Publikation:
Nachhaltige Mobilitätswende: Mobilität in den Medien

dc.contributor.authorGroth, Sören
dc.contributor.authorHesping, Hernike
dc.contributor.authorKlinger, Thomas
dc.contributor.organisationOtherILS Research gGmbH
dc.contributor.organisationOtherLHLK Agentur für Kommunikation GmbH
dc.contributor.otherDross, Miriam
dc.contributor.otherKiso, Claudia
dc.contributor.otherPaschek, Fanny
dc.contributor.otherDziekan, Katrin
dc.date.accessioned2024-06-16T12:55:48Z
dc.date.available2024-06-16T12:55:48Z
dc.date.issued2023
dc.date.submittedAbschlussdatum: Dezember 2021
dc.description.abstractIm Kontext der Verkehrs- und Mobilitätswende kommt (Massen-)Medien eine Schlüsselrolle zu: Sie bringen nicht nur zum Ausdruck, welche Fortbewegungsmittel und Mobilitätsformen als "normal" oder auch "ideal" gelten, sondern sie vermitteln auch Vorstellungen und Bilder neuer und alternativer Formen der Alltagsmobilität. Damit wirken (Massen-)Medien sowohl konkret in die Verkehrspolitik und -planung als auch allgemein in den Alltag der Menschen hinein. Basierend auf diesem Verständnis standen in der vorliegenden Studie die folgenden Fragen im Mittelpunkt: (i) Wie wird Alltagsmobilität in den Medien dargestellt? (ii) Inwieweit spiegelt die mediale Darstellung von Alltagsmobilität die angestrebte Verkehrs- und Mobilitätswende wider? Um diese Fragen wissenschaftlich fundiert zu beantworten wurde in der Studie in drei Schritten vorgegangen: - Zunächst diente eine systematische Literaturanalyse von 190 wissenschaftlichen Studien in deutscher und englischer Sprache dazu, den aktuellen Forschungsstand zur medialen Darstellung von Alltagsmobilität aufzuarbeiten. - Hinzu kam eine Medienanalyse von fünf neuen und traditionellen Unterhaltungsformaten aus deutschsprachiger Produktion (u. a. Tatort, Köln 50667), die die Darstellung von Formen der Alltagsmobilität empirisch untersuchte. - In einem dritten Schritt wurden zehn Interviews mit ausgewählten Medien- und Mobilitätsexpert*innen durchgeführt, um die Erkenntnisse aus Literatur- und Medienanalyse zu kontextualisieren. Auf dieser Basis bietet die vorliegende Studie einen strukturierten Überblick in ein vielseitiges sowie multidisziplinär und -sektoral aufgestelltes Forschungs- und Praxisfeld an der Schnittstelle von Medien und Alltagsmobilität. Zusammenfassend lassen die Analyseansätze ein Muster erkennen, wonach sich das aktuelle Ringen um eine Wende in Verkehrspolitik und -planung auch im Feld der (Massen-)Medien widerspiegelt: Einerseits wird hier der private Pkw weiterhin ganz klar als vorherrschendes Verkehrsmittel dargestellt. Andererseits lassen sich seit wenigen Jahren aber eben auch erste Risse in dieser dominanten Stellung des Autos erkennen, indem auch Alternativen zum Pkw (Multimodalität, Sharing, Fahrrad usw.) von den Medien zunehmend aufgegriffen werden: - Der (private) Pkw als das "normale" Verkehrsmittel: Alle Analyseansätze verdeutlichen die Vorherrschaft "autozentrierter Storylines" in den Medien, wonach die Autonutzung als "normale" Fortbewegungsform fortwährend wiederholt wird und womit sich der Status quo verfestigt. Als prägnantes Beispiel aus dem Feld der Unterhaltungsmedien sind Musikvideos oder Blockbuster hervorzuheben, in denen das Auto gar mit positiven Emotionen und Symboliken wie Autonomie- und Erlebnisgefühlen verknüpft wird. - Darstellungen von Alternativen zum privaten Pkw: Demgegenüber lässt sich feststellen, dass es mehr und vermehrt positive Narrative zu anderen Verkehrsmitteln wie zum Beispiel dem Fahrrad gibt, wenngleich die Bedeutungszuschreibungen oft auf Themen wie "ökologische Nachhaltigkeit" und "Wellness" verengt bleiben. Hervorzuheben ist etwa, dass Social Media-Formate den medialen Diskurs zu Alltagsmobilität demokratisieren. Stimmen und Sichtweisen, etwa von Radfahraktivist*innen, die zuvor nur selten hör- und sichtbar wurden, artikulieren sich hier direkt und werden weithin sichtbar. Aus den Beobachtungen können in einer normativen Perspektive eine Reihe von Handlungsansätzen für Medienschaffende (und die Wissenschaft) abgeleitet werden, über die das Bewusstsein für andere Mobilitätsformen gefestigt werden könnte. Hierzu zählt der Appell, eine alternative (progressive) Medien(bild)sprache gegenüber den tradierten autozentrierten Realitäten zu erproben und zu etablieren. Vorstellbar ist zum Beispiel, dass das Fahrrad nicht nur von einem "schrulligen" Tatortkommissar genutzt wird, sondern von zeitgemäßen Rollenvorbildern. Die Möglichkeiten zur Einübung von neuen medialen Sprachmustern und entschleunigten Darstellungsformen von Alltagsmobilität mögen hierbei vielfältig sein; - sie sind jedoch gleichermaßen herausfordernd, weil sie nicht moralisierend oder bevormundend daherkommen sollten. Die Wissenschaft sollte sich hierbei weniger normativ positionieren denn als kritische Instanz, etwa indem sie die sozialen und verkehrspolitischen Bezüge und Inhalte der neuen Erzählformen entsprechend kritisch begleitet. Quelle: Forschungsberichtde
dc.description.abstractIn the context of the transformation of transport and mobility, (mass) media are assigned a key role: They not only express which transport modes and patterns of mobility are considered "normal" or even "ideal", but they also present perceptions and imagery of new and alternative forms of everyday mobility. In this way, (mass) media have a direct impact on transport policies and planning as well as on people's everyday lives in general. Based on this reading, this study focused on the following questions: (i) How is everyday mobility portrayed in the media? (ii) To what extent does the media representation of everyday mobility reflect the desired transformation of transport and mobility? To answer these questions scientifically, the study proceeded in three steps: - First, a systematic literature analysis of 190 scientific studies in German and English served to review the current state of research on the media representation of everyday mobility. - Next to this, a media analysis of five new and traditional entertainment formats from German-language production (among others "Tatort" and "Köln 50667") was carried out, which empirically explored the representations of forms of everyday mobility. - Finally, ten interviews with selected media and mobility experts were conducted in order to contextualize the findings of the literature and media analysis. Based on this, the present study offers a structured overview of a versatile as well as multidisciplinary and multisectoral field of research and practice that focuses on the intersection of media and everyday mobilities. In summary the findings of the analysis reveal a pattern according to which the current struggle for a transformation in transport policy and planning is being reflected in the field of (mass) media as well: On the one hand, the private car continues to be clearly represented as the predominant transport mode. On the other hand, first cracks in this predominant position of the car have become apparent in recent years, as alternatives to the car (multimodality, sharing, bicycles, etc.) are increasingly being represented in the media: - The (private) car as the 'normal' transport mode: all analytical approaches illustrate that "car-centered storylines" dominate in the media, and serve to continuously reproduce car use as the 'normal' form of transportation, thus solidifying the status quo. A striking example from the field of entertainment media are music videos or blockbusters in which the car is often linked with positive emotions and symbolism meant to evoke feelings of autonomy and a sense of experience. - Representations of alternatives to the private car: By contrast, it can be seen that there is a larger and increasing number of positive narratives about other transport modes, such as the bicycle, even though the attributions of meaning often remain narrowly focussed on topics such as "ecological sustainability" and "wellness". For example, social media formats can be seen to democratize the media discourse on everyday mobilities. Voices and perspectives, such as those of bicycle activists, that were previously rarely heard or seen, are articulated directly here and become widely visible. Based on these observations, and taking a normative perspective, the research identifies a number of opportunities for action from media professionals (and academia), that could help in consolidating awareness for other forms of mobility. These include the call to experiment with and establish an alternative (progressive) media (image) language compared to the traditional car-centered realities. Taking the German crime series "Tatort", for example, one could imagine that the bicycle is not only used by the "quirky detective, but also by more contemporary role models. The possibilities for establishing new media language patterns and decelerated representations of everyday mobilities are diverse here; - however, realising them may be equally challenging because they should not come across as moralizing or patronizing. In this context, research should position itself less as a normative than as a critical institution, e.g., by critically examining social and transport policy implications behind the new forms of narration. Quelle: Forschungsberichten
dc.description.abstractDie Studie untersucht in 3 Schritten wie Alltagsmobilität in den Medien dargestellt wird und inwieweit diese Darstellung die angestrebte Verkehrswende widerspiegelt. Nach einer umfassenden Literaturanalyse wurde eine Medienanalyse von 5 unterschiedlichen Medienformaten durchgeführt und das erlangte Wissen durch Interviews mit ausgewählten Mobilitäts- und Medienexpert*innen angereichert. Es zeigt sich, dass der private Pkw weiterhin ganz klar als vorherrschendes Verkehrsmittel dargestellt wird. Es lassen sich aber seit wenigen Jahren erste Veränderungen in dieser dominanten Stellung des Autos erkennen, indem auch Alternativen wie Multimodalität, Sharing oder Fahrrad aufgegriffen werden.de
dc.format.extent1 Online-Ressource (142 Seiten)
dc.format.extent5,31 MB
dc.format.mediumonline resource
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.60810/openumwelt-5963
dc.identifier.urihttps://openumwelt.de/handle/123456789/2111
dc.language.isoger
dc.publisherUmweltbundesamt
dc.relation.ispartofseriesTexte
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectNachhaltige Mobilität
dc.subjectStraße
dc.subjectStraßenraum
dc.subjectaktive Mobilität
dc.subjectAufenthaltsqualität
dc.subjectbest practice
dc.subjectSchlüsselfaktoren
dc.subject.ubaThemeVerkehr
dc.subject.ubaThemeLärm
dc.subject.ubaThemeNachhaltigkeit | Strategien | Internationales
dc.titleNachhaltige Mobilitätswende: Mobilität in den Medien
dc.typeForschungsbericht
dc.typeMonographie
dc.type.dcmitext
dc.type.mediumcomputer
dspace.entity.typePublication
local.audienceWissenschaft
local.bibliographicCitation.number56/2023
local.bibliographicCitation.publisherPlaceDessau-Roßlau
local.collectionTexte / Umweltbundesamt
local.contributor.authorId02191821
local.contributor.authorId(DE-588)1193467578
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