Gährs, SwantjeBluhm, HannesDunkelberg, ElisaPfeiffer, David2024-06-162024-06-162021Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-2768https://openumwelt.de/handle/123456789/2976In der Debatte um den Beitrag der Digitalisierung zu den Energie- und Klimaschutzzielen blieb eine ganzheitliche und vergleichbare Bewertung der damit verbundenen Umweltwirkungen lange unberücksichtigt. Ziel der vorliegenden Studie war es, eine übertragbare Methode zur Umweltbewertung der Digitalisierung im Endkundenmarkt des Energiebereichs zu entwickeln, in ausgewählten Fallstudien anzuwenden und politische Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Die entwickelte Methode basiert auf der etablierten Ökobilanzierung und einer systematischen Einteilung der potenziell auftretenden Umweltwirkungen. In der Methodenanwendung werden direkte Umwelteffekte digitaler Technologien (Herstellung, Nutzung, Entsorgung) und indirekte Effekte (z. B. erhöhter Einsatz von erneuerbaren Energien, Steigerung der Energieeffizienz, Rebound-Effekte) gegenübergestellt. Die Methode wurde in fünf ausgewählten Fallstudien angewendet: (1) Wetterprognosesteuerung von Heizanlagen, (2) Online-Effizienzüberwachung von Heizanlagen, (3) Smarte Stromverbrauchserfassung über Smart Meter mit Feedback-System, (4) Stromspeicher auf Haushaltsebene als Teil eines virtuellen Verbunds und (5) Stromnetzdienlicher Betrieb von Wärmepumpen und Elektroladestationen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung im Endkundenmarkt des Energiebereichs zum Klimaschutz beitragen kann. Gleichwohl bestehen Unsicherheiten bei der Bewertung indirekter Effekte. Abhängig vom Anwendungsfall sind unter bestimmten Rahmenbedingungen auch Umweltnachteile möglich. Hochgerechnet auf ganz Deutschland können die untersuchten Anwendungen unter den aktuellen Marktbedingungen nur einen geringen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele 2030 leisten. Auch wenn dieser Beitrag über politische Maßnahmen ausgebaut wird, kann die Digitalisierung andere zentrale Klimaschutzmaßnahmen wie Gebäudesanierung und Energieträgerwechsel nur ergänzen und nicht ersetzen. Quelle: ForschungsberichtIn the debate on the contribution of digitalization to the goal of meeting the German energy and climate protection targets, a holistic, comparable assessment of the associated environmental impacts has long been lacking. Thus the aim of the present study was to develop a transferable method for the environmental assessment of digitalization in the end customer market of the energy sector, apply it in selected case studies and, based on the results, elaborate political recommendations for action. The method developed is based on the established Life Cycle Assessment and a systematic classification of potentially occurring environmental impacts. Its application allows us to compare both direct environmental effects of digital technologies (production, use, disposal) and indirect effects (e.g. increased use of renewable energies, enhanced energy efficiency, rebound effects). Using this method, we assessed five selected case studies: (1) weather forecast control of heating systems, (2) online efficiency monitoring of heating systems, (3) smart metering of electricity consumption with feedback system, (4) Household electricity storage as part of a virtual power plant, and (5) flexible operation of heat pumps and electric charging stations. The results suggest that digitalization in the end customer market can contribute to climate protection; nevertheless, there are uncertainties in the assessment of indirect effects, and depending on the application, environmental disadvantages are also possible under certain conditions. Extrapolated to Germany as a whole, the new applications can make only a small contribution to achieving the 2030 climate protection targets under current market conditions. Even if their use can be expanded via political measures, digitalization can only supplement and not replace other key climate protection measures such as building refurbishment and alternative energy sources. Quelle: ForschungsberichtZiel der vorliegenden Studie ist es, eine übertragbare Methode zur Umweltbewertung der Digitalisierung im Endkundenmarkt des Energiebereichs zu entwickeln, in ausgewählten Fallstudien anzuwenden und politische Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung im Endkundenmarkt des Energiebereichs zum ⁠Klimaschutz⁠ beitragen kann. Gleichwohl bestehen Unsicherheiten bei der Bewertung indirekter Effekte. Abhängig vom Anwendungsfall sind unter bestimmten Rahmenbedingungen auch Umweltnachteile möglich. Hochgerechnet auf ganz Deutschland können die untersuchten Anwendungen unter den aktuellen Marktbedingungen nur einen geringen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele 2030 leisten. Auch wenn dieser Beitrag über politische Maßnahmen ausgebaut wird, kann die Digitalisierung andere zentrale Klimaschutzmaßnahmen wie Gebäudesanierung und Energieträgerwechsel nur ergänzen und nicht ersetzen.1 Onlineressource (270 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/Smart MeterDigitalisierungEnergiewendeKlimaschutzPotenziale der Digitalisierung für die Minderung von Treibhausgasemissionen im EnergiebereichForschungsberichtKlima | EnergieDigitalisierung