Haller, LisaSimon MoakesNiggli, UrsPlambeck, Nils OleEhlers, Knut2024-06-162024-06-162020Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-7001https://openumwelt.de/handle/123456789/4578Die Landwirtschaft steht vor zwei großen Herausforderungen: Einerseits muss eine weiter wachsende Weltbevölkerung mit einer ausreichenden Menge Nahrungsmittel versorgt werden - die Landwirtschaft muss also produktiver werden. Andererseits ist die moderne, intensivierte Landwirtschaft einer der wichtigsten Triebkräfte negativer Umweltveränderungen - die Landwirtschaft muss also ökologischer produzieren. Die Frage, wie die aus diesen beiden Aufgaben resultierenden Zielkonflikte gelöst werden können, ist die zentrale Herausforderung für die Gestaltung nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme - in Deutschland und weltweit. Es ist offensichtlich, dass in der Praxis der konventionellen Landwirtschaft ein Umdenken stattfinden muss, damit die gravierenden Umweltprobleme der Nahrungsmittelproduktion eingedämmt werden können. Doch auch die ökologische Landwirtschaft muss sich weiterentwickeln, damit ihr Potential für mehr Umwelt-, Natur-, Tier- und Klimaschutz voll ausgeschöpft werden kann. In diesem Gutachten werden die Merkmale der ökologischenLandwirtschaft sowie ihre wesentlichen Unterschiede zur konventionellen Landwirtschaft dargestellt. Basierend auf der Analyse der gefundenen Stärken und Schwächen werden Innovationspotentiale in der ökologischen Landwirtschaft erläutert und Entwicklungsszenarien der Landwirtschaft entworfen und analysiert (Öko-Kontinuität, Öko 4.0, Integrierte Produktion+). Die Modellierung dieser Szenarien zeigt anschaulich, dass eine hohe globale Ökoeffizienz (Betrachtung der Umweltperformance per kg Lebensmittel) nicht in jedem Fall mit einer hohen lokalen Umweltperformance (Betrachtung je Hektar) Hand in Hand geht. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass mit der Einführung von ökologisch sinnvollen aber produktionsorientierten Innovationen und Praktiken die negativen Umweltauswirkungen der Landwirtschaft sowohl in ökologischen als auch in konventionellen Produktionssystemen verringert werden können. Mit dem Konzept Öko 4.0 schlägt diese Studie einen ergebnis- und wirkungsorientierten Ökolandbau vor: Dieser ersetzt die starke Ausrichtung auf Verbote und macht den Ökolandbau offener für die Nutzung des wissenschaftlich-technischen Fortschrittes (case-by-case Überprüfung von neuen wie auch alten Techniken). Gleichzeitig werden die in den Öko-Richtlinien gegenwärtig noch fehlenden Mindestanforderungen vor allem in den Bereichen Natur- und Bodenschutz verbindlich gemacht und nicht länger nur in Leitbildern formuliert. Die klar definierte und an Vorschriften gebundene Integrierte Produktion (IP+) verbessert die Umweltperformance - im Vergleich zur derzeitigen konventionellen Produktion - deutlich. Auch dieses Konzept sollte daher vorangetrieben werden. Der Ökolandbau leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Umweltschutz in der Landwirtschaft, hat aber in vielen Bereichen noch großes Verbesserungspotential. Das Nachhaltigkeitsprofil des Ökolandbaus kann durch ambitionierte Forschungs-, Beratungs- und Fördertätigkeit noch deutlich geschärft werden. Sowohl der ökologische Landbau als auch integrierte Landnutzungssysteme sollten deshalb zukünftig im Rahmen der GAP weiter finanziell gefördert werden. Quelle: ForschungsberichtToday´s agriculture faces two major challenges: On the one hand, agriculture must become more productive to provide enough nutritious and high-quality food for a growing population. On the other hand, modern, intensified agriculture is one of the major drivers of negative environmental impacts and must therefore become more ecological. To overcome this conflict of objectives, an environmentally sound and sustainable transformation of the agricultural system in Germany, as well as globally, is needed. Opportunities across both conventional and organic practices are identified as contributing to this effort. This report presents the characteristics of organic agriculture and its main differences from conventional agriculture. Based on an analysis of strengths and weaknesses, potential innovations in organic farming were identified, and scenarios for future agricultural systems were designed and analyzed (Organic Continuity, Organic 4.0, Integrated Production+). The modelling of these scenarios clearly shows that a high global eco-efficiency (consideration of environmental performance per kg of food produced) does not always go hand in hand with a high local environmental performance (consideration per hectare). Overall, results show that conventional and organic production systems can reduce the environmental impact of agriculture by introducing ecologically-sound and productionoriented innovations and practices. With the concept Organic 4.0, this study proposes a resultand impact-oriented organic agriculture: This replaces the strong focus on prohibitions and makes organic agriculture more open to the use of scientific and technical progress, with caseby-case examination of both new and old technologies. At the same time, currently missing minimum requirements in the organic regulations, which are relevant for nature and soil conservation, are made binding and would no longer be formulated only in guiding principles. Integrated production (IP+), which is clearly defined and linked to regulations, significantly improves environmental performance, when compared with current conventional production. Therefore, its uptake should be further facilitated. Organic farming makes an important contribution to more environmental protection in agriculture. However, there is still great potential for improvement in many areas. The sustainability performance of organic farming can be further strengthened by ambitious research, consulting and funding activities. Both organic farming and integrated land use systems should therefore continue to receive financial support under the CAP in future. Quelle: ForschungsberichtHohe Umweltbelastungen und eine wachsende Weltbevölkerung stellen die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Die ökologische Landwirtschaft gilt dabei als besonders umweltfreundlich. Die Studie zeigt: Ökolandbau ist gut, aber nicht optimal. Einige seiner Prinzipien erschweren es die Ökoeffizienz (Umweltwirkung pro Produkteinheit) zu verbessern. Ein Ökolandbau 4.0, der offener gegenüber Neuerungen wäre, würde hier Abhilfe schaffen. Um die Ökoeffizienz der konventionellen Landwirtschaft zu steigern, wird die Etablierung eines neuen Standards - der ökologisch optimierten, integrierten Produktion (IP+) - vorgeschlagen. Die Studie zeigt somit Entwicklungsperspektiven für den Ökolandbau und die konventionelle Landwirtschaft gleichermaßen auf.1 Onlineressource (152 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/Ökologischer LandbauAgrarökologieÖkoeffizienzÖkologische LandwirtschaftagrarökologischÖkolandbauÖkolandwirtschaftEntwicklungsperspektiven der ökologischen Landwirtschaft in DeutschlandMonographieLandwirtschaft