Listen
2 Ergebnisse
Suchergebnisse
Veröffentlichung Klimaschutz und Kohleausstieg(2019) Oei, Pao-Yu; Lorenz, Casimir; Schmalz, Sophie; Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung; Lünenbürger, Benjamin; Pfeiffer, DavidDie vorliegende Studie untersucht die ökonomischen Auswirkungen eines durch die Klimaziele der Bundesregierung induzierten Kohleausstiegs in Deutschland. Der Fokus liegt hierbei auf der Braunkohlenwirtschaft - insbesondere in den Braunkohleregionen. Diese werden in einem ersten Schritt räumlich abgegrenzt und beschrieben. Für die weitere Untersuchung bilden energiewirtschaftliche Modellierungen die Grundlage. Diese liefern Ausstiegspfade für die Kohlenutzung, welche sich in den gewählten Kriterien (spezifische Emissionen oder Kraftwerksalter) für die Abschaltungsreihenfolge der Kraftwerke unterscheiden. Darauf aufbauend werden mit Hilfe eines Input-Output-Modells und eines regionalwirtschaftlichen Modells die ökonomischen Effekte des Kohleausstiegs sowohl in den Braunkohleregionen als auch im übrigen Deutschland untersucht. Die Modelle zeigen, dass bei einem frühzeitigen Ausstieg die negativen Effekte des Strukturwandels früher zu Tage treten. Dafür können in diesem Fall jedoch Erholungseffekte laut regionalwirtschaftlichem Modell stärker den negativen Effekten entgegenwirken. Die Studie untersucht die wirtschaftlichen Chancen in den Braunkohleregionen. Diese bestehen im Grundsatz in einem breiten Spektrum wirtschaftlicher Aktivitäten. Die durchgeführten, exemplarischen Untersuchungen zeigen für alle Braunkohleregionen bedeutende Beschäftigungspotenziale auf. Bereits die aufgezeigten potenziellen Arbeitsplätze in den Bereichen Erneuerbare Energien und Gebäudesanierung können dem Stellenabbau im Zuge des untersuchten Strukturwandels durch den Kohleausstieg entgegenwirken. Abschließend werden flankierende politische Instrumente beschrieben, die die Regionen bei dem bevorstehenden Strukturwandel nutzen und unterstützen können. Quelle: ForschungsberichtVeröffentlichung Structural change in coal regions as a process of economic and social-ecological transition - Lessons learnt from structural change processes in Germany(Umweltbundesamt, 2021) Reitzenstein, Alexander; Popp, Rebekka; Oei, Pao-Yu; E3G (Berlin); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung; Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie; Deutschland. Umweltbundesamt; Lenz, Katharina; Eichhorn, Daniel; Lünenbürger, Benjamin; Bünger, Björn; Pfeiffer, DavidEine wirksame Klimaschutzpolitik muss von einer sogenannten "Just Transition", einem sozial gerechten Strukturwandel hin zur Klimaneutralität, begleitet werden. Dies ist insbesondere für Kohleregionen relevant. Diese Publikation stützt sich auf die Erfahrungen vergangener und laufender Politiken zur Gestaltung von Strukturwandel und untersucht deren Wirksamkeit und Übertragbarkeit. Die Herausforderungen des Strukturwandels in Kohleregionen sind komplex und regionsspezifisch und reichen von technischen Aspekten über politische und wirtschaftliche bis hin zu sozialen und kulturellen Aspekten. Für den Erfahrungsaustausch wird eine Typologie vorgeschlagen und auf fünf Kohleregionen in Deutschland, Rumänien, Polen und Tschechien angewendet. Sie charakterisiert die Regionen nach der Art der Kohle, der Bevölkerungsdichte, dem wirtschaftlichen Wohlstand, dem Vorliegen nationaler Politiken für einen Kohleausstieg, den Fortschritten bei der Entwicklung von Strategien für einen regionalen Strukturwandel und der erwarteten Geschwindigkeit des Strukturwandels. Die Erkenntnisse basieren vor allem auf Strukturwandelprozessen in zwei Kohleregionen in Deutschland. Der in den 1950er Jahren begonnene und kürzlich abgeschlossene Steinkohleausstieg im Ruhrgebiet wird mit dem Braunkohleausstieg in der Lausitz verglichen. Neu ist, dass der Klimawandel zu einem wesentlichen Treiber des Strukturwandels geworden ist, dass die Zeit für Strukturpolitiken deutlich kürzer ist und dass ein proaktiveres Engagement vieler Akteure zu beobachten ist. Zu den Lernerfahrungen unserer Analyse gehören die Notwendigkeit einer proaktiven und vorausschauenden Strukturpolitik und eine gute zeitliche Planung. Die Regionen sollten realistische Erwartungen an die Strukturpolitik stellen und Strategien entwickeln, die zu ihrer individuellen Situation passen und zudem Lehren aus den Erfahrungen anderer Regionen ziehen. Unsicherheiten sollten transparent kommuniziert werden. Eine Diversifizierung der Wirtschaft ist notwendig, um Lock-In-Effekte zu vermeiden. Die Beteiligung von Stakeholdern, Strategien für einen sozial gerechten Strukturwandel sowie vielschichtige und facettenreiche Steuerungsansätze sind ebenfalls wichtige Aspekte. Mit dem European Green Deal wird auf eine Strategie hingewiesen, die zukünftig einen sozial gerechten Strukturwandel in Kohleregionen unterstützen kann. Quelle: Forschungsbericht