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Publikationstyp

Forschungsbericht
Monographie

Erscheinungsjahr

2020
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Migration, environment and climate change: literature review

first report in the "Migration, environment and climate change" series

Quelle

Schlagwörter

Migration, Klimaänderung, Flüchtling, Umweltveränderung, climate change, human mobility, displaced person, refugee, environmental change, relocation

Finanzierungskennzeichen

3717181060

standardisiertes Finanzierungskennzeichen

37171810

Verbundene Publikation

Zitation

FLAVELL, Alex, Susanne MELDE und Andrea MILAN, 2020. Migration, environment and climate change: literature review [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 42/2020. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/4633
Zusammenfassung deutsch
Diese Literaturstudie gibt einen Überblick über die theoretische und empirische Fachliteratur zu den Zusammenhängen zwischen Umweltstressoren - einschließlich Klimawandel - und menschlicher Mobilität. Migration als Reaktion auf Umweltveränderungen ist nicht neu, sondern Teil der Geschichte der menschlichen Besiedlung unseres Planeten. In den Migrationstheorien des späten 19. Jahrhundert wurde Umwelt als ein Kausalfaktor für Migration gesehen. Die Forschungsbemühungen zum besseren Verständnis der Komplexität dieser Verbindung sind aber viel aktueller (die ersten Veröffentlichungen stammen aus den 1980er Jahren). Ein besseres Verständnis der wahrscheinlichen Auswirkungen des Klimawandels stammt jedoch aus den 1990er Jahren und wurde durch alarmierende Vorhersagen über die möglichen Auswirkungen auf die menschliche Migration angeheizt. Das führte dazu, dass seit den 2000er Jahren eine Zunahme der Forschung über den Zusammenhang zwischen Umweltveränderungen und Migration zu verzeichnen ist. Die Studie zieht Bilanz über diese Entwicklungen in der Literatur, indem sie eine strukturierte Analyse der wichtigsten Ergebnisse liefert, einschließlich eines Überblicks über die verschiedenen methodischen Herausforderungen, vor denen die Forschung steht. Zuerst wird die Entwicklung der Forschung zu den Zusammenhängen zwischen Umwelt und Migration dargestellt und die Forschung in ihren breiteren politischen Kontext gestellt. Aus dieser Forschung geht immer deutlicher hervor, dass Migration im Zusammenhang mit Umweltfaktoren multikausal ist und dass eine Reihe anderer Faktoren berücksichtigt werden müssen, auch auf der Mikroebene, also individuelle und Haushaltsentscheidungen. Umweltstressoren führen nicht unbedingt zu Migration, und nach und nach wächst die Einsicht, dass einige der Menschen, die am anfälligsten für Umweltveränderungen sind, diejenigen sein werden, die nicht in der Lage sind, ihre Heimat zu verlassen. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass Veränderungen in der Umwelt und daraus resultierende veränderte Muster von plötzlich auftretenden Ereignissen oder steigende Temperaturen, in den nächsten Jahren weltweit zu immer wichtigeren Kausalfaktoren der Migration werden. Eine der zentralen Herausforderungen der Forschung wird darin bestehen, das Verständnis darüber, wie Umweltmigration mit Vulnerabilität zusammenhängen, zu verbessern und herauszuarbeiten, welche Faktoren maßgeblich dafür sind, ob Mobilität positiv oder negativ zur Existenzgrundlage der von Umwelt- und Klimaveränderungen betroffenen Menschen beiträgt. Neugewonnene Erkenntnisse sollen wissenschaftliche und evidenzbasierte Politikberatung ermöglichen und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger zu geeigneten politischen Maßnahmen befähigen. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
This literature review provides an overview of theoretical and empirical research into the linkages between environmental stressors - including climate change - and human mobility. Migration in response to changes in the environment is not new, indeed it is part of the story of human inhabitation of our planet. Early theorists of migration considered the environment as a causal factor in the late nineteenth century, but research efforts to better understand the complexities of this linkage are much more recent (the first publications date back to the 1980s). However, increased understanding of the likely impacts of climate change from the 1990s - fueled by alarmist predictions about the possible impacts on human migration - has led to a surge in research into the environment-migration nexus since the 2000s. This review takes stock of this evolution, by providing a structured analysis of key findings, including an overview of the diverse methodological challenges facing researchers. It begins by retracing the evolution of research on environment-migration linkages, situating research within its wider political context. It has become increasingly clear from this research that migration related to environmental factors is multi-causal, and that a range of other factors need to be taken into account, including at the "micro" level of individual and household decisions. Environmental stressors do not necessarily lead to migration, and indeed there is a growing realisation that some of the people most vulnerable to environmental changes will be those who are unable to move. Nonetheless, changes to our environment, caused by changing patterns of sudden-onset events or increasing temperatures, are likely to become increasingly important causal factors of migration globally in years ahead. One of the key challenges for researchers will be to improve understanding of how environmental migration relates to vulnerability - which factors determine whether mobility contributes positively or negatively to the livelihoods of people affected by environmental and climatic changes - in order to provide scientific and evidence-based policy advice and to inform appropriate policy interventions. Quelle: Forschungsbericht