Climate Change
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Veröffentlichung Multiplikatorenanalyse zur Untersuchung von transformierenden gesellschaftlichen Strategien(Umweltbundesamt, 2015) Rhomberg, Markus; Kaiser, Jonas; Zeppelin Universität; Deutschland. Umweltbundesamt; Hunsinger, Lisa; Voß-Stemping, JudithDas Ziel dieses Projekts ist eine wissenschaftliche Aufarbeitung der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte um die Zwei-Grad-Obergrenze. Mit einer Medieninhaltsanalyse der Berichterstattung in 10 deutschen Medien von 2009 bis 2014 über die Zwei-Grad-Obergrenze konnten folgende Ergebnisse festgehalten werden: In Zusammenhang mit dem Klimagipfel in Kopenhagen 2009 findet knapp ein Drittel der Berichterstattung statt. Nach diesem Hoch nimmt sie, mit Ausnahme von Klimagipfeln und Präsentationen von IPCC-Berichten, stetig ab. Auch die positive Bewertung der Zwei-Grad-Obergrenze nimmt ab, die Indifferenz in der Haltung zur Obergrenze steigt. Die Politik dominiert bis 2012, anschließend übernimmt die Wissenschaft die Meinungsführerschaft. Insbesondere internationale Akteure bestimmen die politische Debatte, die deutsche Politik ist mit Ausnahme der Exekutive kaum präsent. Aus der Wissenschaft dominiert das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Die Zwei-Grad-Obergrenze wird primär über das Thema der Erreichbarkeit und nicht über Einhaltung interpretiert. Weitere prominente Frames sind die Definition der Obergrenze sowie Klimapolitik und -diplomatie. Jene Akteure, die die Erreichbarkeit insbesondere thematisieren, stammen aus Politik und Wissenschaft. Zusätzlich zur Mediendebatte wurde der wissenschaftliche Diskurs zur Zwei-Grad-Obergrenze in den Jahren 2000 bis 2014 untersucht. Innerhalb der wissenschaftlichen Klimaforschung wird zur Zwei-Grad-Obergrenze breit und in vielen Kontinenten publiziert. Ebenso zeigt sich trotz der Dominanz der Environmental Sciences eine hohe disziplinäre Vielfalt. Die Zwei-Grad-Obergrenze ist zwar häufig Thema, dominiert aber nur in weniger als 10 Prozent aller Artikel. Eine Steigerung wird aber nach 2010 deutlich. Die deutsche Forschung ist im internationalen Vergleich stärker an der Zwei-Grad-Obergrenze interessiert. Im Vergleich zum medialen Diskurs nutzt die Wissenschaft andere Frames: Während die Wissenschaft insbesondere Maßnahmen zur Erreichbarkeit und Konsequenzen des Nichterreichens benutzt, ist im Mediendiskurs der Frame Emissionsbegrenzungen sind notwendig am prominentesten.
Quelle:Forschungsbericht