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Publikationstyp
Forschungsbericht
Monographie
Monographie
Erscheinungsjahr
2021
Einfluss des Klimawandels auf die Morbidität und Mortalität von Atemwegserkrankungen
Einfluss des Klimawandels auf die Morbidität und Mortalität von Atemwegserkrankungen
Abschlussbericht
Autor:innen
Herausgeber
Quelle
Schlagwörter
Klimaänderung, Sterblichkeit, Wetterextreme, Hitzeperioden, Klimawandel, Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Mortalität
Zitation
SCHLEGEL, Irmela, Stefan MUTHERS und Andreas MATZARAKIS, 2021. Einfluss des Klimawandels auf die Morbidität und Mortalität von Atemwegserkrankungen [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Umwelt & Gesundheit, 04/2021. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/3296
Zusammenfassung deutsch
Es existieren zahlreiche Belege für den Einfluss des Wetters auf Atemwegserkrankungen, insbesondere die Wirkung der thermischen Umgebung ist empirisch nachweisbar. Zahlreiche Studien belegen auch den Einfluss des Wetters auf kardiovaskuläre Erkrankungen und verschiedene psychische Störungen. Folgend auf einer systematischen Literaturrecherche wurde mittels einer retrospektiven Analyse die Zusammenhänge zwischen Mortalität und Morbidität dieser Krankheitsbilder und Wetterfaktoren für die Jahre 2001 - 2015 in Deutschland untersucht. Das Mortalitätsrisiko sowohl von Atemwegserkrankungen als auch von ischämischen Herzerkrankungen steigt oberhalb von ca. 18 ˚C Tagesmittellufttemperatur stark an und erreicht eine Zunahme der Mortalität um bis zu 40 % an sehr heißen Tagen. Die Mortalität aufgrund von chronischen Atemwegserkrankungen ist durch einen steileren Anstieg stärker betroffen. Die Abschätzung des Klimawandels und seiner Folgen erfolgt mittels Ensembledaten für den Zeitraum 1981 - 2100 bestehend aus regionalen Klimasimulationen, welche die Entwicklungen des zukünftigen Klimas auf Basis zwei verschiedener Emissionsszenarien abbilden. Für die Temperatur-Assoziierte Mortalität wird ein hitzebedingter Anstieg bis Ende des Jahrhunderts erwartet, welcher von einem Rückgang kalter Tage nicht ausgeglichen werden kann. Die Anzahl der Tage in Bezug zu einer Hitzeperiode1 wird für Deutschland von aktuell 13 Tagen (1981 - 2010) bis 2021 - 2050 auf ca. 23 Tage, am Ende des Jahrhunderts sogar auf 31 bis 54 Tage steigen. Zusätzlich zur Häufigkeit zeigen sowohl die Dauer als auch die Intensität der Hitzeperioden eine signifikante Zunahme. Die Mortalität während Hitzeperioden steigt vor allem in Abhängigkeit mit ihrer Dauer und verstärkt die zu erwartende Mortalitätszunahme. Die erzielten Ergebnisse betonen den Bedarf geeigneter gesundheitlicher Präventionsmaßnahmen und eine deutliche Verstärkung von Klimaschutzmaßnahmen, um die Auswirkungen der erwarteten Klimaänderungen so gering wie möglich zu halten. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
By now, abundant evidence of the influence of weather on respiratory diseases exists; in particular, the effect of the thermal environment has been empirically demonstrated. Numerous studies also demonstrate the influence of weather on cardiovascular diseases and various mental disorders. Following a systematic literature review, a retrospective analysis was conducted to empirically investigate the associations between mortality and morbidity of these diseases and weather factors for the years 2001 â€Ì 2015 in Germany. The mortality risk of both respiratory diseases and ischemic heart disease increases sharply above about 18 ˚C daily mean air temperature and reaches an increase in mortality of up to 40% on very hot days. Mortality due to chronic respiratory diseases is more affected with a steeper increase. The estimation of climate change and its consequences is carried out with ensemble data for the period 1981 - 2100 consisting of regional climate simulations, which represent the developments of the future climate on the basis of two emission scenarios. For the temperature-associated mortality, a heat-related increase is expected until the end of the century, which cannot be compensated by a decrease in cold conditions. The number of days in context of heat periods2 for Germany is expected to increase from currently 13 days (1981 - 2010) to about 23 days by 2021 - 2050, and even to 31 to 54 days by the end of the century. In addition to the frequency, both the duration and the intensity of heat waves show a significant increase. Mortality during heat waves increases mainly as a function of their duration, amplifying the expected mortality increase. The obtained results emphasize the need for appropriate preventive health measures and a significant strengthening of climate change mitigation measures to minimize the impact of the expected climate changes. Quelle: Forschungsbericht