Wellenreuther, FrankDetzel, AndreasKrüger, MartinaReichart, Almut2024-06-162024-06-162022Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-6144https://openumwelt.de/handle/123456789/2280Die letzte Ökobilanz des Umweltbundesamtes für grafische Papiere, in der die Umweltwirkungen von Primär- und Recyclingpapieren umfassend untersucht wurden, stammt aus dem Jahr 2000 (Tiedemann et al. 2000). Ein zentrales Ergebnis dieser Studie war, dass "die Herstellung von grafischen Papieren aus Recyclingfasern wesentlich umweltfreundlicher ist als die Verwendung von Frischfasern aus Holz als Rohstoff". Die Vergabekriterien des Umweltzeichens Blauer Engel für Papierprodukte basieren ebenfalls auf den Ergebnissen dieser Studie und fordern die höchstmögliche Verwendung von Recyclingpapier, vorzugsweise aus Post-Consumer-Abfällen, als Rohstoff für die Papierherstellung. Die vorliegende Studie stellt eine Aktualisierung dieser Ökobilanz dar. Dabei wurde sie um die Betrachtung von Hygienepapieren, und eine Diskussion über Biodiversität, Landnutzungswandel und Kohlenstoffspeicherung ergänzt. Besonderer Fokus liegt zudem auf dem Papierrecycling in Deutschland. Die aktualisierten Ergebnisse stützen weitgehend die bisherigen Empfehlungen des UBA und die Anforderungen des Ökolabels Blauer Engel zur Förderung von Recyclingpapier. Es ist wesentlich umweltfreundlicher, grafisches Papier aus recycelten Fasern herzustellen, als Primärfasern aus Holz als Rohstoff zu verwenden. Quelle: ForschungsberichtThe last life-cycle assessment of the German Environment Agency for graphic papers, in which the environmental impacts of virgin papers and recycled papers were comprehensively examined, dates from the year 2000 (Tiedemann et al. 2000). A key finding of this study was that "it is much more environmentally friendly to produce graphic papers from recycled fibres than to use virgin fibres from wood as a raw material". The award criteria of the Blauer Engel (Blue Angel) eco-label for paper products are also based on the results of this study and demand the highest possible use of recycled paper, preferably from post-consumer waste, as raw material for paper production. The present study is an update of this LCA. It has been extended to include the consideration of tissue papers and a discussion on biodiversity, land use change and carbon capture in forests. A special focus is also placed on paper recycling in Germany. The updated results largely support the previous UBA recommendations and the requirements of the Blue Angel eco-label for the promotion of recycled paper. It is much more environmentally friendly to produce graphic paper from recycled fibres than to use virgin fibres from wood as raw material. Quelle: ForschungsberichtTechnische Prozesse, so auch die Papierproduktion, werden ständig effizienter. Rohstoffe wie Holz und Altpapier werden immer knapper. Entsprechend stellt sich die Frage, ob grafische und Hygienepapiere aus Altpapier noch immer umweltverträglicher sind als Produkte aus Primärzellstoff.Die neue Ökobilanz für graphische Papiere und Hygienepapiere zeigt: In fast allen betrachteten Kategorien hat Recyclingpapier Vorteile und ist somit nach wie vor erste Wahl. Besonders die Mitbetrachtung der Auswirkungen auf die Wälder zeigt die Notwendigkeit des hochwertigen Papierrecyclings.Auf Basis einer Marktanalyse wurden zunächst die Papiere auf dem deutschen Markt gruppiert und anschließend ökobilanziell bewertet. Die in der Studie verwendete Methoden stehen im Einklang mit den ISO-Normen für Ökobilanzen ISO 14040 und ISO 14044. Durchschnittlich spart die Produktion von Recyclingpapier 78 Prozent Wasser, 68 Prozent Energie und 15 Prozent CO2-Emissionen. Neu ist die Diskussion qualitativer Aspekte wie Biodiversität, Landnutzungswandel und Kohlenstoffspeicherung in Wäldern. Hier zeigt die aktualisierte Ökobilanz, dass die Verwendung von Recyclingpapier einen wichtigen Beitrag leistet, um dem Verlust der biologischen Vielfalt, dem Risiko von Landnutzungsänderungen und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Da Altpapierimporte überwiegend aus Europa kommen, sind die Auswirkungen von Transportwegen meistens geringer als bei Frischfaserimporten.Die Ergebnisse des Vorhabens unterstützten die Politik des BMUV, über die Anforderungen des Blauen Engels die Nutzung von Recyclingpapier zu fördern. Darüber hinaus wurde eine Datengrundlage geschaffen, die auch auf europäischer Ebene für die Förderung von Recyclingpapier zum Beispiel durch das EU-Ecolabel genutzt werden kann. Die Berichte sind auch in englischer Sprache verfasst und können so auch international eingesetzt werden.Zwar ist das Papierrecycling in Deutschland schon sehr weit entwickelt, dennoch gibt es weitere Potentiale es zu verbessern. Die Getrennterfassung und Recycling von sauberen Altpapierströmen (z.B. Papierhandtüchern), die optimierte Sortierung von gemischtem Altpapier, Anforderungen an eine recyclinggerechte Produktgestaltung ohne kritische Inhaltsstoffe sind als mögliche Ansatzpunkte zu nennen.Diese Veröffentlichung richtet sich an alle Akteure der Papierkette, im Beschaffungswesen und den privaten Endverbrauchern.1 Onlineressource (113 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/ÖkobilanzHygienepapierRecyclingUmweltzeichenProduktkennzeichnungGraphisches PapierHolzherkunftUmweltzeichen Blauer Engellife-cycle assessmentgraphic papertissue paperwood originecolabelBlue AngelAktualisierte Ökobilanz von Grafik- und HygienepapierForschungsberichtWirtschaft | KonsumEconomy | Consumption