Redeker, MariaRissel, RicardaSchwandt, Daniel2024-06-162024-06-162020Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-5934https://openumwelt.de/handle/123456789/5474Im Auftrag des Umweltbundesamtes und gefördert vom BMUB führte die BfG das Forschungsprojekt "Minimierung von Umweltrisiken der Antifouling-Schiffsanstriche in Deutschland" durch. Das Projekt untergliedert sich in fünf Arbeitspakete: Im ersten Arbeitspakt wurde auf der Datenbasis eines Vorgängerprojektes sowie im Projekt erhobenen Daten ein "realistic worst case"-Szenario für deutsche Binnengewässer entwickelt, welches innerhalb der Zulassung biozidhaltiger Antifouling-Produkte Anwendung finden soll. Basierend auf dem Szenario wird die Umweltkonzentration der Antifouling-Wirkstoffe vorhergesagt, die bei einer sachgemäßen Anwendung eines bestimmten Antifouling-Produkts zu erwarten ist. Aufgrund v.a. hydrodynamisch unterschiedlicher Eigenschaften der drei Gewässerkategorien "Fluss", "Kanal" und "See" wurde für jede dieser drei Kategorien ein Szenario entwickelt. Die Szenarien beruhen jeweils auf Häfen, die aufgrund ihrer Struktureigenschaften (z.B. Liegeplatzdichte, hydrodynamischen Gegebenheiten) hohe Antifouling-Konzentrationen erwarten lassen. Im Rahmen des zweiten Arbeitspakets wurden mögliche Gebrauchsklassen für Antifouling-Produkte (z.B. Lage des Reviers, Art des Anwenders, Bootsklasse, Strömungsverhalten) vorgeschlagen und diskutiert, anhand deren Einteilung Antifouling-Produkte zugelassen werden könnten. Die Einteilung nach Lage des Reviers in Süß-, Brack- oder Salzwasser und die Einteilung nach Applikation durch professionellen oder nicht professionellen Anwender haben sich als am praktikabelsten herausgestellt. Im dritten Arbeitspaket wurden Bestimmungen und Empfehlungen zum Umfang mit Antifouling-Produkten recherchiert und auf ihre Praktikabilität hin überprüft. Die Überprüfung wurde dabei im Rahmen einer groß angelegten Umfrage unter Bootsbesitzern durchgeführt. Insgesamt haben sich über 900 Teilnehmer/innen an der Umfrage beteiligt. Als ein Ergebnis stellte sich heraus, dass knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer/innen ein Antifouling-Produkt verwenden. Ein interessanter Aspekt hierbei war, dass über 30% der Teilnehmer/innen, die angegeben haben ein Antifouling-Produkt zu verwenden, auf die Frage hin, ob ihr Antifouling-Produkt biozidhaltig ist, "weiß ich nicht" als Antwort angegeben hat. Biozidhaltige Produkte werden nicht immer als solche erkannt. Die Ergebnisse der Umfrage wurden in dem praktischen Leitfaden, der im Rahmen des Projekts erstellt wurde (Ar-beitspaket IV), berücksichtigt und können somit einen wichtigen Beitrag leisten. Im Rahmen des vierten Arbeitspakets wurde unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus dem dritten Arbeitspaket und dem Workshop im Rahmen des fünften Arbeitspakets ein praktischer Leitfaden zum gewässerschonenden Umgang mit Antifouling-Produkten erstellt. Neben Informationen zu rechtlichen Hintergründen zum Themenfeld Antifouling-Biozide werden verbindliche und vorbildliche Hinweise rund um das Thema Umgang mit Antifouling gegeben. Weiterhin informiert der Leitfaden über biozid-freie Alternativen und verweist auf weiterführende Informationen. Im Rahmen des fünften Arbeitspaketes wurde ein Workshop zum Themenfeld Antifouling organisiert und an der BfG in Koblenz durchgeführt. Der zweitägige Workshop informierte zum einen in Form von Vorträgen eingeladener Experten über die gängige Anwendungspraxis, zu rechtlichen Aspekten und möglichen biozidfreien Alternativen. Der zweite Teil des Workshops ermöglichte es den Teilnehmern/innen, sich im Rahmen eines "Worldcafé" aktiv zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Antifouling einzubringen. Die Ergebnisse des Workshops wurden bei der Erstellung des praktischen Leitfadens berücksichtigt. Quelle: ForschungsberichtBy order of the Federal Environmental Agency (UBA) and funded by the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety (BMUB) the research project "Minimierung von Umweltrisiken der Antifouling-Schiffsanstriche in Deutschland" was conducted by the Federal Insti-tute of Hydrology (BfG). The project was subdivided into five work packages: In the first work package a "realistic worse case" scenario for antifouling-active substances approval was developed. The derivation of the scenario was mainly based on results from a previous project as well as a sampling campaign within fresh water marinas. To obtain a "realistic worse case" scenario three scenarios were developed reflecting the situation of a fresh water marina located on the bank of a river, a channel as well as a lake. The focus of the second work package was placed on the derivation of suitable categories (location of the boat district, type of user, boat class, and flow behavior) for antifouling-products. By means of the categories as well as decision trees a location/situation adapted choice of antifouling-products would be enabled. By this, an "overdosing" of antifouling-products could be avoided. In the third work package regulations and recommendations on how to handle Antifouling-products were researched and then checked for practicability by means of a large-scale survey among boat owners. More than 900 participants took part in the survey. One of the results was that about two third of the survey participants use antifouling-products. But, more than 30% of these survey participants responded that they do not know, whether their antifouling-product contains biocides. Considering the results from the work packages three and five a practical guide for the environmentally friendly handling of antifouling biocides was developed in the frame of the fourth work package. Besides information on legal background on the topic of antifouling biocides binding and exemplary hints on handling were provided. Further information on biocide-free alternative antifouling products as well as cross references to further information were included as well. In the fifth work package a workshop on the topic of antifouling was organized and conducted at the BfG in Koblenz (Germany). The two-day workshop informed about common practice, legal aspects and biocide free antifouling products. Part two of the workshop was organized in the frame of a "world café". The participants were encouraged to contribute actively and express their ideas and opinions on several aspects related to antifouling. The outcomes of the workshop had been considered during the development of the practical guide (work package IV). Quelle: ForschungsberichtIn dem Vorhaben wurden verschiedene Maßnahmen zur Minimierung der Biozideinträge durch Antifoulingprodukte in die Umwelt erarbeitet. Unter anderem wurde die Umweltexpositionsbewertung für den Sportbootbereich auf die Verhältnisse in deutschen Binnengewässern optimiert und zusätzlich Kriterien erarbeitet, durch welche die Zulassung von biozidhaltigen Antifoulingprodukten differenzierter reguliert werden kann. Durch Kontakt zu Personen, die Antifoulingprodukten angewandt haben, und ausgewählten Expertinnen und Experten wurde der Status Quo der Verwendung biozidhaltiger Antifoulingprodukte erarbeitet sowie darauf aufbauend ein Leitfaden für einen umweltverträglicheren Bewuchsschutz im Wassersport entwickelt. 1 Onlineressource (275 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/AntifoulingBiozidproduktGewässerschutzWassersportSportbooteBiozid-ProduktRumpfreinigungBiozidfreiMinimierung von Umweltrisiken der Antifouling-Schiffsanstriche in Deutschland: Entwicklung von Handlungsoptionen im Rahmen der ProduktzulassungMinimierung von Umweltrisiken der Antifouling-Schiffsanstriche in Deutschland: Entwicklung von Handlungsoptionen im Rahmen der ProduktzulassungForschungsberichtChemikalien