Oehlmann, MalteRubel, CatharinaKlaas, KatharinaGeupel, Markus2024-06-162024-06-162021Abschlussdhttps://doi.org/10.60810/openumwelt-5722https://openumwelt.de/handle/123456789/3489Die Freisetzung reaktiver Stickstoffverbindungen wie Ammoniak, Stickstoffoxide, Nitrat oder Lachgas in die Umwelt hat massive Auswirkungen auf den natürlichen Stickstoffkreislauf. Neben zahlreichen negativen ökologischen Auswirkungen auf Luft, Böden, Gewässer und die Biodiversität schlagen sich die Emissionen reaktiven Stickstoffs auch in erheblichen sozioökonomischen Kosten Auswirkungen nieder. Bisher adressiert die Umweltpolitik die negativen Auswirkungen von Stickstoffüberschüssen vor allem auf der Ebene einzelner Verursachersektoren. Hierdurch sind ausdifferenzierte gesetzliche Regelungen entstanden, die jeweils nur spezifische Aspekte des Stickstoffproblems adressieren und dabei eine mögliche Verlagerung des Stickstoffs in andere Umweltbereiche nicht ausreichend berücksichtigen. Vor dem Hintergrund eines integrierten Ansatzes wurde deshalb ein übergreifendes Maßnahmenpaket entwickelt, welches die Stickstoffemissionen bis zum Jahr 2030 so reduziert, dass ein integriertes Stickstoffziel, das vom Umweltbundesamt entwickelt wurde, erreicht wird. Der Vergleich einer Referenzentwicklung mit dem integrierten Stickstoffziel ergibt dabei die Zielstellung für das zu entwickelnde Maßnahmenpaket. Um die Ziele im Jahr 2030 zu erreichen, wurde zunächst eine breite Zusammenstellung möglicher Maßnahmen erstellt. Darüber hinaus, wurden im Zuge einer rechtlichen Betrachtung systematisch und umfassend alle bestehenden Regelungen mit Relevanz für den Eintrag reaktiver Stickstoffverbindungen in die Umwelt sowohl im internationalen und europäischen Recht als auch im nationalen Recht ermittelt, dargestellt sowie hinsichtlich ihrer Kohärenz und Steuerungseffektivität analysiert. Um die Ziellücke zwischen Referenz- und Ziel-Szenario zu schließen, wurde dann, basierend auf dem Maßnameninventar, ein Maßnahmenpaket entwickelt. Aus dem Inventar von insgesamt knapp 100 Maßnahmen wurden 19 technisch und politisch besonders gut umsetzbare Maßnahmen aus den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft und Industrie mit der Prämisse ausgewählt, die erforderliche Menge Stickstoff zu möglichst geringen Kosten zu reduzieren. Die vereinfachte Kosten-Nutzen-Analyse des Maßnahmenpaketes zeigt, dass der Nutzen aufgrund der Reduktion der externen Kosten deutlich höher sein dürfte, als die Vermeidungs- und Umsetzungskosten der Maßnahmen. Die Zielstellungen für das Jahr 2030 und somit die sowohl ökologisch als auch ökonomisch positiven Effekte können jedoch nur gewährleistet werden, wenn das vollständige Paket umgesetzt wird. Quelle: ForschungsberichtThe release of reactive nitrogen compounds like ammonia, nitrogen oxides, nitrate or nitrous oxide into the environment has massive effects on the natural nitrogen cycle. In addition to the numerous, negative effects on the air, soil, water and biodiversity, reactive nitrogen emissions also have major socio-economic consequences. To date, environmental policy has primarily addressed the negative effects of nitrogen surpluses at the level of the individual sectors that cause the pollution. This has resulted in differentiated political regulations, each of which only addresses specific aspects of the problem - and does not take sufficient account of a possible shift of nitrogen to other environmental areas. Based on an integrated approach, an overarching package of measures was developed to reduce nitrogen emissions by the year 2030, therefore achieving the integrated nitrogen target developed by the Federal Environment Agency. The comparison of reference values with the integrated nitrogen target provides the goal for the package of measures. First, a broad compilation of possible actions was drawn up in order to achieve the targets by 2030. In addition, all existing regulations relevant to the entry of reactive nitrogen compounds into the environment in national, European and international law were systematically and comprehensively determined, presented and analysed with regard to their coherence and effectiveness. In order to close the gap between the reference and target scenarios, potential actions were then developed based on the inventory of measures. From that inventory of nearly 100 measures, 19 technically and politically feasible actions were selected from the areas of transport, agriculture and industry. The aim: to reduce the required amount of nitrogen at the lowest possible cost. The simplified cost-benefit analysis shows that the benefit of the reduction in external costs is likely to be significantly higher than the expense of avoidance and implementation. The goals for the year 2030 and the ecologically and economically positive effects can only be guaranteed if the complete package is implemented. Quelle: ForschungsberichtEmissionen reaktiven Stickstoffs als Ammoniak, Lachgas, Nitrat und Stickstoffoxid beeinträchtigen Umwelt, ⁠Klima⁠ und Gesundheit. Mit einer aufeinander abgestimmten Analyse von sektorübergreifenden Maßnahmen- und Instrumentenoptionen lassen sich negative Wechselwirkungen vermeiden und die Kosteneffizienz von Maßnahmenpaketen steigern.Mit dem Projekt wurde ein umfassender Katalog entwickelt, mit dem sich Maßnahmenoptionen nach einheitlichen Kriterien und Bewertungsstufen auswählen lassen. Erstmals für Deutschland wurde auch eine Kosten-Nutzen-Analyse des Stickstoffkreislaufs vorgelegt, die anzeigt, dass die mit Stickstoffemissionen verbundenen Umwelt- und Gesundheitskosten den ökonomischen Nutzen in Landwirtschaft übersteigen.1 Onlineressource (277 Seiten)online resourcegerhttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/StickstoffStickstoffkreislaufMaßnahmenprogrammKosten-Nutzen-AnalysenitrogenMaßnahmenvorschläge für ein Aktionsprogramm zur integrierten StickstoffminderungMaßnahmenvorschläge für ein Aktionsprogramm zur integrierten StickstoffminderungForschungsberichtLuftGesundheitWasserLandwirtschaftVerkehr