Publikationstyp
Forschungsbericht
Forschungsbericht
Monographie
Forschungsbericht
Monographie
Erscheinungsjahr
2019
Modellversuch Flächenzertifikatehandel - Realitätsnahes Planspiel zur Erprobung eines überregionalen Handelssystems mit Flächenausweisungszertifikaten für eine begrenzte Anzahl ausgewählter Kommunen
Modellversuch Flächenzertifikatehandel - Realitätsnahes Planspiel zur Erprobung eines überregionalen Handelssystems mit Flächenausweisungszertifikaten für eine begrenzte Anzahl ausgewählter Kommunen
Autor:innen
Herausgeber
Quelle
Schlagwörter
Flächenverbrauch, Handelbare Flächenzertifikate, Innenentwicklung, Siedlungs- und Verkehrsfläche, Flächeninanspruchnahme, Flächennutzung, Flächenmanagement, Mengensteuerung, Marktexperiment, Siedlungsfläche, Verkehrsfläche
Finanzierungskennzeichen
371216100
3714111032
3714111032
standardisiertes Finanzierungskennzeichen
37121610
37141110
37141110
Verbundene Publikation
Zitation
HENGER, Ralph, 2019. Modellversuch Flächenzertifikatehandel - Realitätsnahes Planspiel zur Erprobung eines überregionalen Handelssystems mit Flächenausweisungszertifikaten für eine begrenzte Anzahl ausgewählter Kommunen [online]. Dessau-Roßlau. Texte, 116/2019. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/5470
Zusammenfassung deutsch
Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche (allgemein als Flächenverbrauch bezeichnet) liegt im Vierjahresdurchschnitt der Jahre 2012 bis 2015 mit 66 Hektar pro Tag immer noch mehr als doppelt so hoch wie von der Bundesregierung im Jahr 2002 in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt. Danach soll dieser Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 ha pro Tag reduziert werden. In der Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie von 2016 wird eine Reduzierung auf weniger als 30 ha pro Tag bis zum Jahr 2030 angestrebt. Um in Deutschland weniger neue Flächen in Anspruch zu nehmen, müssen neue Instrumente entwickelt und erprobt werden. Das vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Planspiel Flächenhandel prüfte realitätsnah, ob handelbare Flächenzertifikate ein Instrument sein können, um den Städten und Gemeinden dabei zu helfen, den Flächenneuverbrauch zu vermindern und die Innenentwicklung zu stärken. In dem Projekt wurden die Vereinbarungen aus den Koalitionsverträgen der 17. und 18. Legislaturperiode umgesetzt, wonach gemeinsam mit den Städten und Gemeinden der kommunale Handel mit Flächenzertifikaten im Modellversuch erprobt werden sollte. Dieser Modellversuch wurde als bundesweites Planspiel mit 87 Kommunen durchgeführt. Das bundesweite Planspiel Flächenhandel bestand aus zwei zentralen Bausteinen: kommunale Fallstudien und kontrolliertes Feldexperiment. Die kommunalen Fallstudien beleuchten die für den Handel notwendigen Entscheidungsprozesse der Städte und Gemeinden, um Flächenausweisungsentscheidungen mit einem An- oder Verkauf von Zertifikaten und dem kommunalen Planungsver-fahren zu verbinden. Im kontrollierten Feldexperiment simulierten 87 Modellkommunen mit eigenen, real geplanten Baugebieten den Flächenzertifikatehandel über einen Zeitraum von 15 Jahren (2014â€Ì2028) mittels einer Online-Plattform. Hierbei wurden mehrere Varianten für den Handel entwickelt und getestet. Zudem fanden weitere Experimente mit Studierenden statt, um einzelne Fragestellungen zur Funktionsfähigkeit des Handels unter kontrollierten Laborbedingungen zu prüfen. Die Ergebnisse des Modellversuchs zeigen, dass ein Flächenhandelssystem in der Lage ist, die Flächenneuinanspruchnahme effektiv zu verringern. Flächensparziele lassen sich im Verbund aus Planung und flexibler Mengensteuerung effizient erreichen. Die Kommunalvertreter hatten keine Probleme beim Umgang mit den Flächenzertifikaten. Überörtliche Mengenvorgaben konnten sie durch den Kauf und Verkauf von Zertifikaten flexibel vor Ort umsetzen. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
The four-year average of land take from 2012 to 2015 was 66 hectares per day in Germany, and thus still twice as high as 2002 laid out by the federal government in the national sustainability strategy. This strategy sets forth that land take should be reduced to 30 hectares per day by 2020. The updated German sustainability strategy of 2016 sets the target at less than 30 hectares per day by 2030. In order to use less new land for settlement and traffic areas in Germany, new instruments must be developed and tested. The simulation of a tradable planning permit system commissioned by the German Federal Environmental Agency tested under lifelike conditions whether tradable planning permits can be an instrument to help cities and communities to reduce the high conversion rate from open space to developed land in Germany and strengthen development inside existing planning boundaries. The agreements in the coalition pacts for the 17th and 18th legislative periods were implemented by the project. These agreements called for a test of municipal trading with planning permits (or certificates) in a pilot project undertaken together with cities and communities. This pilot project was carried out as a nationwide simulation with 87 municipalities. The nationwide simulation of tradable planning permits consisted of two central components: municipal case studies and a controlled field experiment. The municipal case studies shed light on cities' and municipalities' decision-making processes required for the trading in order to combine land development decisions with the buying and selling of certificates and the municipal planning procedure. In the controlled field experiment, 87 municipalities with their own, actually planned development area simulated the trading system over a period of 15 years (2014-2028) on an online platform. Several options were developed and tested. Furthermore, additional tests were conducted with students in order to examine individual questions on how the trading works under controlled laboratory conditions. The results of the pilot project show that a tradable permit system is capable of effectively reducing land development and open space loss. Land-saving goals can be efficiently achieved by combining planning with the flexible management of volumes. Municipal representatives had no problems handling the planning permits. They were able to flexibly implement interregional volume requirements locally by buying and selling certificates. Quelle: Forschungsbericht