Glante, Frank2024-06-162024-06-162017Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-6302https://openumwelt.de/handle/123456789/6959Das Bodenschutzprotokoll (BodP) der Alpenkonvention ist in vielen Ländern eine ćvernachlässigte̮, weil auf viele Rechtsbereiche verteilte, Anforderung an die Verwaltung und die Gesellschaft. Boden-schutz ist aber gerade in den Alpen von großer Bedeutung, da es sich um eine begrenzt vorhandene und vielfach gefährdete Ressource handelt. Während der deutschen Präsidentschaft der Alpenkonven-tion wurde mit der vorliegenden Studie eine Bilanzierung zum Stand der Umsetzung des Boden-schutzprotokolls gemacht. Dabei wurden verschiedene inhaltliche Aspekte des Bodenschutzes berück-sichtigt. Im Einzelnen wurden die Themenbereiche Risikobewertung / Erosion, Qualitativer Boden-schutz und Bodenfunktionen, Berg-Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Feuchtgebiete, Moore, Quantitati-ver Bodenschutz / Flächenverbrauch sowie Internationale / Alpenweite Zusammenarbeit mittels einer Expertenbefragung und Literaturrecherche bearbeitet. Dabei ist zu beachten, dass hier zwar generelle Aussagen für alle Alpenländer getroffen werden, aufgrund geringer Rückmeldungen aus Frankreich und Italien für diese beiden Länder ggf. aber noch weiterer Recherchebedarf besteht. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden bei der die Studie abschließenden Bodenschutztagung weitgehend bestätigt und machen deutlich, wo die Defizite bei der Umsetzung des Bodenschutzprotokolls liegen: Das Bo-denschutzprotokoll fungiert zwar als übergeordnetes Rechtsinstrument, es gibt aber aus vielfältigen Gründen große Unterschiede in der Umsetzung und Anwendung, v.a. auf nationalstaatlicher Ebene. Der Austausch zwischen den Experten(-gremien) der Alpenländer und Regionen findet nicht regelmä-ßig statt, so dass es zu deutlichen Unterschieden in der Auslegung und Anwendung des BodP kommt. Hinzu kommt, dass die Datengrundlagen zu Bodenschutz relevanten Themen nicht einheitlich bzw. harmonisiert erhoben werden, was die Vergleichbarkeit von Aussagen zum Status quo weiter er-schwert. Ein gemeinsames Monitoring, wie es Art. 20 des BodP vorsieht, findet derzeit nicht statt. Hauptanliegen der Studie war es daher die Möglichkeiten auszuleuchten, wie auf Basis der bestehen-den Rechtslage in den einzelnen Alpenländern die Umsetzung von Bodenschutz in Form von Rechts-anwendung, konkreten Maßnahmen, Initiativen und Projekten weiter voranzubringen wäre. Die wich-tigsten Erkenntnisse aus der Studie lassen sich in thematisch gegliederten Empfehlungen zusammen-fassen: . Aufbau eines gemeinsamen Monitorings und Verbesserung der rechtlichen Umsetzung, . Einbindung und Abgleich der Ziele des BodP mit den global verabschiedeten Nachhaltigkeits- und Bodenschutzzielen, . Verlinkung von Bodenschutzthemen mit Klimaschutzeffekten, auch in der Kommunikation, . gemeinsame Anstrengungen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, . Aufbau eines regelmäßigen Austausches zwischen den Bodenschutzexperten der Regionen und Staaten sowie . Information und Bewusstseinsbildung für die breite Öffentlichkeit und wichtige Akteursgruppen wie Land- und Forstwirtschaft oder die kommunale Ebene. Alle Vertragsparteien der Alpenkonvention sind hier aktiv gefordert, entsprechende Kommunikati-onsmaßnahmen auf den Weg zu bringen und zu unterstützen sowie den aktiven Austausch mit beste-henden Organisationen (z.B. ELSA, Global Soil Partnership) zu suchen. Im Rahmen der makroregionalen Strategie für den Alpenraum (EUSALP) gibt es seit kurzem die sog. ąAction Groupĺ (AG) 6, zuständig für das Thema ćTo preserve an valorise natural resources, including water and cultural resources̮, die innerhalb der EUSALP die Arbeit zwischen den verschiedenen Regi-onen zu Fragen des Bodenschutzes in den Alpen koordiniert. AG6 wird geleitet vom Land Kärnten und dem Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention, so dass eine direkte Verschränkung zwischen EU-SALP und Alpenkonvention gegeben ist. Quelle: ForschungsberichtThe Alpine Convention̷s Soil Conservation Protocol is in many countries a requirement ̮neglectedŁ by public administration and by society, as accountability is spread across many fields of legislation. Es-pecially in the Alps, soil conservation is of great significance, as soil is a limited, non-renewable and endangered resource. During the German Presidency of the Alpine Convention (2015-2016), an as-sessment of the implementation status of the Soil Conservation Protocol was realised by the present study. Various substantial aspects of soil conservation were considered in the assessment. The follow-ing thematic areas were worked out in detail by an online-expert survey, an international symposium and a literature review: risk assessment / erosion, qualitative soil protection and soil functions, moun-tain farming, forestry, wetlands, moors, qualitative soil protection / land take, as well as international / Alps-wide cooperation. In this context, it should be remembered that, in the current study, general statements are made for all Alpine countries. Due to low response from France and Italy in the expert survey, further investiga-tions should, however, be made in the future in these countries. The results of the survey have been broadly confirmed during the final Alps-wide soil symposium and highlight clearly the implementation deficits of the Soil Conservation Protocol: Although the Soil Conservation Protocol acts as overarching legal instrument, significant differences exist regarding its implementation and application, in particu-lar on national levels. The exchange between experts (committees) of the Alpine countries and regions does not take place on a regular basis. Therefore, significant differences occur in the interpretation and application of the Protocol. In addition, datasets for soil protection relevant topics are not collect-ed in a uniform and consistent way, which further complicates the comparability of statements regard-ing the status quo. A common monitoring, as it is foreseen in Article 20 of the Soil Conservation Proto-col, is not currently being employed. The main purpose of the study was therefore to describe the possibilities for promotion and imple-mentation of soil protection in the Alpine countries by consistently applying its articles, or by imple-menting concrete measures, initiatives and projects. The study̷s key findings can be summarised in the following thematic recommendations: . development of a shared monitoring approach and improvement of the necessary legal implemen-tation, . integration and reconciliation of the objectives of the Soil Conservation Protocol with the globally adopted sustainable development and soil conservation goals, . linking of soil conservation topics with climate protection effects, . increase in common efforts to reduce the land take, . development of a frequent and regular exchange between soil conservation experts of the regions and countries as well as . information and awareness raising for the wider public and important stakeholder groups, such as agriculture, forestry or the municipal level. All contracting parties of the Alpine Convention are actively encouraged to carry out respective com-munication activities as well as to undertake active information exchange with existing organisations (e.g. ELSA, Global Soil Partnership). In the framework of the macro-regional strategy for the Alps (EUSALP), the ĺAction Group̷ (AG) 6, which is the most recently launched AG, is responsible for the following goal, ŁTo preserve and valorise natural resources, including water and cultural resources̮. AG6 coordinates the current efforts be-tween the different regions regarding soil conservation in the Alps within the framework of the EU-SALP. The Region of Carinthia and the Permanent Secretariat of the Alpine Convention has taken over the lead of AG6, so that a direct link between EUASLP and the Alpine Convention is provided. Quelle: ForschungsberichtDeutschland hatte 2015 und 2016 die Präsidentschaft der Alpenkonvention inne. Schwerpunkte der deutschen Präsidentschaft waren "green economy" und die Aktualisierung des Alpenzustandsberichts. Im vorliegenden Projekt war es Ziel der Präsidentschaft, das Bodenschutzprotokoll der Konvention als eines der Protokolle auf seine Wirksamkeit, Anwendung und Bekanntheit zu prüfen. Dazu führten die Auftragnehmer eine internationale Fachtagung durch. Die Ergebnisse des Projekts wurden in die Beschlüsse der 62. Sitzung des Ständigen Ausschusses und der XIV. Alpenkonferenz übernommen.1 Onlineressource (118 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/AlpenkonventionBodenBodenschutzAlpenDeutsche präsidenschaft der AlpenkonventionBodenschutzprotokollalpenweite ZusammenarbeitQuo vadis Bodenschutz in den Alpen? Bilanzierung des Protokolls Bodenschutz der AlpenkonventionQuo vadis Bodenschutz in den Alpen? Bilanzierung des Protokolls Bodenschutz der AlpenkonventionMonographieBoden | Fläche