Heinrichs, EckhartKumsteller, FalkRath, SibylleHintzsche, Matthias2024-06-162024-06-162021Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-6452https://openumwelt.de/handle/123456789/3284Das Vorhaben "Lärmbilanz 2020" wertet die Meldungen der Bundesländer zur Lärmkartierung und zur Lärmaktionsplanung (LAP) aus. Anschließend wird das gesamte Planungsverfahren analysiert. Zu diesem Zweck wird die Auswertung der Meldungen ergänzt um Literaturrecherchen und Fachgespräche mit Expertinnen und Experten. Seit der Verabschiedung der Umgebungslärmrichtlinie 2002/49/EG und ihrer Umsetzung in nationales Recht haben die zuständigen Behörden zahlreiche, teilweise sehr unterschiedliche, Erfahrungen mit der Lärmaktionsplanung in Deutschland gesammelt. In vielen Kommunen wurde die Lärmaktionsplanung verstetigt und Erfolge werden sichtbar bzw. hörbar. In anderen Gemeinden macht sich dagegen Ernüchterung breit, vor allem kleinere Kommunen stellen seltener einen LAP auf und entwickeln seltener konkrete Lärmminderungsmaßnahmen als größere Städte. Insgesamt gibt es kaum Fachleute, die sich mit dem Umsetzungsstand der LAP-Maßnahmen zufrieden zeigen. Es geht heute im Kern also vor allem darum, wie die Umsetzung der im Lärmaktionsplan vorgesehenen Maßnahmen gestärkt werden kann und wie die Planungsverantwortlichen in die Lage versetzt werden können, vor Ort tatsächlich Lärmminderung zu bewirken. Damit rückt der Planungsprozess stärker in den Fokus. Neben der notwendigen Ressourcenbereitstellung sind hier vor allem auf drei Ebenen Weiterentwicklungen möglich und sinnvoll, die im vorliegenden Bericht ausgearbeitet werden: - bundesweit einheitliche, verbindliche und klarere Vorgaben zur Ausgestaltung der Planung, - Anpassung der Zuständigkeiten für die Lärmaktionsplanung bzw. stärkere Unterstützung der zuständigen Behörden, - kontinuierliche und systematische Kommunikation und Informationsangebote. Viele Erkenntnisse der "Lärmbilanz 2020" sind nicht neu, die meisten Optimierungsansätze sind schon länger bekannt. Es gibt daher weniger Erkenntnisdefizite als vielmehr Umsetzungsdefizite, die vor allem auf fehlende politische Prioritäten zurückzuführen sind. Gelingt es, diese Prioritäten anders zu gewichten, könnten ohne wesentliche Mehraufwände innerhalb kurzer Zeit deutlich mehr Menschen lärmentlastet werden als bisher. Quelle: ForschungsberichtThe "Noise Balance 2020" project evaluates the reports of the German federal states on noise mapping and noise action plans (NAP). The entire noise abatement planning process is then analysed. For this purpose, the evaluation of the reports is supplemented by research of literature and technical discussions with experts. Since the adoption of the Environmental Noise Directive 2002/49/EC and its transposing into national law, the responsible authorities have had numerous - and sometimes very different - experiences with noise action planning in Germany. In many municipalities, noise action planning has been permanently established, with real progress to be seen. In others, however, disillusionment is spreading; smaller municipalities, in particular, are less likely to draw up a NAP and less likely to develop concrete noise reduction measures than larger cities. Overall, very few professionals in the field are satisfied with the progress in the implementation of NAP-related measures. Therefore the core issue is how implementation of the measures as envisaged in the noise action plan can be improved and how those responsible for planning can be put in a position to actually reduce noise levels on a local level. This places a greater focus on the planning process. In addition to the provision of required resources, further changes to improve the situation are possible and make sense on three levels in particular (which are elaborated in more detail in this report): - Nationwide, uniform, binding and clearer guidelines for planning - Modify responsibilities for noise action planning or provide greater support for the responsible authorities - Continuous, systematic communication and information provisioning. Many of the findings from "Noise Balance 2020" are not new; most of the strategies to improve the process have been known for some time. Therefore, the issues relate less to gaps in knowledge and more to the implementation of measures, which is primarily due to prioritisation on a policy-making level. If the related priorities could be weighted differently, the impact of noise pollution could be significantly reduced for a far greater number of people within a short period of time without significant added expenditure. Quelle: ForschungsberichtIm Vorhaben „Lärmbilanz 2020“ wurde der aktuelle Stand der Lärmminderungsplanung in Deutschland untersucht. Als Datengrundlage dienten die Ende 2020 vorliegenden über 2.000 Meldungen der Länder und Kommunen zur dritten Runde der Lärmaktionsplanung. Die Ergebnisse zeigen, dass kleinere Kommunen, im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Runden, ähnlich häufig einen Lärmaktionsplan aufstellen wie größere Kommunen. Anhand von Expert*innen-Interviews wurden in einer vertiefenden Analyse Hemmnisse identifiziert, die einer effektiveren Lärmminderungsplanung entgegenstehen. So könnten beispielsweise niedrigere Kartierungsschwellen ein besseres Bild der Lärmbelastung der Bevölkerung geben.1 Onlineressource (118 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/LärmEU-UmgebungslärmrichtlinieLärmaktionsplanInformation der ÖffentlichkeitÖffentlichkeitsbeteiligungLärmminderungLärmminderungsplanungLärmbilanzLärmbilanz 2020MonographieLärm