Publikationstyp
Forschungsbericht
Monographie
Monographie
Erscheinungsjahr
2017
Arznei für Mensch und Umwelt?
Arznei für Mensch und Umwelt?
Umsetzung der Empfehlungen des Handbuches Kommunikationsstrategien zur Schärfung des Umweltbewusstseins im Umgang mit Arzneimitteln - ein Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Arzneimitteln ; Anhänge
Autor:innen
Herausgeber
Quelle
Schlagwörter
Arzneimittel, Arzneimittelabfall, Arzneimittelentsorgung, Ärztefortbildung, Ärzteausbildung, Arzneimittelrückstände, Humanarzneimittel
Finanzierungskennzeichen
371265411
standardisiertes Finanzierungskennzeichen
37126541
Verbundene Publikation
Zitation
GÖTZ, Konrad, Anna WALZ und Thekla KIFFMEYER, 2017. Arznei für Mensch und Umwelt? [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 18/2017. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/4272
Zusammenfassung deutsch
Rückstände von Arzneimitteln in der Umwelt und insbesondere im Wasserkreislauf stellen ein zu-nehmendes gesellschaftliches Problem dar. Umweltbeeinträchtigungen können bereits festgestellt werden. Langzeitfolgen für die menschliche Gesundheit können nicht ausgeschlossen werden. Im Sinne des Vorsorgeprinzips sollte daher der Eintrag von Arzneimittelwirkstoffen in die Umwelt reduziert werden. Ärztinnen und Ärzte haben eine Schlüsselrolle bei der Aufgabe, den verantwortungs-vollen Arzneimittelverbrauch von der Verschreibung bis hin zur sachgerechten Entsorgung zu fördern. In der Aus-, Fort- und Weiterbildung dieser Berufsgruppe spielt die Problematik jedoch bislang praktisch keine Rolle. Im Rahmen des abgeschlossenen Projektes "Arznei für Mensch und Umwelt" wurden daher zielgruppenspezifische Konzepte zur Integration des Themas Arzneimittel-Spuren-stoffe in die Aus- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten entwickelt. Das ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt/Main (Dr. Konrad Götz und Anna Walz) arbeitet dabei zusammen mit dem IUTA - Institut für Energie und Umwelttechnik, Duisburg (Dr. Thekla Kiffmeyer), der Leuphana Universität, Lüneburg (Prof. Dr. Klaus Kümmerer) und der European Academy for En-vironmental Medicine (Dr. med. Peter Ohnsorge). Zwei Lehr- und Weiterbildungsveranstaltungen wurden geplant und erfolgreich durchgeführt: Eine Lehrveranstaltung an der Universität Witten/ Herdecke und eine Fortbildungsveranstaltung mit der Landesärztekammer Baden-Württemberg in Stuttgart. Der Kenntnisstand der Teilnehmenden konnte durch den Input fachlich fundierter Informationen zum Thema erweitert werden. In interaktiven Modulen bzw. Diskussionen wurden von den Beteiligten konkrete Handlungsmöglichkeiten für den Berufsalltag entwickelt. Diese wurden hin-sichtlich der Vor- und Nachteile, der zu erwartenden Wirkung, der Machbarkeit sowie möglicher Synergien bei der Lösung aktueller Probleme des Gesundheitswesens diskutiert (z.B. Kostendruck, Antibiotikaresistenzen). Die Evaluation der Aus- und Fortbildungsveranstaltungen und das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen eine gute Eignung der entwickelten Methoden zur Sensibilisierung und Qualifizierung angehender bzw. praktizierender Ärztinnen und Ärzte im Hinblick auf die Problematik der Arzneimittelspurenstoffe in der Umwelt.Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
Residues of pharmaceuticals in the environment and in particular in the water cycle are a growing societal problem. Negative consequences for the environment can already be detected and long-term effects on human health cannot be excluded. In terms of the precautionary principle, the entry of pharmaceutical substances into the environment should therefore be reduced. In this context, doc-tors play a key role since it is their task to promote the responsible use of medicines from prescription to proper disposal. However, this problem is practically nonexistent in the education and training of this professional group. This is why target group-specific concepts were developed for the integration of the topic into the education and training of doctors as part of thefinalised project "Pharmaceuticals for man and environmentŁ. In this project the Institute for social-ecological Research - ISOE, Frankfurt/Main (Dr. Konrad Götz and Anna Walz) cooperated with the Institute for Energy and Environmental Technology - IUTA, Duisburg (Dr. Thekla Kiffmeyer), Leuphana University, Lüneburg (Prof. Dr. Klaus Kümmerer) and the European Academy for Environmental Medicine (Dr. med. Peter Ohnsorge). Two study courses were prepared and successfully carried out: a lecture at the University of Witten/Herdecke and an advanced training course in cooperation with the State Medical Chamber Baden-Wuerttemberg, Stuttgart. The participants received sound scientific information and were thus able to improve their state of knowledge. In interactive modules anddiscussions they developed concrete possibilities for action for their day-to-day works. These were thoroughly discussed with regard to their advantages and disadvantages, the expected impact, the feasibility and possible synergies with respect to solving current health care problems (cost pressure, oversupply of medicines, antibiotic resistance, etc.). The comprehensive evaluation of the (advanced) training events and the feedback from the participants indicate a good suitability of the developed methods to raise awareness and train prospective and practicing physicians with regard to the problem of residues of pharmaceuticals in the environment.Quelle: Forschungsbericht