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Publikationstyp

Forschungsbericht
Monographie

Erscheinungsjahr

2022
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Erarbeitung von fachlichen Grundlagen für die Ableitung von Bewertungsmaßstäben für weitere bodenrelevante, bisher nicht in der BBodSchV enthaltenen Schadstoffe und Schadstoffgruppen in Böden (Schwerpunkt PFAS) im Wirkungspfad Boden-Pflanze (FLUORTRANSFER)

Abschlussbericht

Quelle

Schlagwörter

Boden, Polybromierte Diphenylether, Bodenbelastung, boden, PFAS, PFC, PBDE, Schadstoffe, Wirkungspfad Boden-Pflanze

Finanzierungskennzeichen

3718742100

standardisiertes Finanzierungskennzeichen

37187421

Verbundene Publikation

Zitation

SCHEURER, Marco, Lukas LESMEISTER und Jörn BREUER, 2022. Erarbeitung von fachlichen Grundlagen für die Ableitung von Bewertungsmaßstäben für weitere bodenrelevante, bisher nicht in der BBodSchV enthaltenen Schadstoffe und Schadstoffgruppen in Böden (Schwerpunkt PFAS) im Wirkungspfad Boden-Pflanze (FLUORTRANSFER) [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 77/2022. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/2720
Zusammenfassung deutsch
Durch ihr ubiquitäres Vorkommen, ihre Persistenz und ihre umweltschädlichen Einflüsse gilt die Relevanz von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) und polybromierten Diphenylethern (PBDE) als gesichert. Im Falle konkreter Schadensfälle konnte auch der Transfer ver-schiedener Vertreter dieser Stoffgruppen vom Boden in Pflanzen und daraus gewonnen Lebensmitteln nachgewiesen werden. Bislang besteht jedoch kein bundeseinheitliches Konzept zur Bewertung und Ableitung von Prüf- und Maßnahmenwerten von PFAS (und PBDE) im Wirkungspfad Boden-Nutzpflanze gemäß BBodSchG und BbodSchV. Im Projekt FLUORTRANSFER wurden Möglichkeiten überprüft, ein entsprechendes Test- und Bewertungskonzept basierend auf der aktuellen Datenlage unter der Prämisse des präventiven Verbraucherschutzes zu entwickeln. Des Weiteren sollten bestehende Kenntnisse zum Ausmaß des Transfers von Böden in Pflanzen bzw. bestimmte Pflanzenkompartimente erweitert und Forschungslücken identifiziert werden. Zu diesem Zweck wurden eine ausführliche Literaturrecherche für beide Stoffgruppen, und für PFAS zusätzlich Gefäßversuche im Gewächshaus mit drei verschiedenen Kulturen und Böden sowie neun Testsubstanzen und unterschiedlichen Belastungsniveaus durchgeführt. In Ergänzung dazu fand eine ausgedehnte Länderabfrage zum Datenbestand von PFAS in Böden und Pflanzen in den Bundesländern statt. Die Studie ergab, dass der Boden-Pflaze-Transfer von zahlreichen Einflussfaktoren im Boden, den Pflanzen und der Umgebung abhängt, die räumlich wie zeitlich variabel und in verschie-denen Kontaminationssituationen unterschiedlich relevant sein können. Daher wird die Entwicklung eines in jeder Situation zuverlässigen, einheitlich anwendbaren und zugleich praktikablen Bewertungskonzepts für den PFAS-Transfer in Nutzpflanzen in naher Zukunft nur schwer realisiert werden können. Mittelfristig wird ein Vor-Ernte-Monitoring empfohlen, das sich in Baden-Württemberg beim Umgang mit belasteten Ackerflächen bewährt hat. Forschungsbedarf besteht vor allem im Bereich nicht extrahierbarer Rückstände in Böden und Pflanzen. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
Due to their ubiquitous environmental presence, persistence and harmful influences, the relevance of per- and polyfluorinated alkyl substances (PFASs) and polybrominated diphenylethers (PBDEs) is evident. Furthermore, cases at real contamination sites proved the transfer of various representatives of these substances from soil into plants and subsequently food products. Up to now, however, there has been no uniform national concept to evaluate and derive test values and action values for PFASs (and PBDEs) within the soil-plant-pathway in accordance with the BBodSchG and BbodSchV. The FLUORTRANSFER project examined possibilities to develop an appropriate concept for test and evaluation based on the currently available data under the premise of preventive consumer protection. Moreover, the aim was to extend existing knowledge on the uptake of these contaminants from soil into plants and specific plant compartments as well as to identify research gaps. Therefore, an extensive literature review was conducted for both compound classes. For PFASs, additional pot experiments were conducted in a greenhouse comprising three different crops and soils as well as nine test substances and different exposure levels. An extensive survey regarding PFAS-data in soils and plants was conducted at federal states level, too. The study revealed that soil-plant transfer depends on numerous influencing factors in and of the soil, the plants and the environment, which can be spatially and temporally variable and can have different relevance in different contamination scenarios. Therefore, the development of a reliable, uniformly applicable and practicable assessment concept for PFAS transfer in crops working in any situation is considered unlikely in the near future. Instead, we recommend the application of a pre-harvest monitoring, which has proven successful in Baden-Württemberg for dealing with contaminated arable crops. There is need for research especially in the area of non-extractable residues in soils and plants. Quelle: Forschungsbericht