Publikationstyp
Forschungsbericht
Monographie
Monographie
Erscheinungsjahr
2022
Minimierung der Verwendung von Biozidprodukten
Minimierung der Verwendung von Biozidprodukten
Bewertung und Empfehlung von biozidfreien Alternativen ; Abschlussbericht
Autor:innen
Herausgeber
Quelle
Schlagwörter
Umweltzeichen, Biozid-Portal, Biozidprodukte, biozidfreie Alternativen, Biozid-Verordnung
Finanzierungskennzeichen
3718674210
standardisiertes Finanzierungskennzeichen
37186742
Verbundene Publikation
Zitation
GARTISER, Stefan, Christoph HAFNER und Erik PETERSEN, 2022. Minimierung der Verwendung von Biozidprodukten [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 93/2022. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/2673
Zusammenfassung deutsch
Biozidfreie Alternativen sind wichtige Werkzeuge zur Reduzierung des Biozideinsatzes, jedoch meist keiner Bewertung durch unabhängige Dritte unterworfen, was ihre Akzeptanz durch Anwendenden verringert. Im Bericht werden Rechercheergebnisse zu verfügbaren biozidfreien Verfahren dokumentiert. Das Konzept zur Prüfung von biozidfreien Alternativen wurde am Beispiel des Einsatzes von Nützlingen in der Schädlingsbekämpfung im Rahmen einer Fallstudie einschließlich eines Fachgespräches mit Nützlingsproduzenten und Anwendenden von Nützlingen überprüft. Es wurde deutlich, dass Nützlinge ein großes Potenzial als Ersatz oder zur Minimierung des Biozideinsatzes im Vorratsschutz, dem bekämpfenden Holzschutz, dem Materialschutz in Museen, der Fliegenbekämpfung in Ställen und der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners haben. Sowohl die Firmen als auch die Anwendenden stehen Regulierungsoptionen wie z. B. der Forderung einer behördlichen Überprüfung jedoch skeptisch gegenüber, ebenso wie der Option einer Förderung des Einsatzes von Nützlingen durch die Vergabe von Umweltlabeln. Die Ergebnisse eines Europäischen Workshops "Erfahrungsaustausch über Informationsangebote und -kampagnen zu Bioziden und deren Alternativen" verdeutlichen, dass als Voraussetzung für zusätzliche Informationsangebote zu biozidfreien Alternativen vergleichbare Kenntnisse wie für Biozidprodukte vorliegen müssten. Bislang sind diese jedoch oft lückenhaft. Bestehende Informationskanäle wie z.B. Websites allein reichen nicht aus, um eine breite Aufmerksamkeit bei jüngeren Zielgruppen zu erlangen, die besser über (gesponserte) Social-Media-Beiträge angesprochen werden. Ein systematischer Austausch der in den verschiedenen Mitgliedsstaaten vorliegenden Informationsmaterialien wird von allen Teilnehmenden als sehr sinnvoll erachtet. Im Bericht wird auch eine Auswertung der Kriterien bestehender Umweltlabel in Bezug auf die Vermeidung von Bioziden vorgenommen. Zudem werden Konzepte für spezifische App-Entwicklungen vorgestellt, mit denen Alternativen zu Biozidanwendungen gefördert werden könnten. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
Biocide-free alternatives are important tools to reduce biocide use, but are mostly not subject to independent evaluations through third-parties, which may reduce their acceptance by users. In the report, research results on available biocide-free methods are documented. The concept for evaluating biocide-free alternatives was reviewed within a case study on the "use of invertebrate biocontrol agents in pest control" including a workshop with manufacturers and users of beneficial insects. It became clear that beneficial insects have great potential as a replacement or to minimize the use of biocides in the protection of stored products, curative wood preservation, material protection in museums, control of flies in stables and combating /control the oak processionary moth. However, both manufacturers and users are sceptical with respect to proposals for an official evaluation by authorities as well as the option of promoting beneficial insects by awarding environmental labels. The results of a European workshop "Exchange of experience on information offers and campaigns on biocides and their alternatives" demonstrate, that as a prerequisite for providing additional information on biocide-free alternatives, comparable knowledge to that for biocidal products must be available. So far, however, these are often incomplete. Existing information channels such as websites alone are not enough to gain widespread attention from younger target groups who are better addressed via (sponsored) social media posts. A systematic exchange of the information available in the various member states is considered very useful by all participants. In part II of the report, the criteria of existing environmental labels are also evaluated with regard to the avoidance of biocides. In addition, concepts for specific app developments are presented, with which alternatives to biocide applications could be promoted. Quelle: Forschungsbericht