Ebert, VolkerGerwing, ElisabethHorlitz, ThomasBalzer, FrederikeBiewald, Anne2024-06-162024-06-162020Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-6649https://openumwelt.de/handle/123456789/4148Qualitätsstandards sollen die Produktqualität und -sicherheit gewährleisten sowie die Ansprüche von Verbraucherinnen und Verbrauchern erfüllen. Neben gesetzlichen Normen werden Qualitätsstandards von verschiedenen Organisationen festgelegt, die auf freiwilliger Basis umzusetzen und insbesondere im globalen Handel von großer Bedeutung sind. Zusätzlich gibt es Qualitätsstandards, die von einzelnen Marktteilnehmern ins Leben gerufen werden. Hierzu gehören Standards des Lebensmitteleinzelhandels, deren Anforderungen an die äußere Qualität der Waren häufig über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen. Abweichungen von den festgelegten Normen/ Standards erschweren bzw. verhindern die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Es handelt sich hierbei größtenteils nicht um unvermeidbare Verluste, sondern um Lebensmittel ohne jegliche Mängel hinsichtlich Ernährungsqualität und -hygiene und damit mit hohem Vermeidungspotenzial. Um den ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden, kommt es in der Praxis zudem zum vermehrten Einsatz von klima- und umweltschädigenden Maßnahmen. Ziel dieser Studie ist, die durch die hohen Produktions- und Qualitätsstandards des Lebensmitteleinzelhandels verursachten Umwelt- und Klimawirkungen landwirtschaftlicher Produkte zu identifizieren, anhand von Beispielen zu beschreiben, wo möglich zu quantifizieren und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Zahlreiche Beispiele aus den Bereichen Gemüse (Stückgröße, Optik), Obst (Optik) und Getreide (Rohproteingehalt und Fremdbesatz) zeigen, dass hohe Anforderungen an die Qualität von landwirtschaftlichen Erzeugnissen Lebensmittelverluste sowie Effekte auf Umwelt- und Klima implizieren. Normen und Standards sind grundsätzlich Ausdruck einer gewachsenen Gemengelage unterschiedlicher Interessen und Ziele. Treiber für Standards sind daher verschiedene Interessensgruppen, darunter der Lebensmitteleinzelhandel, aber auch Verbraucher und Verbraucherinnen, die Politik, der Gesetzgeber und/ oder NGOs. Gleichzeitig ist eine zunehmende Sensibilität für die Effekte auf umwelt- und klimarelevante Faktoren der landwirtschaftlichen Produktion erkennbar. Die Reichweite und Relevanz dieser alternativen Ansätze sind bislang jedoch noch als marginal zu bewerten. Zudem gibt es zahlreiche weitere Handlungsoptionen, die darauf ausgerichtet sind, Aspekte des Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutzes stärker in der standardisierten Erzeugung von und im Handel mit Lebensmitteln zu verankern. Quelle: ForschungsberichtQuality standards are intended to ensure product quality and safety as well as to meet the requirements of consumers. In addition to legal norms, quality standards are set by various organisations. These standards are voluntary, but particularly important in terms of global trade. Beside these, quality standards can be initiated by individual market operators. These include standards of the food retailing, whose requirements for the external quality of food often exceed the legal framework. Deviations from the established standards significantly prevent the sale of agricultural products. The majority of these are not unavoidable waste, but rather food without any deficiencies in terms of nutritional quality and hygiene. Hence, there is a high avoidance potential. Moreover, to meet aesthetic demands, there is an increasing use of climate- and environment-damaging measures in production. The aim of this study is to identify environmental and climate-relevant quality standards in food retailing, to describe and, where possible, to quantify these impacts using examples as well as to indicate possible solutions. Various examples from the areas of vegetables (piece size, appearance), fruit (appearance) and cereals (crude protein content and foreign matter) show that high demands on the quality of agricultural products imply food losses and effects on the environment and climate. Norms and standards are basically the result of a growing conflict of different interests and objectives. Therefore, standards are triggered by different interest groups, including the food retailing as well as consumers, politicians, legislators and/or NGOs. Simultaneously, an increasing awareness of effects on environmental and climate-relevant factors in agricultural production is visible. However, the scope and relevance of these alternative approaches seem to be rather small. In addition, there are numerous other options for action which are aimed at establishing aspects of environmental, climate and resource protection more firmly in the standardized production of and trade in food. Quelle: ForschungsberichtGesetzliche Normen und Vorgaben sollen die Qualität und Sicherheit unserer Lebensmittel gewährleisten und die Ansprüche von Verbraucherinnen und Verbrauchern erfüllen. Darüberhinausgehende Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), die die äußere Qualität und Ästhetik von Obst und Gemüse betreffen, können zu Lebensmittelverlusten und zusätzlichem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln führen. Sie erschweren bzw. verhindern die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse.In einem Sachverständigengutachten hat das Umweltbundesamt untersuchen lassen, welche Auswirkungen die hohen Produktions- und Qualitätsstandards des Lebensmitteleinzelhandels auf die Umwelt haben und welche Alternativen bereits bestehen bzw. möglich wären.1 Onlineressource (159 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/LebensmittelDüngemittelLebensmitteleinzelhandelQualitätsstandardLebensmittelverlustePflanzenschutzmittelUmwelt- und klimarelevante Qualitätsstandards im LebensmitteleinzelhandelUmwelt- und klimarelevante Qualitätsstandards im LebensmitteleinzelhandelMonographieLandwirtschaft