode (2013-2020) wird die Obergrenze der Emissionen (das "Cap") nun EU-weit festgelegt, ein großer Teil der Emissionsberechtigungen wird versteigert und für die kostenlose Zuteilung gelten in allen EU-Mitgliedstaaten dieselben Regeln. Die kostenlose Zuteilung insbesondere an Anlagen aus Sektoren, die stark im internationalen Wettbewerb stehen, ist auch in der 4. Handelsperiode (2021-2030) vorgesehen, um die Verlagerung von Produktion und den damit verbundenen Emissionen in Länder mit weniger stringenten Klimapolitiken (Carbon Leakage) zu verhindern. Gleichzeitig wurde im Herbst 2014 durch Beschluss des Europäischen Rates eine Anpassung des ETS-Caps an die EU-weiten Reduktionsziele bis 2030, und damit eine Verschärfung der jährlichen Absenkung des Caps von derzeit 1,74% auf 2,2% ab 2021 festgelegt. Damit sinkt auch die Menge an Zertifikaten, die für die kostenlose Zuteilung zur Verfügung steht und die Wahrscheinlichkeit einer pauschalen sektorübergreifenden Kürzung der kostenlosen Zuteilung durch den sogenannten Korrekturfaktor nimmt zu. Aus diesem Grund ist eine Aktualisierung der Zuteilungsparameter aus der 3. Handelsperiode geboten, um die technologische Entwicklung und die Veränderung der Produktionsmengen zur Basisperiode abzubilden sowie die Carbon Leakage Regeln stärker zu fokussieren. Das Forschungsprojekt diente der Beratung des Umweltbundesamtes und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Hinblick auf die Ausgestaltung des Emissionshandels ab der vierten Handelsperiode. In den vorliegenden Analysen werden verschiedene Optionen für die Weiterentwicklung der Zuteilung und die perspektivische Verteilung des Gesamtbudgets (Cap) untersucht, insbesondere - verschiedene dynamische Zuteilungsregeln und die zeitliche Anpassung der Zuteilungsparameter, - Ansätze zur Ermittlung und möglichen Differenzierung des Carbon Leakage Risikos sowie einer darauf basierenden, abgestuften kostenlosen Zuteilung, - Minderungspotentiale in der Industrie als eine Informationsbasis im Hinblick auf die mittel- bis langfristige Festsetzung des Caps und - Empfehlungen für die Zuteilung an Stromerzeugungsanlagen nach Artikel 10c in ausgewählten Ländern, basierend auf den bisherigen Erfahrungen in der dritten Handelsperiode. Schließlich wurden zentrale Einflussfaktoren auf die Ist-Emissionen in den wichtigsten EU-Mitgliedstaaten untersucht, mit dem Ziel die bisher erreichte Emissionsreduktion im Emissionshandel von 26% gegenüber 2005 besser nachzuvollziehen und ebenso Änderungen von Jahr zu Jahr, insbesondere seit Beginn der dritten Handelsperiode, einordnen zu können. Der Schwerpunkt liegt auf methodischen Erkenntnissen; hierzu werden exemplarisch zwei Länder mit hohem Emissionsanteil und hohen Reduktionen (Großbritannien und Spanien) sowie zwei emissionsintensive Sektoren (Raffinerien sowie Eisen und Stahl) untersucht. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
The European emissions trading system (EU ETS) introduced in 2003 is a central instrument of national and European climate policy. Since the 3rd trading period (2013-2020), the upper limit of emissions (the "cap") has been set at EU-level, a large proportion of emission allowances are auctioned and the same rules apply to free allocation in all EU member states. Free allocation, in particular to installations in sectors that are subject to strong international competition, is also planned for the fourth trading period (2021-2030) in order to prevent the relocation of production and the associated emissions to countries with less stringent climate policies (carbon leakage). At the same time, the European Council decided in autumn 2014 to adjust the ETS cap to the EU-wide reduction targets by 2030, thus tightening the annual reduction of the cap from currently 1.74% to 2.2% from 2021. This will also reduce the quantity of allowances available for free allocation and increase the probability of a flat-rate reduction in free allocation through the so-called cross-sectoral correction factor. As a consequence, it is necessary to update the allocation parameters from the 3rd trading period in order to reflect technological developments and changes in production volumes compared with the base period and to focus carbon leakage rules more strongly on those sectors most at risk. The research project served to advise the German Federal Environment Agency and the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety on the design of emissions trading from the fourth trading period onwards. The present analyses examine various options for the further development of allocation and the perspective distribution of the emission cap, in particular - various dynamic allocation rules and the temporal adjustment of allocation parameters, - approaches for the determination and possible differentiation of the carbon leakage risk as well as a tiered free allocation based on this, - reduction potentials in the industry as an information basis with regard to the medium to long-term determination of the cap, and - recommendations for allocation to electricity generation installations in selected countries (article 10c), based on experience gained in the 3rd trading period. Finally, central influencing factors on actual emissions in important EU Member States were examined with the aim of better understanding the 26% reduction in emissions achieved so far in the emissions trading sector compared to 2005 and yearly variations, especially since the beginning of the 3rd trading period. The focus is on methodological insights; two countries with a high share of emissions and high reductions (Great Britain and Spain) and two emission-intensive sectors (refineries and iron and steel) are examined as examples. Quelle: Forschungsbericht