Tappeser, ValentinWeiss, DanielKahlenborn, WalterLindenthal, Alexandra2024-06-162024-06-162017Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-5787https://openumwelt.de/handle/123456789/6720Der Zweck des vorliegenden Papiers ist es, die Relevanz des Komplexes "Zeit und Zeitpolitik" für das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (LNE) der Bundesregierung zu analysieren. Das LNE ist maßgeblich geprägt durch den Rioprozess der 1990er-Jahre und wurde 2002 mit der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie in Form gegossen. Während die vier Leitlinien "Generationengerechtigkeit", "Lebensqualität", "Sozialer Zusammenhalt" und "Internationale Verantwortung" noch heute gelten, hat sich der Diskurs zur Nachhaltigkeit - vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftlicher, sozialer und technologischer Herausforderungen sowie weiterhin persistenter Umweltprobleme - weiterentwickelt und ausdifferenziert. Nachhaltigkeit beinhaltet auch im Kontext des LNE eine explizite, temporale Dimension. Im Sinne eines Generationenvertrages soll die langfristige Entwicklung so gestaltet werden, dass die Bedürfnisse heutiger Generationen mit den Lebenschancen künftiger Generationen in Einklang gebracht werden (Bundesregierung 2002a, S. 1). Zwar wird der Faktor Zeit als Gestaltungsfeld und Prozessvariable im Sinne von Zeitpolitik inzwischen vermehrt im Kontext von Nachhaltigkeit diskutiert (vgl. Reisch und Bietz 2014). Jedoch spiegelt er sich im LNE sowie in der Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung (2008b; 2012a) bislang nur am Rande wider. Die Diskussionen über die Rolle von Zeit als Variable gesellschaftlicher Entwicklungs- und Gestaltungsprozesse sind vielfältig. Zugleich verteilen sie sich über verschiedene Politik- und Gesellschaftsbereiche. Ein gesamtgesellschaftlich geteiltes Verständnis der Rolle und des möglichen Reformbedarfs von Zeitinstitutionen im Kontext von Nachhaltigkeit besteht bisher kaum. Um etwas mehr Klarheit in die Debatte zu bringen, soll die folgende Analyse Chancen und Risiken des Diskurses um Zeit und Zeitpolitik beleuchten, um das Leitbild nachhaltige Entwicklung im bundesdeutschen Kontext fortzuentwickeln. Quelle: ForschungsberichtThe purpose of this paper is to analyse the relevance of the "time and time politics" complex for the German Government´s sustainable development model (LNE). The LNE was decisively shaped by the Rio process of the 1990s and took the form of the national sustainability strategy in 2002. While the four guiding principles of "generational justice", "quality of life", "social cohesion" and "international responsibility" are still valid today, the discourse on sustainability has continued to evolve and become more differentiated against the background of current economic, social and technological challenges as well as persistent environmental problems. Sustainability also includes an explicit, temporal dimension in the context of the LNE. In the sense of a generational contract, longterm development is to be approached in such a way that the needs of today's generations be reconciled with the life chances of future generations (Bundesregierung 2002a, p. 1). Time as a factor in the field of design and as a process variable for time policy is indeed being in-creasingly discussed in the context of sustainability (see Reisch und Bietz 2014). However, it is thus far only marginally reflected in the LNE and the Federal Government's sustainability strategy (2008b; 2012a). Discussions about the role of time as a variable in social development and design processes are manifold. At the same time, they are spread across various political and social spheres. A shared societal understanding of the role and possible need for reform of time institutions in the context of sustainability has so far been scarce. In order to bring more clarity to the debate, the following analysis aims to illuminate the opportunities and risks of the discourse on time and time politics in order to de-velop the model of sustainable development in the German context further. Quelle: ForschungsberichtMit dem politischen Leitbild der nachhaltigen Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes wurde 2002 eine Grundlage für die strategische Ausrichtung deutscher Nachhaltigkeitspolitik geschaffen. Insbesondere angesichts der unzureichenden Zielerreichung in vielen Bereichen erscheint eine Aktualisierung des Leitbildes zur Ausrichtung von Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik erforderlich. Der Abschlussbericht zum Vorhaben „Nachhaltigkeit 2.0“ liefert hierzu Impulse. In weiteren Papieren werden Diskursanalysen zum Thema vorgenommen sowie Empfehlungen zur Modernisierung des Leitbildes nachhaltige Entwicklung ausgesprochen.1 Onlineressource (53 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/NachhaltigkeitNachhaltige EntwicklungLeitbildNachhaltigkeitsstrategieNachhaltigkeit 2.0 - Modernisierungsansätze zum Leitbild der nachhaltigen EntwicklungNachhaltigkeit 2.0 - Modernisierungsansätze zum Leitbild der nachhaltigen EntwicklungForschungsberichtNachhaltigkeit | Strategien | Internationales