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Publikationstyp

Forschungsbericht
Monographie

Erscheinungsjahr

2022
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Evaluierung der GAP-Reform von 2013 aus Sicht des Umweltschutzes anhand einer Datenbankanalyse von InVeKoS-Daten der Bundesländer

Abschlussbericht

Quelle

Schlagwörter

EU-Agrarpolitik, Landwirtschaft, Agrarpolitik, Modellierung, Umweltschutz, Gemeinsame Agrarpolitik, InVeKoS-Daten, greening

Finanzierungskennzeichen

3717112370

standardisiertes Finanzierungskennzeichen

37171123

Verbundene Publikation

Zitation

RÖDER, Norbert, Andrea ACKERMANN und Sarah BAUM, 2022. Evaluierung der GAP-Reform von 2013 aus Sicht des Umweltschutzes anhand einer Datenbankanalyse von InVeKoS-Daten der Bundesländer [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 75/2022. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/2724
Zusammenfassung deutsch
2013 wurde die Gemeinsame Agrarpolitik mit dem Ziel reformiert, die negativen Umweltwir-kungen der Landwirtschaft zu senken. Um Fördergelder der EU zu erhalten, müssen Landwirte in der Förderperiode von 2014 bis 2022 auf ihren Flächen mit dem sogenannten "Greening" bestimmte Bewirtschaftungsmethoden einhalten. Mithilfe von Daten der Agrarstrukturerhebung, der Bodennutzungshaupterhebung sowie des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems der Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurde die GAP-Reform auf ihre Umweltwirkung analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass mit der Einführung des Greenings und verstärkter Implementierung von Maßnahmen im Rahmen der 2. Säule der jahrelange Rückgang von ökologisch wertvollen Flächen gestoppt werden konnte und Brachflächen sogar wieder zunahmen. Die Vielfalt der Ackerkulturen auf lokaler und regionaler Ebene hat sich mit der Einführung des Greenings allerdings nicht geändert. In vielen Regionen Deutschlands dominieren weiterhin wenige Kulturen wie Winterweizen, Raps und Mais die Ackernutzung. Die Dauergrünlandfläche hat, nach einer drastischen Abnahme von 0,5 Mio. ha seit 1999, zwischen 2014 und 2019 wieder um ca. 130.000 ha zugenommen. Das Greening hat zudem nur zu einer sehr geringen Abnahme des Umweltrisikos bei der Anwendung von Pflanzenschutzmit-teln geführt. Jedes Jahr zahlt die EU 1,5 Mrd. EUR an landwirtschaftliche Betriebe für die Umset-zung der Greening-Vorgaben. Die Kosten für die Betriebe betragen 190 Mio. EUR, also nur ein Achtel dieser EU-Zahlungen. Zeitgleich werden ökologisch wertvolle Greening-Maßnahmen wie das Bereitstellen von Brachen und Blühstreifen nicht ausreichend umgesetzt. Bei zukünftigen GAP-Reformen sollte berücksichtigt werden, dass nur mit passgenauen finanziellen Anreizen Umweltmaßnahmen in allen Regionen Deutschlands im nennenswerten Umfang umgesetzt wer-den können. Die Fördersätze für Umweltmaßnahmen in der 1. Säule sollten also nach Standor-ten und nach ökologischer Ambition differenziert werden. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
In 2013, the Common Agricultural Policy was reformed with the aim of reducing the negative environmental impacts of agriculture. In order to receive EU funding, farmers must adhere to certain farming methods on their land in the funding period from 2014 to 2022 with so-called "greening". With the help of data from the German Agricultural Census, Land Use Survey and the Integrated Administration and Control System of the federal states of Hesse, Lower Saxony, North Rhine-Westphalia and Rhineland-Palatinate, the CAP reform was analysed for its environmental impact. The results show that with the introduction of greening and the increased implementation of measures under the 2nd pillar, the long-lasting decline of ecologically valuable areas could be stopped and fallow land even increased again. However, the diversity of arable crops at local and regional level has not changed with the introduction of greening. In many regions of Germany, a few crops such as winter wheat, rape and maize continue to dominate arable land use. The area of permanent grassland, after a drastic decrease of 0.5 million ha since 1999, has increased again by about 130,000 ha between 2014 and 2019. Greening has also led to only a very small decrease in the environmental risk associated with the use of plant protection products. Every year the EU pays 1.5 Euro billion to farms for the implementation of greening measures, while the costs for farms amount to 190 Euro million, i.e. only one eighth of these EU payments. At the same time, ecologically valuable greening measures such as the provision of fallow land and flower strips are not sufficiently implemented. Future CAP reforms should take into account that environmental measures can only be implemented on a significant scale in all regions of Germany if financial incentives are precisely tailored. The funding rates for environmental measures in the 1st pillar should therefore be differentiated according to location and ecological ambition. Quelle: Forschungsbericht