Genfer Luftreinhaltekonvention der UNECE
Genfer Luftreinhaltekonvention der UNECE
Literaturstudie zu Messungen der Ammoniak-Depositionsgeschwindigkeit
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Schlagwörter
Ammoniak, Genfer Luftreinhaltekonvention, Ammoniakbestimmung, Depositionsbelastung
Finanzierungskennzeichen
standardisiertes Finanzierungskennzeichen
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Zitation
SCHRADER, Frederik und Christian BRÜMMER, 2014. Genfer Luftreinhaltekonvention der UNECE [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 67/2014. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/4311
Zusammenfassung deutsch
Die Depositionsgeschwindigkeit reaktiver Spurengase und Aerosole ist eine fundamentale Eingangsgröße für eine Vielzahl von Depositionsmodellen. Wenngleich es sich dabei um eine starke konzeptionelle Vereinfachung mit bekannten Schwächen - insbesondere im Hinblick auf bidirektionale Austauschflüsse - handelt, so ist sie dennoch für die flächenhafte Modellierung mit limitierter messtechnischer Datengrundlage ein derzeit nahezu alternativloser Modellparameter. Traditionell finden zu diesem Zweck in Deutschland Referenzwerte aus der VDI-Richtlinie 3782 Blatt 5 aus dem Jahr 2006 Anwendung. In den vergangenen Jahren gab es jedoch wichtige methodische Weiterentwicklungen sowie eine steigende Anzahl internationaler Großmesskampagnen. Ziel der vorliegenden Studie ist daher eine Literaturrecherche aktueller Messungen zur Depositionsgeschwindigkeit von Ammoniak (NH3). Auf Basis von insgesamt 46 einzelnen Quellen, die überwiegend in den Jahren 2004-2013 veröffentlicht wurden, sind nach objektiven Qualitätskriterien gewichtete Mittelwerte und, als robustere Statistik, Mediane der NH3-Depositionsgeschwindigkeit für die drei Landnutzungsklassen "Wald", "Semi-natürlich" und "Sonstige" errechnet worden. Die auf der vorliegenden Recherche basierenden gewichteten Mittelwerte sind sowohl für die Kategorie Wald (1,7 cm s-1) als auch für Grünland (Kategorie "Semi-natürlich": 1,0 cm s-1) etwas niedriger als die aus der oben genannten VDI-Richtlinie bekannten Werte von 2,0 cm s-1 für Wald und 1,5 cm s-1 für Grünland. Zur weiteren Differenzierung, beispielsweise in Laub- und Nadelwald, wurden darüber hinaus aus den drei Hauptkategorien insgesamt acht Unterklassen gebildet. Um ein möglichst realistisches Bild regionaler und landesweiter Depositionsraten zu bekommen, wird eine Differenzierung in diese Unterklassen vorgenommen, da teilweise erhebliche Unterschiede innerhalb einer Hauptklasse beobachtet wurden.
Quelle:Forschungsbericht
Quelle:Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
The deposition velocity of atmospheric trace gases and aerosols is a fundamental input variable for a variety of deposition models. Although the concept of a single average deposition velocity is a strong simplification with known shortcomings - especially with regard to bi-directional exchange fluxes - it is a trade-off still widely used in regional modelling of deposition fluxes. In Germany, reference parameter values for ammonia (NH3) and other species are often taken from the VDI guideline 3872 part 5, published in 2006. However, methodological and technological advancements, and the increasing number of international observational networks, raise the demand for an up-to-date overview of recent publications on measurements of NH3 deposition velocities. For this purpose, observations from a total of 46 individual studies were averaged using an objective weighing scheme and were classified into three main categories, i.e. ´forest, ´semi-natural, and ´other as well as (in total) eight sub-categories based on their respective land-use type. Weighted averages based on the present literature research were considerably lower than those values published in the above mentioned VDI guideline (1.7 cm s-1 compared to 2.0 cm s-1 for ´forest and 1.0 cm s-1 compared to 1.5 cm s-1 for ´grassland). As significant ranges within the three main classes were observed, further differentiation in sub-categories is recommended.
Quelle:Forschungsbericht
Quelle:Forschungsbericht