Publikationstyp
Forschungsbericht
Monographie
Monographie
Erscheinungsjahr
2020
Erforschung der Ursachen für die nachgewiesene Gewässerbelastung mit Rodentiziden (PBT-Stoffe) und Erarbeitung von Risikominderungs-maßnahmen zum Schutz der aquatischen Umwelt
Erforschung der Ursachen für die nachgewiesene Gewässerbelastung mit Rodentiziden (PBT-Stoffe) und Erarbeitung von Risikominderungs-maßnahmen zum Schutz der aquatischen Umwelt
Abschlussbericht
Autor:innen
Herausgeber
Quelle
Schlagwörter
Ratte, Kanalisation, Abwasserbehandlung, Rodentizide, Rattenbekämpfung, fische, PBT, Biozide
Finanzierungskennzeichen
3716674030
standardisiertes Finanzierungskennzeichen
37166740
Verbundene Publikation
Zitation
REGNERY, Julia, Marvin BRINKE und Sabine SCHÄFER, 2020. Erforschung der Ursachen für die nachgewiesene Gewässerbelastung mit Rodentiziden (PBT-Stoffe) und Erarbeitung von Risikominderungs-maßnahmen zum Schutz der aquatischen Umwelt [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 145/2020. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/4288
Zusammenfassung deutsch
Der Eintrag und das Verhalten von acht antikoagulanten Rodentizid-Wirkstoffen und zwei antikoagulanten Arzneimittel-Wirkstoffen wurde an zwei Standorten im Rahmen eines umfangreichen Kläranlagen- und Fließgewässer-Monitorings während der kommunalen Rattenbekämpfung mit Antikoagulanzien-haltigen Fraßködern in der Kanalisation untersucht. An 25 weiteren Standorten verschiedener kommunaler Kläranlagen wurden zudem Gewebeproben von Fischen aus Bioakkumulationsteichen, die ausschließlich mit gereinigtem Abwasser gespeist wurden, untersucht. Die Studienergebnisse zeigen, dass Antikoagulanzien bei der konventionellen Abwasserbehandlung nicht vollständig eliminiert werden und bestätigen die Hypothese einer Exposition von Wasserorganismen durch gereinigtes kommunales Abwasser. Die Ergebnisse verdeutlichen ebenfalls, dass sich antikoagulante Rodentizide der zweiten Generation unter realistischen Umweltbedingungen und Expositionsszenarien in der Leber von Fischen anreichern. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die gängige Praxis der Ausbringung von ungeschützten Fraßködern am Draht in Entwässerungssystemen zur Freisetzung von antikoagulanten Rodentiziden ins Abwasser und somit in die aquatische Umwelt beiträgt. Von 58 untersuchten Fischleberproben (unter anderem von Arten wie Flussbarsch, Zander, Bachforelle, Döbel und Gründling) aus 9 unterschiedlichen Fließgewässern enthielten 97 % der Proben Rückstände von mindestens einem antikoagulanten Rodentizid-Wirkstoff der zweiten Generation, hauptsächlich der Wirkstoffe Brodifacoum, Difenacoum und Bromadiolon. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
The occurrence and fate of eight biocidal and two pharmaceutical anticoagulants was monitored in samples collected from two different wastewater treatment plants and adjacent receiving surface waters during and after rodent control measures with anticoagulant rodenticide-containing bait in connected municipal sewer systems. Furthermore, a retrospective biological monitoring was carried out by analyzing fish tissue samples that were obtained from 25 different wastewater treatment plant fish monitoring ponds exclusively fed by municipal effluents. Study results showed incomplete removal of anticoagulants during conventional wastewater treatment and confirmed the hypothesis regarding the exposure of aquatic organisms via municipal wastewater treatment plant effluents. Findings also showed that second-generation anticoagulant rodenticide active ingredients bioaccumulate in fish liver under environmentally realistic conditions and exposure scenarios. Furthermore, it was demonstrated that the common sewer baiting practice, i.e., deployment of anticoagulant rodenticide containing bait by wire in manholes, contributes to the release of anticoagulant rodenticides into wastewater and consequently into the aquatic environment. Out of 58 fish liver samples analyzed (including species such as perch, pikeperch, brown trout, chub, and gudgeon) from 9 different streams , 97 % of samples contained residues of at least one second-generation anticoagulant rodenticide, mainly the active ingredients brodifacoum, difenacoum, and bromadiolone. Quelle: Forschungsbericht