Conrad, JobstGrothmann, TorstenRüth, Petra van2024-06-162024-06-162015Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-2557https://openumwelt.de/handle/123456789/4368Übergeordnete (sozial konsentierte) Ziele bilden sich in (diskursiven) gesellschaftlichen Prozessen eher implizit heraus und bleiben aus guten Gründen vielseitig interpretierbar und für spezifische Interessen instrumentalisierbar. Ihre Konkretisierung bleibt darum typischerweise diffus und mehrdeutig. Demgegenüber sind Vorhaben, die auf strategische Planung und Gestaltung abzielen, auf die Festlegung, Operationalisierung und Kontrolle von Zielen und deren Erreichen angewiesen. Von daher ist es für politische Programme durchaus von Bedeutung, sich spezifizierte Ziele zu setzen und deren Erfüllung durch geeignete Monitoring- und Evaluationsverfahren zu prüfen. Vor diesem Hintergrund befasst sich diese Studie mit Kernmerkmalen, Bedingungen und Zielbildung sozialer Diskurse. Untersucht wurden die Felder (grüne) Gentechnik, Nachhaltigkeit und Transitionmanagement, mit dem Ziel die untersuchungsleitende Frage zu beantworten, ob sich ein übergreifender Diskurs initiieren lässt, in dem gesellschaftliche Zielvorstellungen über wünschenswerte Zukünfte unter Bedingungen des Klimawandels generiert werden. Aufgabe der Studie ist es darum, auf allgemeiner (soziologischer) Ebene die (typische) Entwicklungsdynamik sozialer Diskurse auf der Grundlage diskurstheoretischer Literatur zusammenzufassen, die Bedingungen der Möglichkeit deutlich zu machen, in der (Klima-)Politik problem- oder bereichsspezifische Diskurse zu initiieren und zu moderieren und Muster und Optionen der Zielbildung und Zielkonkretisierung in sozialen Diskursen herauszuarbeiten. Im Diskurs mögen die Akteure durchaus (strategisch) spezifische Ziele artikulieren; am Ende sind (explizite) Ziele vor allem Folgen von sich im Diskurs durchsetzender Realitätsdefinition, Framing und story line. Von daher lassen sich soziale Diskurse in ihrem Ausmaß und ihrer Entwicklungsdynamik nicht von einzelnen Akteuren steuern und auch nur sehr begrenzt initiieren. Sie ergeben sich aus der Interaktionsdynamik bestehender und als solche empfundener Problemlagen, Interessenlagen der (involvierten) Akteure, dem strukturbildenden Diskurskontext, den Rahmung(sstrategi)en der Akteure und den wechselseitigen Reaktionen und Positionierungen der Akteure auf- und zueinander. Vor dem Hintergrund günstiger Rahmenbedingungen und der Nutzung von Gelegenheitsfenstern trug das Umweltbundesamt (UBA) im letzten Jahrzehnt als ein entscheidender Akteur via des Kompetenzzentrums Klimafolgen und Anpassung (KomPass) und der Stakeholder-Dialoge maßgeblich dazu bei, einen (Fach-)Diskurs über (Ziele der) Klimaanpassung zu generieren. Falls dieser Diskurs mit Blick auf Klimaanpassung weiterhin erfolgreich verläuft, öffentliche Resonanz erzeugt und Interesse bei Schlüsselakteuren findet, könnte er eine Eigendynamik mit Breitenwirkung entwickeln. Aus dieser könnten in einem öffentlichen Diskurs gesellschaftliche Zielvorstellungen (unter Bedingungen des Klimawandels) entwickelt werden, die unter Umständen konsens- und politikfähig sind und mit dem Herausarbeiten alternativer (kontrastierender) Zukunftsoptionen einhergehen. Quelle: ForschungsberichtGeneral (socially accepted) aims implicitly develop in (discoursive) societal processes and - for good reasons - can be interpreted in manifold ways and instrumentalized for specific interests. Therefore, their concretization typically remains diffuse and equivocal. Instead, projects aiming at strategic planning and design depend on the determination, specification and control of objectives and their achievement. Thus, it is important for political programs to fix specified objectives and to check their realization by appropriate monitoring and evaluation procedures. Against this background this study addresses key characteristics and conditions of and goal formation in social discourses. The fields of (green) gene technology, sustainable development, and transition management were studied with the objective to answer the guiding question if a general social discourse can be initiated, which generates societal aims of desirable futures under the conditions of climate change. Therefore, the task of the study is to summarize at a general (sociological) level (typical) development dynamics of social discourses on the basis of discourse theoretical literature, to highlight the conditions of the possibility to initiate and moderate problem or field specific discourses in (climate) politics, to elaborate patterns and options of goal formation and concretization in social discourse. Social actors may well articulate (strategically) specified goals in a discourse; in the end, however, (explicit) aims mainly result from the reality definition, framing and story line prevailing in the discourse. Therefore, social discourses cannot be controlled in their extent and development dynamics by individual actors and even initiated only very limited (?). They result from the interaction dynamics of existing and perceived problem patterns, interests of the actors (involved), the structure forming context of the discourse, the framing (strategies) of the actors and the mutual reactions and positioning of actors against each other. Due to favourable boundary conditions and the use of opportunity windows the German Federal Environment Agency (UBA) was a key actor during the last decade to generate an (expert) discourse on (the goals of) climate adaptation with the help of the competence centre for climate impacts and adaptation (KomPass) and stakeholder dialogues. If this discourse addressing climate adaptation successfully develops further, creates public resonance and generates interest of key actors, it could develop a self-dynamics with a widespread effect. As a result, societal goals - und er conditions of climate change - could develop in a public discourse which eventually may be capable of consensus and policy-making and go together with the elaboration of alternative (contrasting) options for the future. Quelle: ForschungsberichtDie DAS formuliert Ziele im Kontext der ressortübergreifenden Strategie bislang sehr allgemein, was die Akzeptanz erhöht und die Übertragung auf spezifische Handlungskontexte erleichtert. Dies stellt jedoch eine Herausforderung für die Bewertung der Anpassungsfortschritte dar. Die Aufgabe der Studien war es von daher, dieses Spannungsverhältnis auszuloten. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, wie sich Ziele der Klimaanpassung konkretisiert werden können und ob und wie die Klimaanpassungsziele quantifizierbar sind. Die in der VÖ enthaltenen Studien bemühen sich auf unterschiedlichen Wegen um Antworten auf diese Fragen.Die erste, soziologische Studie von Jobst Conrad befasst sich mit Kernmerkmalen, Bedingungen und Zielbildung sozialer Diskurse am Beispiel von (grüner) Gentechnik, Nachhaltigkeit und Transitionmanagement. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich übergeordnete Ziele in gesellschaftlichen Prozessen eher implizit herausbilden und aus guten Gründen vielseitig interpretierbar und für spezifische Interessen nutzbar bleiben. Ihre Konkretisierung bleibt darum typischerweise diffus und mehrdeutig. Demgegenüber sind Vorhaben, die auf strategische Planung und Gestaltung abzielen, auf die Festlegung, Operationalisierung und Kontrolle von Zielen und deren Erreichen angewiesen. Von daher ist es für politische Programme durchaus von Bedeutung, sich spezifizierte Ziele zu setzen und deren Erfüllung durch geeignete Monitoring- und Evaluationsverfahren zu prüfen.Die zweite Studie von Torsten Grothmann wertet zum einen die Literatur über Zielformulierungen und Zielkonflikte, partizipative Evaluation und Unsicherheiten von Zielfestlegungen im Bereich der Klimaanpassung aus und resümiert die Zieldiskussionen zur Klimaanpassung in Dänemark, Großbritannien und der Schweiz. Sie hält fest, dass Anpassungsziele wahrscheinlich umso ungenauer definiert werden müssen, je unsicherer die Folgen des Klimawandels und geeignete Anpassungsoptionen sowie die Maßstäbe zu ihrer Bewertung sind. Eine Analyse der Zieldiskussionen zur Klimaanpassung in ausgewählten Ländern Europas – Schweiz, Dänemark und Großbritannien – zeigt, dass keine der Anpassungszielformulierungen in diesen Ländern die SMART-Kriterien (Spezifisch, Messbar, Angemessen, Relevant, Terminiert) guter Zielformulierungen erfüllt.1 Onineressource (152 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/Anpassung an den KlimawandelNachhaltige EntwicklungZielkonfliktKlimaanpassungSoziale Diskurse und Ziele der KlimaanpassungSoziale Diskurse und Ziele der KlimaanpassungForschungsberichtKlima | EnergieClimate | Energy