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Publikationstyp
Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsjahr
2020
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Gesundheitsschutz bei Hitzeextremen in Deutschland: Was wird in Ländern und Kommunen bisher unternommen?

Autor:innen
Blättner, Beate
Janson, Debora
Herausgeber
Quelle
Bundesgesundheitsblatt
63 (2020)
Schlagwörter
Klimaänderung, Schadensvorsorge
Zitation
BLÄTTNER, Beate, Debora JANSON, Hans-Guido MÜCKE und Alexandra ROTH, 2020. Gesundheitsschutz bei Hitzeextremen in Deutschland: Was wird in Ländern und Kommunen bisher unternommen? Bundesgesundheitsblatt [online]. 2020. Bd. 63 (2020). DOI 10.60810/openumwelt-1584. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/4249
Zusammenfassung deutsch
Hintergrund Hitzeextreme sind eines der greifbarsten gesundheitlichen Risiken des Klimawandels. In der Prävention setzt Deutschland auf Bund/Länder-Handlungsempfehlungen für Hitzeaktionspläne sowie auf Förderprogramme, mit denen entsprechende Maßnahmen unterstützt werden. Ziel der Arbeit Es interessierte, welche Maßnahmen und Projekte zur Prävention von hitzebedingter Mortalität und Morbidität in Deutschland durchgeführt wurden. Material und Methoden In einer Datenbank- und Internetrecherche wurden Aktivitäten und Projekte seit dem Jahr 2003 identifiziert, die sich mit Hitze und menschlicher Gesundheit befassen. Ausgeschlossen wurden Projekte, die sich nur indirekt mit menschlicher Gesundheit befassen. Erfasst wurden u. a. Bundesland und Förderer sowie, welche Kernelemente von der Maßnahme adressiert sind. Ergebnisse Von den 190 in den Bundesländern und auf Bundesebene identifizierten Projekten lassen sich 19 dem Stichwort "Hitzeaktionsplan" zuordnen, wobei darunter heterogene Aktivitäten verstanden werden. Die einzelnen Maßnahmen umfassten teilweise mehrere Kriterien der Handlungsempfehlungen des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen. 70,0 % befassten sich mit der Stadtplanung und dem Bauwesen, 37,4 % mit Information und Kommunikation, 24,2 % mit vulnerablen Gruppen, 17,9 % mit der Reduzierung von Hitze in Innenräumen, 15,3 % mit der Nutzung eines Hitzewarnsystems, je 13,7 % mit einer zentralen Koordinierung und interdisziplinären Zusammenarbeit und der Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme und 5,3 % mit dem Monitoring und der Evaluation der Maßnahmen. Diskussion Die Anzahl von Maßnahmen und Projekten in Deutschland ist erheblich. Dennoch bleibt unklar, ob damit die Kriterien eines wirksamen mittel- und kurzfristigen Schutzes erfüllt sind. © 2020 Springer Nature Switzerland AG
Zusammenfassung englisch
Background Heat extremes are one of the most perceptible health risks of climate change. In the field of prevention, Germany relies on recommendations for heat health action plans and on programs to support such measures. Objectives To give an overview of measures and projects for the prevention of heat-related mortality and morbidity that have been established in Germany. Materials and methods Activities and projects covering heat and human health since 2003 were identified by database and Internet search. Projects just indirectly related to human health were excluded. We recorded federal states and funding agencies, and which of the eight core elements of the Federal Ministry for the Environment recommendations for action are addressed by the measure. Results Of the 190 projects, 19 can be assigned the keyword "heat health action plan", although these are very heterogeneous activities. The individual measures partly covered several criteria of the recommendations for action: 70.0% concern urban planning and construction, 37.4% information and communication, 24.2% vulnerable groups, 17.9% reducing indoor heat, 15.3% the use of a heat warning system, 13.7% each for central coordination, interdisciplinary cooperation, and the preparation of health and social systems, and 5.3% refer to monitoring and evaluation of measures. Discussion The number of measures and projects in Germany is considerable. However, it remains unclear whether these actions meet the criteria for effective medium- and short-term protection. © 2020 Springer Nature Switzerland AG