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Publikationstyp
Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsjahr
2021
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Verlorene Lebensjahre durch Tod

Eine umfassende Analyse des Sterbegeschehens in Deutschland, durchgeführt im Rahmen des Projekts BURDEN 2020
Autor:innen
Wengler, Annelene
Rommel, Alexander
Herausgeber
Quelle
Deutsches Ärzteblatt
118 (2021), Heft 9
Schlagwörter
Zitation
WENGLER, Annelene, Heike GRUHL, Alexander ROMMEL und Dietrich PLASS, 2021. Verlorene Lebensjahre durch Tod. Deutsches Ärzteblatt [online]. 2021. Bd. 118 (2021), Heft 9. DOI 10.60810/openumwelt-233. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/3657
Zusammenfassung deutsch
Hintergrund: Die Kenntnis darüber, welche Erkrankungen und Todesursachen erheblich zu den durch Sterblichkeit verlorenen Lebensjahren ("years of life lost", YLL) beitragen, kann zur besseren Fokussierung entsprechender Präventions- und Versorgungsprogramme beitragen. Im Rahmen des Projekts BURDEN 2020 am Robert Koch-Institut wurden die YLL deutschlandweit für spezifische Todesursachen ermittelt. Methode: Für die Analyse wurden die Daten der Todesursachenstatistik genutzt. ICD-10-Codes wurden auf unterschiedlichen Ebenen zu Todesursachen gruppiert und Sterbefälle todesursachenspezifisch über die Restlebenserwartung im Alter des Todes in YLL transformiert. Sterbefälle und YLL wurden differenziert nach Alter, Geschlecht und regionaler Verteilung miteinander verglichen. Ergebnisse: Im Jahr 2017 gab es in Deutschland rund 11,6 Millionen YLL, 42,8 % entfielen auf Frauen, 57,2 % auf Männer. Die größten Anteile wiesen (bösartige) Neubildungen (35,2 %), kardiovaskuläre Erkrankungen (27,6 %), Verdauungserkrankungen (5,8 %) und neurologische Störungen (5,7 %) auf. Sterbefälle in jüngerem Alter wirken sich auf die Bevölkerungsgesundheit, gemessen in YLL, verhältnismäßig stärker aus: Nur 14,7 % der Sterbefälle entfielen auf die unter 65-Jährigen, dies entspricht aber 38,3 % der verlorenen Lebensjahre. Häufige Sterbeursachen waren in dieser Gruppe unter anderem Unfälle, Selbstschädigung und Gewalt, bösartige Neubildungen sowie alkoholassoziierte Erkrankungen. Schlussfolgerung: Ein bedeutender Teil der YLL entfiel auf jüngere und mittlere Altersgruppen. Die Ergebnisse unterstreichen daher die Notwendigkeit, früh im Lebensverlauf mit Präventionsangeboten anzusetzen, um verlorene Lebenszeit in jüngeren Jahren wie auch Risikofaktoren altersassoziierter Erkrankungen zu reduzieren. Quelle: www.aerzteblatt.de