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Publication type
Monographie
Date
2022
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Zur Verfassungsmäßigkeit des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG)

Rechtsgutachten
Containing Item
Keywords
Verfassungsmäßigkeit, Verfassungsmäßigkeit BEHG, BEHG, nationaler Emissionshandel, nicht-steuerliche Abgabe, Vorteilsabschöpfungsabgabe
Citation
IPSEN, Nils, Thomas WISNIEWSKI und Liesa PLAPPERT, 2022. Zur Verfassungsmäßigkeit des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 04/2022. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/2943
Abstract german
Das Rechtsgutachten untersucht die Verfassungsmäßigkeit des Brennstoffemissionshandels-gesetzes (BEHG) und dessen Vereinbarkeit mit dem Unionsrecht. Zur Ermittlung des verfassungsrechtlichen Maßstabs muss zunächst bestimmt werden, ob es sich bei den Entgelten, die für den Erwerb der Emissionszertifikate zu zahlen sind und dem Bund zufließen, um Steuern oder nicht-steuerliche Abgaben handelt. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um nicht-steuerlichen Abgaben handelt, da die Emissionszertifikate eine staatliche Gegenleistung darstellen. Auf dieser Grundlage wird geprüft, ob die verfassungsrechtlichen Anforderungen an eine nicht-steuerliche Abgabe erfüllt sind. Es wird insbesondere untersucht, ob ein besonderer sachlicher Rechtfertigungsgrund vorliegt, der eine Verletzung des Grundsatzes der Belastungsgleichheit vermeidet. Dazu werden auf Grundlage der Rechtsprechung des BVerfG die verfassungsrechtlichen Anforderungen an einen besonderen sachlichen Rechtfertigungsgrund herausgearbeitet und analysiert, ob das BEHG - gerade in der Einführungsphase mit der Veräußerung zu einem staatlich festgelegten Preis - diesen Anforderungen genügt. Besonderes Augenmerk wird auf die Frage gelegt, ob auch bei einer Veräußerung zu Festpreisen ein staatliches Bewirtschaftungssystem i.S.d. Rechtsprechung des BVerfG angenommen werden kann. Dabei werden auch nationale und supranationale Regelungen außerhalb des BEHG berücksichtigt. Das Rechtsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die Einführung der Entgelte für die Emissionszertifikate durch einen besonderen sachlichen Grund gerechtfertigt ist. Darüber hinaus untersucht das Gutachten die Vereinbarkeit der Regelungen mit dem Eigentumsschutz (Art. 14 Abs. 1 GG) und der Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) sowie mit dem einschlägigen Primär- und Sekundärrecht der EU. Im Ergebnis bestehen auch insoweit keine rechtlichen Bedenken. Quelle: Forschungsbericht
Abstract english
The legal opinion examines the constitutionality of the Fuel Emissions Trading Act (BEHG) and its compatibility with EU law. In order to determine the constitutional standard, it must first be determined whether the fees to be paid for the acquisition of emission allowances and which accrue to the federal government are taxes or non-tax levies. The legal opinion comes to the conclusion that they are non-tax levies, since the emission certificates represent a consideration paid by the state. On this basis, it is examined whether the constitutional requirements for a non-tax levy are met. In particular, it is examined whether a special objective justification exists that avoids a violation of the principle of equality of burdens. For this purpose, the constitutional requirements for a special objective justification are elaborated on the basis of the case law of the BVerfG and it is analysed whether the BEHG - especially in the introductory phase with the sale at a price fixed by the state - meets these requirements. Particular attention is paid to the question of whether a state management system within the meaning of the BVerfG's case law can also be assumed in the case of a sale at fixed prices, whereby national and supranational regulations outside the BEHG are also taken into account. The legal opinion comes to the conclusion that the introduction of charges for emission allowances is justified by a special objective reason. Furthermore, the legal opinion examines the compatibility of the regulations with the protection of property (Article 14 (1) of the Basic Law) and freedom of occupation (Article 12 (1) of the Basic Law) as well as with the relevant primary and secondary law of the EU. As a result, there are no legal concerns in this respect either. Quelle: Forschungsbericht