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Publikationstyp
Forschungsbericht
Monographie
Erscheinungsjahr
2021
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'

Langfristige Populationsentwicklung krankheitsübertragender Nagetiere: Interaktion von Klimawandel, Landnutzung und Biodiversität

Abschlussbericht
Quelle
Schlagwörter
Populationsdynamik, Klimaänderung, Flächennutzung, Biologische Vielfalt, Populationsentwicklung, krankheitsübertragende Nagetiere, Nagetiere, Klimawandel, Landnutzung, Biodiversität
Zitation
IMHOLT, Christian und Jens JACOB, 2021. Langfristige Populationsentwicklung krankheitsübertragender Nagetiere: Interaktion von Klimawandel, Landnutzung und Biodiversität [online]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. Climate Change, 55/2021. Verfügbar unter: https://openumwelt.de/handle/123456789/3441
Zusammenfassung deutsch
Nagetiere sind wichtige Reservoire für die Übertragung von Krankheitserregern auf Mensch, Haus- und Nutztiere. Zu solchen Infektionskrankheiten gehören Hantaviruserkrankungen, Leptospirose und Tularämie. Das Klima bzw. zu erwartende Effekte vom Klimawandel könnten durch Wetterextreme aber auch indirekt über Landnutzung und Biodiversität Veränderungen der Nagetier-Populationsdynamik und der Veränderung der Durchseuchung von Populationen mit Pathogenen hervorrufen. Das komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren kann das Risiko für Humaninfektionen mit Nagetier-übertragenen Pathogenen erheblich beeinflussen. Im Projekt sollte deshalb der kombinierte Effekt von klimatischen Änderungen auf die Populationsentwicklung gesundheitlich relevanter Kleinsäuger (Nager und Spitzmäuse als Reservoire für Zoonoseerreger - d.h. von Tieren auf den Menschen übertragene Erreger) untersucht werden. Dies geschah anhand von Zeitserienanalysen von Erhebungen verschiedener Nagetiere. Diese Zeitserien waren in ihrem räumlichen und zeitlichen Umfang einzigartig und bisher noch nicht zusammenhängend wissenschaftlich untersucht worden. In einem zweiten Projektschwerpunkt sollte empirisch ermittelt werden, inwieweit ein Zusammenhang zwischen Kleinsäuger-Biodiversität und Prävalenz, Erregerlast und der Vielfalt von Nagetier-übertragenen Pathogenen besteht. Der Zusammenhang von Biodiversität mit dem Vorkommen von Pathogenen bei wildlebenden Nagetieren erfolgt mit Probenmaterial aus Freilandarbeiten im Bereich des Hainich-Dün im Westen Thüringens. Die Projektergebnisse zeigten einen starken Effekt sowohl individueller Faktoren als auch Faktoren auf Ebene der Populationen auf die Pathogendynamik. Diese Effekte unterschieden sich je nach betrachtetem Pathogen, wobei spezifische Eigenschaften der Pathogene (u.a. Artspezifität und Umweltstabilität) diese Effekte maßgeblich beeinflussten. Klimatische Effekte könnten sich auf verschiedenen zeitlichen Skalen auswirken. Die Ergebnisse zeigten, dass kurzfristige klimatische Extreme, die Persistenz unterschiedlicher Pathogene innerhalb der Wirtspopulation beeinflussten. Langfristige, großflächige Klimaszenarien schienen hingegen bei der räumlichen Synchronisation unterschiedlicher krankheitsübertragender Nagerarten eine wichtige Rolle zu spielen. Die Projektergebnisse können im Sinne eines OneHealth-Ansatzes dazu dienen, die Voraussetzungen für Anpassungsmöglichkeiten bezüglich Klimawandel und Humangesundheit zu schaffen. Quelle: Forschungsbericht
Zusammenfassung englisch
Rodents are important reservoirs for the transmission of pathogens to humans, domestic animals and livestock. Such infectious diseases include hantavirus diseases, leptospirosis and tularemia. Climate, or expected aspects of climate change, could cause changes in rodent population dynamics and changes in pathogen infestation of populations through weather extremes, but also indirectly through land use and biodiversity. The complex interplay of these factors can significantly influence the risk of human infections with rodent-borne pathogens. The project therefore aimed to investigate the combined effect of climatic change on the population development of health-relevant small mammals (rodents and shrews as reservoirs for zoonotic pathogens - i.e. pathogens transmitted from animals to humans). This was done using time series analyses of long-term surveys of various rodent species. These time series were unique in their spatial and temporal scope and had not been studied coherently scientifically before. In a second project focus, it was empirically determined to what extent there was a connection between small mammal biodiversity and prevalence, pathogen load and the diversity of rodent-borne pathogens. The connection of biodiversity and pathogens in wild rodents was carried out with sample material from field work in the area of the Hainich-Dün in western Thuringia. The project results showed a strong effect of individual factors as well as population-level factors on pathogen dynamics. These effects differed depending on the pathogen under consideration, with specific characteristics of the pathogens (including species specificity and environmental stability) significantly influencing these effects. Climatic effects mattered on different temporal scales. The results showed that, on one hand, short-term climatic extremes influenced the persistence of different pathogens within the host population. Long-term, large-scale climatic scenarios, on the other hand, played an important role in the spatial synchronization of different disease-transmitting rodent species. In an OneHealth approach, the project results can serve to create the prerequisites for adaptation options with regard to climate change and human health. Quelle: Forschungsbericht