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Publikationstyp

Forschungsbericht
Monographie

Erscheinungsjahr

2022
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Erstellung eines Risikobewertungskonzepts für lokal reizende Stoffe in der Innenraumluft auf der Grundlage von Nagetierstudien

Quelle

Schlagwörter

Innenraumluft, Richtwerte, Reizwirkung, Ausschuss für Innenraumrichtwerte

Finanzierungskennzeichen

3717612040

standardisiertes Finanzierungskennzeichen

37176120

Verbundene Publikation

Zitation

MANGELSDORF, Inge, 2022. Erstellung eines Risikobewertungskonzepts für lokal reizende Stoffe in der Innenraumluft auf der Grundlage von Nagetierstudien [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Texte, 02/2022. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/2946
Zusammenfassung deutsch
Augenreizungen und Reizungen der oberen Atemwege sind häufig Anlass für Beschwerden über die Qualität von Innenraumluft, und sie sind auch häufig der kritische Effekt, wenn Richtwerte für die Innenraumluft vom Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR) abgeleitet werden. Um eine besserer Bewertungsgrundlage für die Arbeit des AIR zu haben, wurde in diesem Gutachten die anatomischen und physiologischen Grundlagen der Reizwirkung in verschiedenen Spezies analysiert und überprüft, ob spezifische Extrapolationsfaktoren für Reizwirkungen im Vergleich zu systemischen Effekten notwendig sind. Allgemein werden zwei Arten der Reizwirkung unterschieden: lokale Effekte im oberen Atemtrakt in Inhalationsstudien mit Ratten und Mäusen (zytotoxische Reizwirkung) und sensorische Reizwirkung, die in Humanstudien mit kontrollierter Exposition, Humanstudien zu Lateralisierungsschwellen oder im Alarie Test mit Mäusen festgestellt werden können. Die sensorische Reizwirkung wird durch die Bindung der Substanzen an spezifische Rezeptoren in den Nervenendigungen des N. trigeminus vermittelt. Die daraus entstehende neurogene Entzündung kann auch zu zytotoxischen Reizwirkungen führen, die in histopathologischen Untersuchungen des Atemtrakts von Versuchstieren nachweisbar ist. Sowohl für NOAECs in Ratteninhalationsstudien als auch für RD50 x 0,03 aus dem Alarie Test mit Mäusen wurde eine gute Korrelation mit NOAECs aus Studien mit kontrollierter Kurzzeit-Humanexposition gefunden. Auf Basis der Analysen in diesem und einem vorausgegangen Projekt, wurden die folgenden Extrapolationsfaktoren abgeleitet: Extrapolation von chronischen Ratteninhalationsstudien auf Kurzzeitexposition des Menschen: Faktor3 ; Extrapolation von RD50 x 0,03 auf Kurzzeitexposition des Menschen: Faktor 2; zur Berücksichtigung von interindividuellen Unterschieden insbesondere auch für Personen mit multipler Chemikalienüberempfindlichkeit (MCS) und Kinder: Faktor 20, Extrapolation von subchronischer auf chronische Dauer im Tierversuch: Faktor 2. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
Irritation of the eyes or the upper respiratory tract is often a cause of complaints about quality of indoor air and irritation is also often the critical effect, when guide values for indoor air are derived by the German Committee for Indoor Guide Values (AIR). To support the work of AIR, in this report the anatomic and physiologic basis of irritation effects in different species was analysed and it was assessed, whether specific extrapolation factors are necessary for risk assessment of irritating effects, compared to systemic effects. Generally two types of irritation are distinguished: local effects in the upper respiratory tract in inhalation studies with rats and mice (cytotoxic irritation) and sensory irritation that can be detected either in controlled human exposure studies, studies in humans on thresholds of irritation, or in the Alarie test with mice. Sensory irritation is mediated by binding of chemicals to specific receptors in the nerve endings of or the N. trigeminus. The resulting neurogenic inflammation may also progress to more severe findings reflected in histopathology in animal studies. A good correlation was found for both, NOAECs from rat inhalation studies and RD50 values x 0.03 in the Alarie Test with mice with NOAECs in controlled human exposure studies. According to the analyses in this project and a previous project on behalf of the UBA, the following extrapolation factors were derived: extrapolation from rat chronic inhalation studies to human short term exposure: factor 3, extrapolation from Alarie Test to human short term exposure: factor 2, interindividual differences, taking into account also persons with multiple chemical sensitivity (MCS) and children: factor 20, extrapolation from subchronic to chronic duration in animal studies, factor 3. Quelle: Forschungsbericht