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10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie
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Forschungskennzahl (FKZ)
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Erfassung der umweltbedingten Krankheitslast von Kindern und Jugendlichen für ausgewählte Stressoren in Deutschland unter Anwendung des Environmental Burden of Disease Konzepts, 2015. [online]. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/7827
Zusammenfassung deutsch
Einleitung: Untersuchungen der umweltbedingten Krankheitslasten (Environmental Burden of Disease; EBD) deuten darauf hin, dass Umweltbelastungen zu erheblichen Einschränkungen der Gesundheit und bedeutenden Verlusten an gesunden Lebensjahren führen. Das EBD-Konzept wird global und zunehmend auf Länderebene eingesetzt, um die Krankheitslast zu quantifizieren, die auf Umweltstressoren zurückgeführt werden kann und um Umweltstressoren aus gesundheitlicher Sicht bewerten und priorisieren zu können. Trotz zunehmender Verfügbarkeit und verbesserter Qualität der für EBD-Analysen benötigten Daten sind derzeit aktuelle Informationen zur EBD in Deutschland nur sehr begrenzt verfügbar, oder die Ergebnisse wurden nicht nach dem gegenwärtigen Stand der Methode abgeleitet. Da Kinder und Jugendliche für Umweltstressoren als besonders vulnerabel gelten, ist das Ziel dieser Studie, die EBD für 16 Umweltrisikofaktoren in der Gruppe der 3-17-Jährigen in Deutschland zu ermitteln.
Methoden: Die Berechnungen der umweltbedingten Krankheitslast werden nach der standardisierten EBD-Methode und unter Nutzung des Summenmaßes "Disability-Adjusted Life Year" (DALY) durchgeführt. Die aktuelle Expositions- bzw. Belastungssituation der Kinder und Jugendlichen wird aus Human-Biomonitoring- und weiteren Umweltmessdaten, die in der aktuellen Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES; Laufzeit 2014-2017) erhoben werden, abgeleitet. Des Weiteren werden Daten aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS), durchgeführt vom Robert Koch-Institut, verwendet. Für Umweltstressoren, die eine chronisch-kumulative Wirkung aufweisen und die Gesundheitseffekte erst nach einer langen Latenzzeit auslösen, werden probabilistische Modelle zur Schätzung der zukünftigen Belastungssituation und der entsprechend verursachten Krankheitslast in späteren Lebensphasen entwickelt.
Ergebnisse: Vorangegangene Studien deuten darauf hin, dass Feinstaub, Passivrauch und Lärm Umweltstressoren darstellen, die von besonders hoher gesundheitlicher Relevanz für die in Deutschland lebende Bevölkerung sind. Die vorliegende Studie wird diese Ergebnisse aktualisieren und um neue Erkenntnisse für weitere Stressoren, wie ultrafeine Partikel oder Lärm erweitern. Zudem wird neue Evidenz hinsichtlich der karzinogenen Wirkung von Blei und der gesundheitlichen Effekte von Chemikalien, wie z. B. endokrine Disruptoren, in die Berechnungen der EBD einfließen. Zusätzlich zu den umweltbedingten Krankheitslasten werden in dem Projekt exemplarisch auch die Krankheitskosten für den Umweltstressor Feinstaub ermittelt.
Diskussion: Generell stellen Kinder und Jugendliche in Ländern mit hohem Einkommen einen im Vergleich zu anderen Altersgruppen relativ gesunden Teil der Bevölkerung dar. Die Umweltbelastungen, die heute auf Kinder und Jugendliche einwirken, zeigen in vielen Fällen ihre gesundheitlichen Folgen erst nach jahre- bzw. jahrzehntelanger Exposition, wie z. B. bei den chronischen Wirkungen von Feinstaub als Risikofaktor für kardiopulmonale Erkrankungen. Deshalb ist es notwendig, nicht nur die aktuelle Krankheitslast, sondern auch die potentielle zukünftige Krankheitslast zu ermitteln, um bereits frühzeitig Präventionsmaßnahmen ergreifen zu können, die Umweltbelastungen zu reduzieren und somit zu einer Minderung der umweltbedingten Krankheitslast beizutragen.
Danksagung: Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (GerES 2014-2017) wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert. Die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, durchgeführt vom Robert Koch-Institut, wird vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert. Wir bedanken uns beim Robert Koch-Institut für die Unterstützung bei der gemeinsamen Durchführung der aktuellen GerES-Studie.
Quelle: 10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie: Epidemiologie als innovatives Fach- Status und Perspektiven: Abstraktband / Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke. Abteilung Epidemiologie. Potsdam, 2015. 293 S., S. 220
Methoden: Die Berechnungen der umweltbedingten Krankheitslast werden nach der standardisierten EBD-Methode und unter Nutzung des Summenmaßes "Disability-Adjusted Life Year" (DALY) durchgeführt. Die aktuelle Expositions- bzw. Belastungssituation der Kinder und Jugendlichen wird aus Human-Biomonitoring- und weiteren Umweltmessdaten, die in der aktuellen Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES; Laufzeit 2014-2017) erhoben werden, abgeleitet. Des Weiteren werden Daten aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS), durchgeführt vom Robert Koch-Institut, verwendet. Für Umweltstressoren, die eine chronisch-kumulative Wirkung aufweisen und die Gesundheitseffekte erst nach einer langen Latenzzeit auslösen, werden probabilistische Modelle zur Schätzung der zukünftigen Belastungssituation und der entsprechend verursachten Krankheitslast in späteren Lebensphasen entwickelt.
Ergebnisse: Vorangegangene Studien deuten darauf hin, dass Feinstaub, Passivrauch und Lärm Umweltstressoren darstellen, die von besonders hoher gesundheitlicher Relevanz für die in Deutschland lebende Bevölkerung sind. Die vorliegende Studie wird diese Ergebnisse aktualisieren und um neue Erkenntnisse für weitere Stressoren, wie ultrafeine Partikel oder Lärm erweitern. Zudem wird neue Evidenz hinsichtlich der karzinogenen Wirkung von Blei und der gesundheitlichen Effekte von Chemikalien, wie z. B. endokrine Disruptoren, in die Berechnungen der EBD einfließen. Zusätzlich zu den umweltbedingten Krankheitslasten werden in dem Projekt exemplarisch auch die Krankheitskosten für den Umweltstressor Feinstaub ermittelt.
Diskussion: Generell stellen Kinder und Jugendliche in Ländern mit hohem Einkommen einen im Vergleich zu anderen Altersgruppen relativ gesunden Teil der Bevölkerung dar. Die Umweltbelastungen, die heute auf Kinder und Jugendliche einwirken, zeigen in vielen Fällen ihre gesundheitlichen Folgen erst nach jahre- bzw. jahrzehntelanger Exposition, wie z. B. bei den chronischen Wirkungen von Feinstaub als Risikofaktor für kardiopulmonale Erkrankungen. Deshalb ist es notwendig, nicht nur die aktuelle Krankheitslast, sondern auch die potentielle zukünftige Krankheitslast zu ermitteln, um bereits frühzeitig Präventionsmaßnahmen ergreifen zu können, die Umweltbelastungen zu reduzieren und somit zu einer Minderung der umweltbedingten Krankheitslast beizutragen.
Danksagung: Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (GerES 2014-2017) wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert. Die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, durchgeführt vom Robert Koch-Institut, wird vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert. Wir bedanken uns beim Robert Koch-Institut für die Unterstützung bei der gemeinsamen Durchführung der aktuellen GerES-Studie.
Quelle: 10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie: Epidemiologie als innovatives Fach- Status und Perspektiven: Abstraktband / Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke. Abteilung Epidemiologie. Potsdam, 2015. 293 S., S. 220