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Publikationstyp

Forschungsbericht
Monographie

Erscheinungsjahr

2021
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Weiterentwicklung ausgewählter Indikatoren und Bewertungsansätze für die Meeresumwelt und Konkretisierung von Umweltzielen im Rahmen der Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie

Quelle

Schlagwörter

EG-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, Kumulierte Effekte, Seegras, Nordsee, Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, Kumulative Auswirkungen, LiACAT, Miesmuscheln

Finanzierungskennzeichen

3717252240

standardisiertes Finanzierungskennzeichen

37172522

Verbundene Publikation

Zitation

EILERS, Silke, Thomas RAABE und Adorian ARDELEAN, 2021. Weiterentwicklung ausgewählter Indikatoren und Bewertungsansätze für die Meeresumwelt und Konkretisierung von Umweltzielen im Rahmen der Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 145/2021. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/3262
Zusammenfassung deutsch
In der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), die 2008 in Kraft trat, wird gefordert, dass die europäischen Meeresregionen bis 2020 einen guten Zustand erreichen. Um diese Anforderung zu erfüllen, müssen die negativen Auswirkungen, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden, identifiziert werden. Darüber hinaus ist zu definieren was unter einem guten Umweltzustand zu verstehen ist. Als Orientierung wurden in der europäischen Richtlinie allgemeine Umweltziele definiert, die sich auf bestimmte Themen wie Eutrophierung oder Belastung der Meere durch Müll beziehen, formuliert. Diese müssen jedoch spezifiziert werden. Um den Umweltzustand zu bewerten, müssen außerdem Bewertungskonzepte entwickelt werden. Dabei müssen diese sowohl für die einzelnen Themen als auch für übergreifende Themen ausgearbeitet werden. Im vorliegenden Bericht wurden sowohl themenübergreifende Aspekte als auch Auswirkungen anthropogener Belastungen auf bestimmte Ökosystemkomponenten betrachtet. Dabei baut der Bericht auf Ergebnissen eines Vorgängerprojektes auf, in dem ein Konzept zur kumulativen Bewertung anthropogener Belastungen entwickelt wurde. Übergreifende und kumulative Analysen werden in der Richtlinie in Artikel 8 gefordert (MSRL 2008/56/EG). Obgleich in der MSRL nur eine Einschätzung gefordert wird, ob der Umweltzustand erreicht worden ist oder nicht, stellt eine Quantifizierung von Effekten einen wichtigen Beitrag zur Erarbeitung von Maßnahmen dar. Durch diese kann beispielsweise eine Priorisierung von Maßnahmen erfolgen. Kumulative Analysen umfassen sowohl Methoden, die aufzeigen, wo das gleichzeitige Auftreten oder die räumliche Häufung von verschiedenen Belastungen zu besonderen Problemen für Ökosystemkomponenten (Arten und Habitate) führen als auch Methoden, die identifizieren, welche Einzeleffekte durch ein bestimmtes Belastungsthema oder eine menschliche Aktivität ausgelöst werden können. Daher gliedert sich die vorliegende Arbeit in vier wesentliche Teile: Zum einen werden kumulative Effekte auf zwei verschiedene Ökosystemkomponenten getestet. Dafür wurde im ersten Teil ein im Vorgängerprojekt entwickeltes Konzept anhand eines Praxisbeispiels zum Thema "Auswirkungen ausgewählter anthropogener Belastungen auf die Miesmuscheln" getestet (Eilers et al. 2017). Zum anderen wird eine Methode für die Erfassung kumulativer Effekte für Habitate entwickelt und konkretisiert, das ebenfalls auf im Vorgängerprojekt recherchierten Methoden aufbaut. Für einen Praxistest für die Analyse kumulativer Effekte auf Habitate wurden Auswirkungen anthropogener Belastungen auf Seegraswiesen ausgewählt. Um die kumulativen Auswirkungen eines Belastungsthemas zu erfassen, wurden die Auswirkungen von Meeresmüll recherchiert und, soweit möglich, quantifiziert. Für eine Belastungsthemen-übergreifende Betrachtungsweise, die einen Überblick über die anthropogenen Auswirkungen auf die Meeresumwelt als Gesamtheit mit einem Fokus auf räumlich kumulative Belastungen gibt, wurden Belastungskarten für die Nordsee erstellt. Die Arbeiten wurden in ein Literatur-Management- und Analyse-Tool, das für die Erfordernisse der MSRL und insbesondere für die Erfassung kumulativer Effekte entwickelt wurde, eingebettet. Dieses Werkzeug wurde im Projektverlauf weiterentwickelt. In dem Literaturanalyse- und Bewertungswerk-zeug für kumulative Effekte anthropogener Belastungen (LiACAT . Literature-based Analysis and Cumulative Assessment Tool) lassen sich Literaturdaten organisieren und für visuelle Darstellungen aufbereiten. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
The Marine Strategy Framework Directive (MSFD), which became effective in 2008, requires that the European Sea regions reach a good environmental status by 2020. To fulfil this task, it is necessary to identify the negative effects caused by human activities. Moreover, a precise definition of the 'good en-vironmental status' is needed. In the MSFD, environmental targets are defined, providing guidance. They refer to important topics such as eutrophication or marine litter. However, these environmental targets need to be specified in detail. Moreover, concepts must be developed to assess the environmental status. These developments are relevant not only for each of the relevant topics of the MSFD (called descriptors), but also for cross-cutting issues, such as the assessment of cumulative effects. In the present report, cross-cutting issues among the descriptors as well as cumulative effects of anthropogenic pressures on certain ecosystem components were addressed. The project was based on the results of a previous project developing concepts for cumulative effects assessment of anthropogenic pressures with regard the MSFD. Assessing cross-cutting issues and performing cumulative analyses is required in article 8 (MSFD 2008/56/EG). Even though for the MSDF it only must be assessed if the good environmental status is reached, a quantification of effects can serve as an important information for the development of management strategies. For example, quantification can help to prioritize management activities and a cumulative analysis can reveal where the occurrences of different pressures at the same time or place cause a special impact for different ecosystem components. Cumulative analyses comprise not only methods with a focus on cumulative effects on ecosystem components (species and habitats) but also methods to analyse the entirety of various cumulative effects on different ecosystem components with regard to a certain pressure topic or a human activity. Hence, the present report is structured in the following topics: In a first step, the concept of assessing cumulative effects with regard to cumulative effects of anthropogenic pressures on one species developed in the preceding project has been applied to blue mussels, showing the proof of principle. As a second practical application of an analysis of cumulative effects of anthropogenic pressures on one ecosystem component, a method for the analysis of the effects on habitats such as seagrass meadows has been developed and specified. Moreover, cumulative impacts of marine litter have been analysed and quantified to assess the cumulative effects of just one pressure topic. For the assessment of cross-cutting issues integrating different pressures providing an overview of the cumulative effects due to anthropogenic pressures on the marine environment, maps have been prepared to analyse the spatial accumulation of human activities and anthropogenic pressures for the North Sea. The work was embedded in the Literature Analyses and Cumulative Assessment Tool LiACAT, which was developed particularly for the requirements of the MSFD and for the assessment of cumulative effects. LiACAT was used for the management of literature data as well as for visualisation of cumulative effects of anthropogenic pressures (Jong et al. 2015). Quelle: Forschungsbericht