Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle und Störungen in verfahrenstechnischen Anlagen (ZEMA) Jahresbericht 2020 [Fachgebiet] [Autoren] [Redaktion] Satz und Layout: [Agentur] Druck: [Druckerei] gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier Broschüren bestellen: Service-Telefon: +49 340 2103-6688 Service-Fax: +49 340 2104-6688 E-Mail: uba@broschuerenversand.de Internet: www.umweltbundesamt.de Diese Publikation ist kostenfrei zu beziehen beim Umwelt- bundesamt. Der Weiterverkauf ist untersagt. Bei Zuwi- derhandlung wird eine Schutzgebühr von 15 Euro/Stück erhoben. Publikationen als pdf: www.umweltbundesamt.de/publikationen Bildquellen: [Bildquellen] Stand: [Monat und Jahr, an dem die Broschüre erscheint] ISSN 2363-8311 [Print] und/oder ISSN 2363-832X [Online] - Impressum Herausgeber: Umweltbundesamt Fachgebiet Postfach 14 06 06813 Dessau-Roßlau Tel: +49 340-2103-0 buergerservice@umweltbundesamt.de Internet: www.umweltbundesamt.de /umweltbundesamt.de /umweltbundesamt /umweltbundesamt /umweltbundesamt Autoren: Redaktion: Impressum Herausgeber: Umweltbundesamt Fachgebiet III 2.3 Postfach 14 06 06813 Dessau-Roßlau Tel: +49 340-2103-0 buergerservice@umweltbundesamt.de Internet: www.umweltbundesamt.de /umweltbundesamt.de /umweltbundesamt /umweltbundesamt /umweltbundesamt Autoren: Michael Kleiber, Johanna Watorowski Redaktion: FG III 2.3 Anlagensicherheit Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle und Störungen in verfahrenstechnischen Anlagen ( ZEMA ) Fachliche Informationen können unter den folgenden Nummern erfragt werden: Tel.: 0340-2103 3019 / -3034 Fax: 0340-2104 3019 / -3034 E-Mail: michael.kleiber@uba.de; johanna.watorowski@uba.de Publikationen als pdf: www.umweltbundesamt.de/publikationen Bildquelle: Titelbild: Tanakorn/Adobe Stock Stand: Dezember 2021 Veröffentlichung: März 2022 ISSN 2363-832X Die Angaben in diesem Bericht sind nach bester wissen- schaftlicher Praxis recherchiert. Für die Folgen aus der Verwendung der Informationen kann jedoch keine Verantwortung übernommen werden. Bei Fehlern/Ungenauigkeiten bitten wir die Leserinnen und Leser um Mitwirkung! 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Vorbemerkung................................................................................................................................. 7 2 ZEMA und ihr Umfeld ...................................................................................................................... 8 2.1 Auftrag und Zielsetzung der ZEMA ......................................................................................... 8 2.2 Partner der ZEMA – Kooperation............................................................................................ 9 2.3 ZEMA im Internet.................................................................................................................. 12 2.4 Beispiele für die sonstige Nutzung der Daten der ZEMA...................................................... 12 3 Ergebnisse für das Jahr 2020......................................................................................................... 13 3.1 Entwicklung der Anzahl der gemeldeten Ereignisse 2020.................................................... 13 3.2 Allgemeines........................................................................................................................... 16 3.3 Entwicklung der Gründe für die Mitteilung der Ereignisse von 2000 bis 2020 .................... 17 3.4 Statistische Auswertung der Ereignisse 2020 ....................................................................... 18 3.5 Personenschäden, Einsatzkräfte, Sach-/Umweltschäden..................................................... 26 Quellenverzeichnis ................................................................................................................................ 30 A Liste der Ansprechstellen der Bundesländer für meldepflichtige Ereignisse in Betriebsbereichen gemäß StörfallV .............................................................................................. 33 B Übersicht der Datenblätter zu den meldepflichtigen Ereignissen gemäß StörfallV für 2020....... 36 4 ZEMA-Jahresbericht 2020 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Empfehlungen für interne Berichtssysteme.............................11 Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl der Anlagen und Betriebsbereiche nach Störfall-Verordnung..................................................................14 Abbildung 3: Anzahl der gemeldeten Ereignisse von 1991 bis 2020 .............15 Abbildung 4: Anteil der meldepflichtigen Ereignisse aus Betriebsbereichen der unteren und oberen Klasse 2020 .......................................16 Abbildung 5: Anteil der Ereignisse mit zusätzlich zum Meldebogen gelieferten Dokumenten ..........................................................17 Abbildung 6: Entwicklung der Gründe für die Meldung der Ereignisse von 2000 bis 2020 ...........................................................................18 Abbildung 7: Betriebsvorgänge mit Ereignissen ............................................19 Abbildung 8: Betriebsvorgänge mit Ereignissen (aggregiert) ........................20 Abbildung 9: Zuordnung der an den Ereignissen beteiligten Gefahrstoffe zu Gefahrenkategorien im Jahr 2020............................................20 Abbildung 10: Aufteilung der Personenschäden .............................................26 Abbildung 11: Anteil der Personenschäden.....................................................27 Abbildung 12: Anteil der Personenschäden bei Einsatzkräften.......................27 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Ereignisarten, gemeldete Ereignisse 2020 und im Durchschnitt der letzten 28 Jahre..................................................................19 Tabelle 2: Gefahrenkategorien nach Anhang I der StörfallV basierend auf der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 ........................................21 Tabelle 3: Anlagenarten/Primärursachen, gemeldete Ereignisse 2020....22 Tabelle 4: Personenschäden, gemeldete Ereignisse 2020 ........................26 5 ZEMA-Jahresbericht 2020 Abkürzungsverzeichnis AIM Aktive Informations-Managementsystem AISV Anlagenbezogener Immissionsschutz / Störfallvorsorge AS-ER Ausschuss „Ereignisauswertung“ AwSV Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen BGBl Bundesgesetzblatt BImSchG Bundes-Immissionsschutzgesetz BImSchV Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes BMUV Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Ver- braucherschutz CLP Classification, Labelling and Packaging DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. Destatis Statistisches Bundesamt EG Europäische Gemeinschaft eMARS electronic Major Accident Reporting System eSPIRS electronic Seveso Plants Information Retrieval System EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EU Europäische Union GBE Gesundheitsberichterstattung InfoSiS Informationssystem zum Stand der Sicherheitstechnik KAS Kommission für Anlagensicherheit LAI Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz MAHB Major Accident Hazard Bureau OECD Organisation for Economic Co-operation and Development SFK Störfall-Kommission StörfallV Störfallverordnung VCI Verband der Chemischen Industrie WHG Wasserhaushaltsgesetz ZEMA Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle und Störungen in verfah- renstechnischen Anlagen 6 ZEMA-Jahresbericht 2020 1 Vorbemerkung Mit diesem Jahresbericht legt die „Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle und Störun- gen in verfahrenstechnischen Anlagen“ (ZEMA) im Umweltbundesamt einen zusammenfassen- den Bericht über das Jahr 2020 vor. Gesetzliche Grundlage hierzu ist die „Richtlinie 2012/18/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 zur Beherrschung der Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen (Seveso-III-Richtlinie). Artikel 18 dieser Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, die Europäische Kommission spätes- tens 1 Jahr nach einem Ereignis mit denen in der Richtlinie vorgegebenen Angaben zum Ereignis zu unterrichten. Dies erforderte eine Anpassung und Beschleunigung des bisherigen Meldeablaufs vom Betreiber über die zuständige Landesbehörde an die ZEMA, die diese Information dann an die Europäische Kommission weiterleitet. Die ZEMA hat mit dem Jahr 2017 die Umstellung auf diese Jahresfrist gemeinsam mit den Bun- desländern abgeschlossen. Weitere Veränderungen haben sich in der Vergangenheit hinsichtlich der Art der der Störfall Verordnung (StörfallV) unterliegenden Betriebsbereiche und der darin enthaltenen Anlagen er- geben. Hierfür war beispielweise folgende Entwicklung verantwortlich: Die Änderung des Anhangs I der Seveso-III-Richtlinie (2012/18/EU), mit der dieser an die EU- CLP (Classification, Labelling and Packaging )-Verordnung angepasst wurde, hatte einen wichti- gen Einfluss auf den Geltungsbereich und damit auf die Betriebsbereiche und Anlagen, die der Richtlinie unterfallen. Diese Seveso-III-Richtlinie ist ab dem 1. Juni 2015 von den EU-Mitglied- staaten anzuwenden. 7 ZEMA-Jahresbericht 2020 2 ZEMA und ihr Umfeld 2.1 Auftrag und Zielsetzung der ZEMA Seit 1991 werden alle Meldungen in Form des Erfassungsbogens zunächst nach Anhang V der alten StörfallV aus 1991 und seit Mai 2000 nach Anhang VI der StörfallV in ihrer jeweils aktuell geltenden Fassung beim Umweltbundesamt zentral registriert. Meldeweg für Ereignisse Bund und Länder haben sich 1993 gemeinsam auf ein Verfahren zur Erfassung, Aufklärung und Auswertung der gemäß StörfallV meldepflichtigen Ereignisse verständigt. Grundlage der Bund/Länder-Zusammenarbeit bildet der „Leitfaden zur Erfassung, Aufklärung und Auswertung von Störfällen und Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebs im Sinne der StörfallV“ der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI), der vom Unterausschusses „An- lagensicherheit“, später Ausschuss „Anlagenbezogener Immissionsschutz / Störfallvorsorge“ (AISV), 1993 erarbeitet und 2009 aktualisiert, sowie von der Umweltministerkonferenz be- schlossen wurde. Er wurde 2018 erneut aktualisiert und damit an die neue StörfallV von 2017 angepasst. Damit wurde 1993 die „Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle und Störungen in ver- fahrenstechnischen Anlagen“ (ZEMA) im Umweltbundesamt als gemeinsame Erfassungsstelle der Länder für derartige, gemäß StörfallV meldepflichtige Ereignisse gegründet. Bund und Länder haben dabei folgende Abläufe und Aufgabenverteilungen vereinbart: ► Mitteilung der Ereignisse durch den Betreiber Gemäß § 19 Abs. 1 StörfallV hat der Betreiber eines der StörfallV unterliegenden Betriebsbe- reichs der zuständigen Landesbehörde unverzüglich den Eintritt eines Ereignisses, dass die Kriterien des Anhangs VI Teil 1 StörfallV erfüllt, mitzuteilen (Mitteilung nach § 19 Absatz 1). Der Betreiber hat weiter gemäß § 19 Abs. 2 StörfallV der zuständigen Behörde unverzüglich, spätestens innerhalb einer Woche, eine ergänzende schriftliche oder elektronische Mittei- lung (Erstmitteilung nach Anhang VI Teil 2 Nr. 1.7) vorzulegen. Diese ergänzende Mitteilung muss die Mindestanforderungen des Anhangs VI Teil 2 StörfallV erfüllen. Bei Vorliegen neuer Erkenntnisse ist die Mitteilung unverzüglich zu ergänzen oder zu berichtigen. Soweit Angaben für die spätestens nach einer Woche erforderliche schriftliche Mitteilung noch nicht vorliegen, sind diese Angaben in ergänzenden bzw. in der abschließenden Mitteilung nach- zureichen. ► Aufgaben der zuständigen Behörde Die Entgegennahme der Mitteilungen des Betreibers obliegt der nach Landesrecht zuständi- gen Behörde. Soweit sie nicht selbst Überwachungsbehörde ist, unterrichtet sie unverzüglich die für den Arbeits- und Immissionsschutz zuständigen Überwachungsbehörden. Die Erfassung und Auswertung eines meldepflichtigen Ereignisses erfolgt zunächst durch die zuständigen Überwachungsbehörden. Aufgrund der örtlichen Nähe und ihrer Erfahrung mit der Anlage bzw. dem Betreiber im Rahmen ihrer Aufsichtstätigkeit sind diese Behörden ge- eignet, Umstände und Ursachen der Ereignisse aufzuklären und notwendige Konsequenzen zu ziehen. Zu ihrer Unterstützung können sie sich der Hilfe von anderen Fachbehörden, sachverständigen Landes- oder Bundeseinrichtungen und Sachverständigen bedienen. 8 ZEMA-Jahresbericht 2020 Sind in einem Land die für den Arbeits- und Immissionsschutz zuständigen Behörden orga- nisatorisch getrennt, hat eine enge Zusammenarbeit zu erfolgen. ► Weiterleitung der Mitteilungen Die zuständige Landesbehörde leitet die Mitteilungen des Betreibers nach Anhang VI Teil 2 StörfallV und die durch die zuständige Behörde vorgenommene Bewertung, insbesondere die Ergebnisse der Untersuchungen nach § 19 Abs. 3 StörfallV sowie sonstige Dokumente wie Gutachten und Berichte sobald wie möglich dem BMUV und parallel der ZEMA im Um- weltbundesamt zu. ► Aus den Mitteilungen werden in Abstimmung mit den zuständigen Landesbehörden Meldun- gen der Ereignisse erstellt. Die Ereignismeldungen, die die Kriterien des Anhangs VI Teil 1 Nr. I, II und III StörfallV erfüllen, werden von der ZEMA aufbereitet und an die Europäische Union (EU) aufgrund der Meldever- pflichtung ehemals nach der Seveso-II-Richtlinie (96/82/EG) bzw. heute nach der Seveso-III- Richtlinie (2012/18/EU) weitergeleitet. Alle Meldungen werden in der Datenbank der ZEMA erfasst und in Jahresberichten veröffent- licht. Im Zeitraum von 1980 bis 2020 wurden in der Datenbank der ZEMA 819 Ereignisse (davon 746 Ereignisse von 1993 bis 2020) aus der Bundesrepublik Deutschland registriert (Stand De- zember 2022). Zielsetzung der ZEMA Maßgebliche Zielsetzungen der zentralen Erfassung und Auswertung der meldepflichtigen Er- eignisse sind die transparente Darstellung meldepflichtiger Ereignisse für die Öffentlichkeit und die Ableitung von verallgemeinerbaren Erkenntnissen zur Weiterentwicklung des Standes der Sicherheitstechnik. Diese gilt es an die Stellen zu vermitteln, die sie benötigen. Deshalb liegt der Schwerpunkt nach nunmehr mehr als 20-jähriger Tätigkeit der ZEMA auf der Entwicklung neuer Wege des Informationsmanagements. Dies schließt insbesondere die Nutzung der neuen Medien zur Informationsbereitstellung und -verbreitung sowie die Verbesserung der Nutzungs- und Re- cherchemöglichkeiten des Internet-Angebots ein. 2.2 Partner der ZEMA – Kooperation Bundesländer Hauptpartner der Kooperation sind die zuständigen Landesbehörden, an die die Ereignismittei- lungen gehen. Die auf dieser Grundlage erstellten Datenblätter zu den meldepflichtigen Ereignis- sen gemäß StörfallV, die im Anhang 1 dieses Jahresberichtes abgedruckt sind, sind mit der zu- ständigen Behörde abgestimmt, in dessen Zuständigkeit ein Ereignis fällt. Sie reflektieren den bei Redaktionsschluss herrschenden Wissensstand. Da Unfalluntersuchungen sich aber unter Umständen über längere Zeiten (manchmal Jahre) erstrecken, ist ggf. eine Nachbesserung not- wendig. In der Internet-Version der Ereignisdatenblätter werden die Angaben laufend aktuali- siert. Europäische Union Ereignismeldungen, die die Kriterien des Anhangs VI Teil 1 Nr. I, II und III StörfallV erfüllen wer- den nach den Vorschriften der Seveso-II-Richtlinie sowie der Seveso-III-Richtlinie von der ZEMA an die zentrale Erfassungsstelle der Europäischen Kommission, das Major Accident Hazard Bu- reau (MAHB) im Joint Research Centre in Ispra weitergeleitet. Im Gegenzug stellt die 9 ZEMA-Jahresbericht 2020 Europäische Kommission den vollständigen Datensatz der im System eMARS (electronic Major Accident Reporting System) registrierten Ereignismeldungen den Mitgliedstaaten zur Verfü- gung. Derzeit sind in der eMARS-Datenbank 1178 Ereignisse aus den Mitgliedsstaaten registriert (1979 bis 2022; Stand Dezember 2022). Die europäischen Ereignismeldungen stehen über die eMARS-Datenbank unter: https://emars.jrc.ec.europa.eu/ der Öffentlichkeit zur Verfügung. Weitere deutsche Partner Weitere nationale Partner sind Stellen, die ebenfalls systematische Ereigniserfassung und -aus- wertung betreiben. So kooperiert die ZEMA mit dem Ausschuss „Ereignisauswertung“ (AS-ER) der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) bei der Erfassung und Auswertung von Ereignissen, die nach der Stör- fallV nicht meldepflichtig sind. Das Konzept hierfür ist in den Berichten „Konzept zur Erfassung und Auswertung sicherheitsbedeutsamer Ereignisse des Arbeitskreises Daten“ (SFK-GS-16) und „Erfassung und Auswertung sicherheitsbedeutsamer Ereignisse - Anwendung des Konzepts des Arbeitskreises Daten in der Erprobungsphase“ (SFK-GS-20) dokumentiert. Der Schwerpunkt der Arbeit des KAS AS-ER ist die Sammlung, Auswertung und Verbreitung aller Informationen aus Störungsfällen und sonstigen Ereignissen zur Weiterentwicklung des Standes der Sicherheitstechnik. Dabei werden auch Erkenntnisse aus europäischen und internationalen Kooperationen genutzt. Hierbei werden auch die technisch bedeutsamen, meldepflichtigen Ereignisse als Informations- quelle für den KAS AS-ER betrachtet. Sich ergebende Trends werden dann hinsichtlich ihrer Ur- sachen genau untersucht, um Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung des Standes der Si- cherheitstechnik abzuleiten. Ziel ist, Lehren aus Ereignissen zu ziehen und diese systematisch zu verbreiten sowie Merkblät- ter zu erarbeiten, die über die KAS und die ZEMA bereitgestellt werden. Die Datenbank des KAS AS-ER ist seit Juni 2010 im Internet unter https://www.infosis.uba.de einsehbar. Im Rahmen der Initiative Verantwortliches Handeln (Responsible Care) sammelt auch der Ver- band der Chemischen Industrie (VCI) Informationen über nicht meldepflichtige Ereignisse. Die von den Betrieben gelieferten Informationen werden von einem Arbeitskreis der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V. (DECHEMA) ausgewertet und anonymisiert. Die Veröffentlichung erfolgt durch die DECHEMA im Internet unter: http://processnet.org/ereig- nisdb.html In diesem Zusammenhang ist auf den KAS-Leitfaden „Empfehlungen für interne Berichtssysteme als Teil des Sicherheitsmanagementsystems gemäß Anhang III StörfallV“ (KAS-8) hinzuweisen. In diesem Leitfaden wird aufgezeigt, wie in Unternehmen bzw. Betriebsbereichen aus Ereignis- sen (in diesem Zusammenhang einschließlich Auffälligkeiten, Abweichungen, Störungen) durch ein internes Berichtssystem als Teil des Sicherheitsmanagementsystems entsprechend Anhang III 3f StörfallV gelernt werden sollte. Hierbei soll die vorgesehene „Stelle internes Berichtssys- tem“ sowohl nach Ereignisberichten suchen als auch eigene Erkenntnisse nach außen kommuni- zieren (s. Abbildung 1). Dieser ZEMA-Bericht ist daher für die Information derartiger Stellen von hoher Bedeutung. 10 https://emars.jrc.ec.europa.eu/ https://www.infosis.uba.de/ http://processnet.org/ereignisdb.html http://processnet.org/ereignisdb.html ZEMA-Jahresbericht 2020 Abbildung 1: Empfehlungen für interne Berichtssysteme Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle (ZEMA) 11 ZEMA-Jahresbericht 2020 2.3 ZEMA im Internet Alle Informationen über Art und Umfang der Aufgaben, Arbeitsweise, Informationswege, etc. sind im Internet-Angebot der ZEMA unter der Adresse https://www.umweltbundesamt.de/the- men/wirtschaft-konsum/anlagensicherheit/zentrale-melde-auswertestelle-fuer-stoerfaelle zu- gänglich. Neben den ZEMA-Jahresberichten können dort auch die Ereignismeldungen als Dateien kostenlos heruntergeladen werden. Ebenso ist der Ereignismeldebogen nach StörfallV elektro- nisch verfügbar. Die Internetseite gibt ferner aktuelle Informationen zum Thema „Ereignisaus- wertung“ sowie Verknüpfungen zu den wichtigsten deutschen, europäischen und internationa- len Informationsstellen zum Themenkreis „Anlagensicherheit“. Seit Februar 2004 ist die ZEMA- Datenbank, in der die Ereignismeldungen seit 1991 aufbereitet werden, im Internet verfügbar. Unter der Adresse https://www.infosis.uba.de können alle Ereignismeldungen recherchiert werden. Des Weiteren wurde Anfang 2005 das „Aktive Informations-Managementsystem“ (AIM) frei-geschaltet. AIM informiert interessierte Nutzerinnen und Nutzer per E-Mail kostenfrei über aktuell eingestellte Daten zu meldepflichtigen Ereignissen und über neue Erkenntnisse zum Stand der Sicherheitstechnik. 2.4 Beispiele für die sonstige Nutzung der Daten der ZEMA Neben den im Kapitel 2.2. erwähnten Kooperationspartnern stellt die ZEMA ihre Daten allen In- teressierten zur Verfügung. Teilweise werden diese Daten für Forschungsfragestellungen ver- wendet, teilweise dienen sie der Information der Öffentlichkeit in unterschiedlichen fachlichen Zusammenhängen. Nachfolgend seien zwei Beispiele für solche Öffentlichkeitsinformation genannt: Statistisches Bundesamt Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bundes informiert über die gesundheitliche Lage und die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in Deutschland. Sie nutzt dabei daten- und indikatorengestützte Beschreibungen und Analysen. Die Gesundheitsberichterstattung des Bun- des ist eine gemeinsame Aufgabe des Robert Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes. Das Robert Koch-Institut trägt die fachliche Verantwortung für die Gesundheitsberichterstat- tung des Bundes und koordiniert das Berichtssystem. Aufgabe des Statistischen Bundesamtes ist der Betrieb des Informations- und Dokumentationszentrums "Gesundheitsdaten", dessen Kern eine internetbasierte Information darstellt. Im Rahmen der Berichterstattung über Gesundheitsverhalten und -gefährdungen wird auch über unfallbedingte Gefährdungen berichtet. In diesem Zusammenhang wird seit 2002 auch jährlich über verursachte Personenschäden (Anzahl und je 1.000.000 Einwohner) berichtet, die durch nach der StörfallV meldepflichtigen Ereignissen entstehen. Diese Daten werden von der ZEMA zur Verfügung gestellt (http://www.gbe-bund.de/gbe10/i?i=852D). Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen Im Rahmen seiner Landesgesundheitsberichterstattung beschreibt und bewertet das Landes- zentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen den Gesundheitszustand und die gesundheitliche Ver- sorgung der Menschen in NW anhand verschiedener Indikatoren. Im Themenfeld 5 „Gesund- heitsrisiken aus der natürlichen und technischen Umwelt“ wird seit 2002 jährlich eine Übersicht über verletzte und getötete Personen, die durch nach der StörfallV meldepflichtigen Ereignisse verursacht wurden, präsentiert. Diese Daten werden von der ZEMA zur Verfügung gestellt (https://www.lzg.nrw.de/ges_bericht/ges_indi/indikatoren_laender/themen5/index.html). 12 https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/anlagensicherheit/zentrale-melde-auswertestelle-fuer-stoerfaelle https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/anlagensicherheit/zentrale-melde-auswertestelle-fuer-stoerfaelle https://www.infosis.uba.de/ http://www.gbe-bund.de/gbe10/i?i=852D https://www.lzg.nrw.de/ges_bericht/ges_indi/indikatoren_laender/themen5/index.html ZEMA-Jahresbericht 2020 3 Ergebnisse für das Jahr 2020 3.1 Entwicklung der Anzahl der gemeldeten Ereignisse 2020 Seit 1991 werden alle Meldungen in Form des Erfassungsbogens nach Anhang V der StörfallV von 1991 und seit Mai 2000 nach Anhang VI Teil 2 der StörfallV von 2000 bei der ZEMA am Um- weltbundesamt zentral registriert. Abbildung 3 zeigt die Veränderungen der Anzahl der Meldun- gen, differenziert nach den Kriterien des Anhangs VI Teil 1 StörfallV 2000. Um eine Vergleich- barkeit herzustellen wurde die alte Klassifizierung durch die neue mit folgender Zuordnung er- setzt: StörfallV 1991 ersetzt durch StörfallV 2000 § 11 Abs. 1 Nr. 1 ersetzt durch Ereignisse Anhang VI Nr. I § 11 Abs. 1 Nr. 2a ersetzt durch Ereignisse Anhang VI Nr. II § 11 Abs. 1 Nr. 2b ersetzt durch Ereignisse Anhang VI Nr. III Mit der StörfallV 2000 ging die absolute Anzahl der meldepflichtigen Ereignisse zurück. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich 2000 und 2005 die Bezugsbasis geändert hat (u. a. wur- den im Jahr 2000 Anlagen durch Betriebsbereiche ersetzt und im Jahr 2005 entfielen die Anla- gen nach Anhang VII StörfallV, so dass kein unmittelbarer Vergleich angestellt werden kann. Für die normierte Anzahl der Ereignismeldungen (Ereignisse pro tausend Betriebsbereiche und Jahr) war von 2000 bis 2008 eine ansteigende Tendenz sichtbar. Im Zeitraum 2009 bis 2014 ist eine Abnahme bei erheblichen Schwankungen und seit 2015 eine Stabilisierung zu erkennen. Angesichts der niedrigen Zahl der gemeldeten Ereignisse sind diese Tendenzen aber vermutlich nicht als signifikant anzusehen (vgl. auch Kapitel 3.3.). Für 2020 ergibt sich ein normierter Wert von 5,7 meldepflichtigen Ereignisse pro 1000 Be- triebsbereiche (s. Abbildung 3). 13 ZEMA-Jahresbericht 2020 Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl der Anlagen und Betriebsbereiche nach Störfall-Verordnung1 2020 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000 9.000 An za hl A nl ag en / B et rie bs be re ic he Störfall-Verordnung Störfall-Verordnung Störfall-Verordnung Störfall-Verordnung (20.09.1991) (26.04.2000) (08.06.2005) (15.03.2017) Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle 1 Die Datenbasis der Betriebsbereiche wurde aus folgenden Quellen bezogen: 1. UBA-Erhebung für die Jahre 1993-1996. 2. LAI-Erhebung für die Jahre 1997-1999. 3. Berichte über die "Durchführung der Richtlinie 96/82/EG zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen" für die Jahre 2000-2020, einschließlich der eSPIRS-Berichterstat- tung. 14 ZEMA-Jahresbericht 2020 Abbildung 3: Anzahl der gemeldeten Ereignisse von 1991 bis 2020 Anzahl der Ereignisse / Normierung 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Ereignisse nach § 11 Abs. 1 Ereignisse nach § 19 Abs. 2 Ereignisse nach § 19 Abs. 2 Ereignisse nach § 19 Abs. 2 Störfall-Verordnung (20.09.1991) Störfall-Verordnung (26.04.2000) Störfall-Verordnung (08.06.2005) Störfall-Verordnung (15.03.2017) I. Ereignisse mit Mindestmengen gefährlicher Stoffe oder bestimmten Folgen II. Ereignisse, die aus technischer Sicht besonders bedeutsam sind III. Ereignisse, bei denen gefährliche Stoffe Schäden oder Gefahren verursachen Normierte Anzahl der Ereignisse (NA = Anzahl Ereignisse / Anzahl Betriebsbereiche * 1.000) Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle (ZEMA) 15 ZEMA-Jahresbericht 2020 3.2 Allgemeines Abbildung 4 zeigt die Herkunftsbereiche der Meldungen, die 2020 einen deutlichen Schwer- punkt bei Betriebsbereichen der oberen Klasse gemäß StörfallV zeigen. 2019 waren Ereignisse in Betriebsbereichen der unteren und oberen Klasse fast ausgeglichen verteilt. Abbildung 4: Anteil der meldepflichtigen Ereignisse aus Betriebsbereichen der unteren und obe- ren Klasse 2020 24% 76% 0 10 20 30 40 50 60 70 80 An te il de r m el de pf lic ht ig en E re ig ni ss e 2020 untere Klasse obere Klasse Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle Ein wichtiges Element für die Qualität und Aussagekraft der Ereignismitteilungen sind weiterge- hende Informationen (wie z. B. Gutachten, Firmenberichte und Stellungnahmen der Behörden), die einer Mitteilung beigefügt sind. Im Berichtsjahr 2020 liegen bei über 70 % der Mitteilungen, weitergehende Informationen über den Bogen nach Anhang VI der StörfallV hinaus vor (Ent- wicklung siehe Abbildung 5). Die Informationsbereitstellung der ZEMA für die Öffentlichkeit hat sich seit einigen Jahren dadurch erheblich verbessert, dass bereits die noch unvollständigen Ereignis-Erstmitteilungen in die ZEMA-Online-Datenbank aufgenommen und veröffentlicht werden. Weiterhin ist aber der Informationsfluss vom Betreiber über die zuständige Behörde zur ZEMA verbesserungsbedürftig. Bis ein meldepflichtiges Ereignis der ZEMA mitgeteilt wird, dauert es u. U. mehrere Monate. Oft dauert es auch zusätzlich mehrere Monate, bis schließlich die abschlie- ßende Mitteilung vorliegt. Die Informationen stehen dann den weiteren Adressaten auch nur verzögert zur Verfügung. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Übermittlung an das MAHB der Europäischen Kommis- sion. Ohne eine Beschleunigung dieses Prozesses wird sich die Verpflichtung nach Artikel 18 der Seveso-III-Richtlinie nicht generell einhalten lassen, wonach auf der Grundlage der abschließen- den Mitteilung ein Ereignis spätestens 1 Jahr nach dem Eintreten der Europäischen Kommission gemeldet sein soll. 16 ZEMA-Jahresbericht 2020 Abbildung 5: Anteil der Ereignisse mit zusätzlich zum Meldebogen gelieferten Dokumenten 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Ze itr au m 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil in % Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle (ZEMA) 3.3 Entwicklung der Gründe für die Mitteilung der Ereignisse von 2000 bis 2020 Anhang VI Teil 1 StörfallV unterscheidet drei Gruppen von Gründen für die Pflicht zur Mitteilung von Ereignissen, d. h. von „Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebs in einem Betriebsbe- reich unter Beteiligung eines oder mehrerer gefährlicher Stoffe“: I. Unfallbedingte Entzündung, Explosion oder Freisetzung eines gefährlichen Stoffes mit einer Menge von mindestens 5 % der in Spalte 5 des Anhangs I angegebenen Mengenschwelle und / oder mit Überschreitung im Anhang VI vorgegebener Scha- densschwellen II. Bedeutsamkeit aus technischer Sicht im Hinblick auf die Verhinderung von Störfällen und die Begrenzung ihrer Folgen, d. h. Ereignisse mit einem Lernpotential III. Gefährliche Stoffe werden freigesetzt oder kommen zu unerwünschter Reaktion und verursachen Schäden oder Gefahren. 22 Ereignisse hat die ZEMA 2020 registriert, davon entfielen 9 Meldungen auf Nr. I, d. h. auf Er- eignisse mit Beteiligung von Mindestmengen gefährlicher Stoffe oder mit Überschreitung vorge- gebener Schadensschwellen, 7 Ereignisse auf Nr. II, d. h. auf sonstige Ereignisse mit Lernpoten- tial und 6 Ereignisse auf Nr. III, bei denen gefährliche Stoffe Schäden oder Gefahren verursach- ten. Der Durchschnitt liegt bei ca. 24 Ereignissen pro Jahr. Somit schwankt die absolute Gesamtzahl der Ereignisse seit 2009 um ca. 5 %. 17 ZEMA-Jahresbericht 2020 Aufgrund der geringen Fallzahl der Ereignisse pro Jahr dürfen diese Werte jedoch nicht überbe- wertet und als Indikator für die Sicherheit von Betriebsbereichen interpretiert werden. Indikatoren für die Sicherheitsleistung von Betriebsbereichen wurden z. B. von der OECD entwi- ckelt und bedürfen ergänzender Erhebungen in den Betriebsbereichen. (vgl. OECD: Guidance on Safety Performance Indicators, Series on Chemical Accidents No. 19, Second Edition 2008) Abbildung 6: Entwicklung der Gründe für die Meldung der Ereignisse von 2000 bis 2020 Anzahl der Ereignisse 35 30 25 20 15 10 5 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 III. Ereignisse, bei denen gefährliche Stoffe Schäden oder Gefahren verursachen II. Ereignisse, die aus technischer Sicht besonders bedeutsam sind I. Ereignisse mit Mindestmengen gefährlicher Stoffe oder bestimmten Folgen Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle (ZEMA) 3.4 Statistische Auswertung der Ereignisse 2020 Die folgenden Auswertungen basieren auf den zu den einzelnen Ereignissen erstellten Daten- blättern und beigefügten Unterlagen. Die Ereignismeldungen sind in Anhang 2 beigefügt. Die Auswertung erfolgt hinsichtlich der Ereignisarten, der am Ereignis beteiligten Stoffe und ih- rer Mengen, der beteiligten Anlagenarten sowie der beteiligten Betriebsvorgänge und Primärur- sachen. Hinsichtlich der Auswirkungen der Ereignisse werden Personenschäden sowie Sach- und Um- weltschäden gesondert dargestellt. Zum Vergleich wurde der 28-Jahresdurchschnittswert (1993 bis 2020) ebenfalls aufgenommen. Ereignisarten Die größte Anzahl der Ereignisse (77 %) war mit einer Stofffreisetzung verbunden. Brände sind bei den restlichen Ereignissen die vorherrschende Erscheinungsform. Tabelle 1 zeigt die Verteilung der Ereignisarten. 18 ZEMA-Jahresbericht 2020 Tabelle 1: Ereignisarten, gemeldete Ereignisse 2020 und im Durchschnitt der letzten 28 Jahre Ereignis Anzahl der Ereignisse in % 28-Jahres-Durchschnitt Stofffreisetzung (Luft/Boden/Wasser) Ereignisse 12 54 (1993-2020) in % 50 Stofffreisetzung und Brand 4 18 9 Stofffreisetzung, Explosion und Brand 1 5 4 Explosion und Brand - - 9 Explosion und Stofffreisetzung - - 2 Explosion - - 9 Brand 4 18 15 Unbekannt 1 5 2 Beteiligte Betriebsvorgänge Die Betriebsvorgänge, bei denen die Ereignisse auftraten, werden in Abbildung 7 dargestellt. Für 2020 ist mit einem Mittelwert von 41 % (9 Ereignisse) der Prozess häufigster Ausgangszustand für Ereignisse. Weiter sind die Bereiche Wartung / Reparatur mit 23 % (5 Ereignisse) sowie Be- und Entladen mit 18 % (4 Ereignisse) aufgefallen. Aggregiert man die genannten Daten zu den Betriebsvorgängen aus Abbildung 7, bei denen im Jahr 2020 meldepflichtige Ereignisse eintraten, kommt man zu dem in Abbildung 8 dargestellten Vergleich mit dem Jahresmittel seit 1993. Die Abbildung 8 zeigt, im Berichtsjahr 2020 eine größere Abnahme im Bereich Prozess/Lage- rung gegenüber dem langjährigen Mittel. Alle weiteren Betriebsvorgänge zeigen leichte Zunah- men um ca. 8 % zwischen den für 2020 aggregierten Daten und dem 28-jährigen Mittel. Abbildung 7: Betriebsvorgänge mit Ereignissen gemeldete Ereignisse 2020 und im Durchschnitt der letzten 28 Jahre 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Betriebsvorgänge 2020 in % 28 Jahresdurchschnitt in % Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle (ZEMA) 19 ZEMA-Jahresbericht 2020 Abbildung 8: Betriebsvorgänge mit Ereignissen (aggregiert) gemeldete Ereignisse 2020 und im Durchschnitt der letzten 28 Jahre 2020 28 Jahre 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% unbekannt Transport, Förderung, Be- & Entladen An- & Abfahren, Wartung/Reparatur, Stillstand, Stilllegung Prozess/Lagerung Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle (ZEMA) Störfallstoffe und ihre Gefährdungskategorie Die Zuweisung der an den Ereignissen beteiligten gefährlichen Stoffe zu den Nummern der Spalte 1 der Stoffliste in Anhang I der StörfallV zeigt Abbildung 9. Tabelle 2 stellt einen Überblick der Gefahrenkategorien der an Ergeignissen im Jahr 2022 beteiligten gefährlichen Stoffen, In der Abbildung 9 darf „Anzahl der beteiligten Gefahrstoffe“ nicht mit „Anzahl der Ereignisse“ gleichgesetzt werden, da bei einzelnen Ereignissen mehrere Stoffe beteiligt sein können. Abbildung 9: Zuordnung der an den Ereignissen beteiligten Gefahrstoffe zu Gefahrenkategorien im Jahr 2020 2.41 2.22 2.21 2.17 2.16 2.3/2.3.1/2.3.3 1.3.2 1.3.1 1.2.8 1.2.5.3 1.2.4 1.2.2 1.1.2 1.1.1 St of fk at eg or ie n na ch A nh an g I 0 1 2 3 4 5 6 7 beteiligte Stoffe Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle (ZEMA) 20 ZEMA-Jahresbericht 2020 Tabelle 2: Gefahrenkategorien nach Anhang I der StörfallV basierend auf der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 Spalte 1 Spalte 2 1 Gefahrenkategorien 1.1.1 H1 Akut toxisch, Kategorie 1 1.1.2 H2 Akut toxisch, Kategorie 2, Kategorie 3 1.2.2 P2 Entzündbare Gase 1.2.4 P4 Oxidierende Gase 1.2.5.3 P5c Entzündbare Flüssigkeiten der Kategorien 2 oder 3 1.2.8 P8 Oxidierende Flüssigkeiten 1.3.1 E1 Gewässergefährdend 1.3.2 E2 Gewässergefährdend 2 Namentlich genannte gefährliche Stoffe 2.3 Erdölerzeugnisse und alternative Kraftstoffe 2.3.1 Ottokraftstoffe und Naphtha 2.3.3 Gasöle (einschließlich Dieselkraftstoffe, leichtes Heizöl und Gasölmischströme) 2.16 Chlor 2.17 Chlorwasserstoff 2.21 Fluor 2.22 Formaldehyd (≥ 90 Gew.-%) 2.41 Schwefelwasserstoff Beteiligte Anlagenarten In den Anlagen der chemischen Industrie / Mineralölindustrie (Nr. 4 des Anhangs der 4. BIm- SchV (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen)) traten im Berichtszeitraum 2020 ca. 36 % der Ereignisse auf. Hier dominierte der Bereich der menschlichen Fehler mit 62 %. An zweiter Position mit ca. 23 % der Ereignisse kamen die Lageranlagen (Nr. 9 des Anhangs der 4. BImSchV). Die Primärursachen lagen hier überwiegend im Bereich der Systemfehler. Mit jeweils ca. 14 % folgten die Anlagen der Wärmeerzeugung, Bergbau, Energie (Nr. 1 des An- hangs der 4. BImSchV) und die Anlagen der metallverarbeitenden Industrie (Nr. 3 des Anhangs der 4. BImSchV). Die Abfallanlagen (Nr. 8 des Anhangs der 4. BImSchV), sonstige Anlagen (Nr. 10 des Anhangs der 4. BImSchV) und keine BImSchG Anlagen wurden mit jeweils ca. 5 % erfasst. Bis Redaktionsschluss konnte bei einem Ereignis die Ursache noch nicht abschließend mitgeteilt werden. 21 ZEMA-Jahresbericht 2020 Tabelle 3: Anlagenarten/Primärursachen, gemeldete Ereignisse 2020 Anlagenart entsprechend der Nummer im Anhang der 4. BImSchV – Primärursachen Anzahl der Ereignisse 2020 Ereignisse in % 2020 28-Jahresdurchschnitt 1993 – 2020 in % 1 Wärmeerzeugung, Bergbau, Energie 3 13,6 5 Bedienfehler (Lagebeurteilung) 1 - - Systemfehler / Auslegung 1 - - umgebungsbedingte Ursache 1 - - 2 Steine und Erden, Glas … - - 1 3 Stahl, Eisen und sonstige Metalle einschließlich Verarbeitung (incl. Galvanik) 3 13,6 9 Bedienfehler (gegen Vorschrift) 1 - - techn. Fehler (Apparate/Armat.) 1 - - Ursachensuche wird fortgeführt 1 - - 4 Chemische Erzeugnisse, Arzneimittel, Mineralölraffination und Weiterverarbeitung 8 36,4 48 Bedienfehler (gegen Vorschrift) 1 - - Bedienfehler (Lagebeurteilung) 2 - - menschl. Fehler (Bedienfehler) 1 - - menschl. Fehler (Reparaturarb.) 1 - - Korrosion 2 - - Systemfehler / Auslegung 1 - - 5 Oberflächenbehandlung mit organischen Stoffen … - - 1 22 ZEMA-Jahresbericht 2020 Anlagenart entsprechend der Nummer im Anhang der 4. BImSchV – Primärursachen Anzahl der Ereignisse 2020 Ereignisse in % 2020 28-Jahresdurchschnitt 1993 – 2020 in % 6 Holz, Zellstoff - - 2 7 Nahrungs-, Genuss- und Futtermittel … - - 2 8 Verwertung und Beseitigung von Abfällen 1 4,5 7 Systemfehler / Auslegung 1 - - 9 Lagerung, Be- und Entladen von Stoffen und Zubereitungen 5 22,7 15 technischer Fehler (Rohr) 1 - - Korrosion 1 - - System- / Managementfehler 2 - - Systemfehler / Auslegung 1 - - 10 Sonstiges 1 4,5 9 menschl. Fehler (Bedienfehler) 1 - - keine BImSchG Anlage 1 4,5 1 menschl. Fehler (Reparaturarb.) 1 - - 23 ZEMA-Jahresbericht 2020 Anlagenart entsprechend der Nummer im Anhang der 4. BImSchV – Primärursachen Anzahl der Ereignisse 2020 Ereignisse in % 2020 28-Jahresdurchschnitt 1993 – 2020 in % Bedienfehler (falsche Maßnahme) - 4,5 1 Bedienfehler (gegen Vorschrift) 2 9,1 2 Bedienfehler (Lagebeurteilung) 3 13,6 > 1 Bedienfehler (unterl. Maßnahme) - 1 menschl. (org.) und tech. Fehler - 1 menschl. Fehler (Bedienfehler) 2 9,1 10 menschl. Fehler (bei Betrieb) - 1 menschl. Fehler (Konzeption) - > 1 menschl. Fehler (organisator.) - 5 menschl. Fehler (Reparaturarb.) 2 9,1 6 Fehlverhalten u. techn. Versagen - 1 System- / Managementfehler 2 9,1 2 Systemfehler / Auslegung 4 18,2 4 techn. Fehler (Behälter/Flansch) - 4 techn. Fehler (mech. Beschädig.) - 1 techn. Fehler (sonstige) - > 1 technischer Fehler (Apparate/Armaturen) 1 4,5 18 technischer Fehler (Rohr) 1 4,5 2 physikalische Reaktion - 2 24 ZEMA-Jahresbericht 2020 Anlagenart entsprechend der Nummer im Anhang der 4. BImSchV – Primärursachen Anzahl der Ereignisse 2020 Ereignisse in % 2020 28-Jahresdurchschnitt 1993 – 2020 in % Korrosion chemische Reaktion umgebungsbedingte Ursache Eingriffe Unbefugter Sonstiges Ursache nicht aufklärbar Ursachensuche wird fortgeführt 3 - 1 - - - 1 13,6 4,5 4,5 7 12 4 > 1 1 9 6 25 ZEMA-Jahresbericht 2020 Primärursachen Die Primärursachen 2020 werden von den „menschlichen Fehlern“ (ca. 45 %) deutlich vor den „technischen Fehlern“ (ca. 9 %) angeführt. Des Weiteren sind die Bereiche „Systemfehler“ mit ca. 27 % und „Korrosion“ mit ca. 14 % in diesem Zeitraum auffällig. Erwähnenswert sind auch die „umgebungsbedingten Ursachen“, da im Durschnitt 2-3 Ereignisse pro Jahr seit 2016 eintreten (siehe Tabelle 3). Zu beachten ist, dass Ereignisse häufig auf mehreren Ursachen beruhen und daher die Zuord- nung zu einer grundlegenden Ursache mitunter schwierig ist. 3.5 Personenschäden, Einsatzkräfte, Sach-/Umweltschäden Tabelle 4 zeigt die Zusammenfassung der von den Ereignissen verursachten Personenschäden, geordnet nach Personengruppen. Im Zeitraum 2020 wurden innerhalb der Betriebsbereiche 11 Beschäftigte und 2 Einsatzkräfte verletzt. Es gab 1 Todesfall. Außerhalb der Betriebsbereiche wurde 1 Beschäftigter verletzt. Tabelle 4: Personenschäden, gemeldete Ereignisse 2020 Beschäftigte Einsatzkräfte Bevölkerung Verletzte innerhalb der Betriebsbereiche 11 2 0 Tote innerhalb der Betriebsbereiche 1 0 0 Verletzte außerhalb der Betriebsbereiche 1 0 0 Tote außerhalb der Betriebsbereiche 0 0 0 Im Zeitraum von 2000 bis 2020 wurden insgesamt 501 meldepflichtige Ereignisse erfasst. Hier- von sind 162 Ereignisse mit insgesamt 909 Verletzten und 51 Toten zu beklagen (s. Abbildung 10* und 11). * Hier sind Doppelzählungen enthalten, da bei den Ereignissen mit Todesfolge auch Verletzte be- teiligt waren. Abbildung 10: Aufteilung der Personenschäden 2000 bis 2020 0 50 100 150 200 250 300 350 400 An za hl d er E re ig ni ss e Ereignisse ohne Ereignisse mit Verletzten Ereignisse mit Todesfolge Personenschäden Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle 26 ZEMA-Jahresbericht 2020 Personenschäden bei Einsatzkräften Von den 909 Verletzten (2000-2020) entfallen 216 auf Einsatzkräfte und 693 auf „sonstige Per- sonen“. Von den 51 Toten entfallen 7 auf Einsatzkräfte und 44 auf „sonstige Personen“ Abbildung 11: Anteil der Personenschäden 2000 bis 2020 800 700 Pe rs on en sc hä de n 600 500 400 300 200 100 0 Einsatzkräfte sonstige Verletzte Tote Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle Alle 7 getötete Einsatzkräfte kamen durch Explosionen ums Leben. Durch Explosionen wurden darüber hinaus 17 Einsatzkräfte verletzt. Durch Brände gab es 98 verletzte Einsatzkräfte und durch Stofffreisetzungen 101. Abbildung 12: Anteil der Personenschäden bei Einsatzkräften 2000 bis 2020 120 100 Ereignisse mit Explosion Ereignisse mit Brand Ereignisse mit Stofffreisetzung Pe rs on en sc hä de n 80 60 40 20 0 Tote Verletzte Quelle: Umweltbundesamt, Zentrale Melde- und Auswertestelle für Störfälle 27 ZEMA-Jahresbericht 2020 Was sind die Ursachen dieser Personenschäden bei Einsatzkräften und durch welche Gefahren werden sie verursacht? Eine Auswertung der von 2000 bis 2020 gemeldeten Ereignissen mit Personenschäden bei Ein- satzkräften liefert mehrere Hinweise: ► Insgesamt sind die Ereignisanalysen bezüglich der Phase „Auswirkungsbegrenzung“ und „Gefahrenabwehr“, von der die Tätigkeit von Einsatzkräften ein Teil ist, verbesserungswür- dig.  Nur bei wenigen Ereignissen liegt eine Beschreibung der Aufgaben und Tätigkeiten der Einsatzkräfte während des Ereignisses vor.  Nur bei wenigen Ereignissen liegen Angaben zu den auf Einsatzkräfte bezogenen Abläu- fen und Ursachen der Personenschäden vor.  Auch bei den Ereignissen mit zehn verletzten Einsatzkräften und mehr finden sich keine oder nur geringe Angaben über das Ausmaß und die Ursachen von Verletzungen (vgl. 2001-12-10, 2012-08-13, 2012-09-25, 2018-08-21, 2019-12-29). ► Für eine Reduktion der Personenschäden bei Einsatzkräften bedarf es vorrangig nach Ereig- nissen einer besseren Analyse der Phase „Auswirkungsbegrenzung“ (nach § 3 Abs. 3 Stör- fallV) und „Gefahrenabwehr“, da diese Aufgaben und Tätigkeit der Einsatzkräfte einschlie- ßen. Nur mit mehr Wissen über die Gefahren für Einsatzkräfte bei Ereignissen werden sich Maßnahmen zur Reduktion der Gefahren entwickeln lassen. Weiter ist festzustellen, dass bei mehreren Ereignissen die Einsatzkräfte über Identität, Ei- genschaften und Menge der in der gestörten Anlage aktuell vorhandenen Stoffe unzu- reichend informiert waren (z.B. 2005-12-29, 2010-02-01). ► Die Umsetzung der Pflicht zur Beratung im Falle eines Störfalls (§ 5 Abs. 2 StörfallV) muss beachtet werden. Insbesondere im Rahmen der Abstimmung der Gefahrenabwehrplanung und deren Erprobung muss geklärt werden, wie Einsatzkräfte über aktuell vorhandene ge- fährliche Stoffe, ihren Ort, ihre Menge, ihre Eigenschaften und ihr mögliches Verhalten im Rahmen eines Störfalls informiert werden. Die Möglichkeiten elektronischer Datenhaltung und Kommunikation sollten ausgeschöpft werden. Ein besonderes Merkmal von Ereignissen mit Personenschäden scheint ein von den Einsatz- kräften unerwarteter Verlauf des Ereignisses zu sein (vgl. 2003-08-15, 2005-12-29, 2010- 02-01, 2015-07-03, 2015-07-23, 2016-10-17). Nach einem primären Ereignis, auf dessen Auswirkungsbegrenzung sich die Einsatzkräfte einstellten, gab es eine qualitative Verände- rung, z. B. nach einem Brand eine Explosion, die die Einsatzkräfte nicht ausreichend vorbe- reitet traf. ► Bei der Ausarbeitung von (Dennoch-) Störfall-Szenarien muss eine qualitative Vollständig- keit der möglichen Abläufe auch in der Phase der Auswirkungsbegrenzung angestrebt wer- den. Erfolgt eine Fokussierung auf „abdeckende“ Szenarien oder Szenarien mit an einem Er- eignis maximal beteiligte Stoffmengen, so können Abläufe mit erheblicheren Folgen für die 28 ZEMA-Jahresbericht 2020 zur Auswirkungsbegrenzung und Gefahrenabwehr eingesetzten Einsatzkräfte übersehen werden. Insgesamt muss die Pflicht zur Einhaltung des Standes der Sicherheitstechnik auch bei der Umsetzung der auswirkungsbegrenzenden Maßnahmen und dabei auch hinsichtlich der Vor- beugung gegen Gefahren für Einsatzkräfte umgesetzt werden. So können selbsttätige oder fernbedienbare Löschanlagen der manuellen Brandbekämpfung an einem Anlageteil vorzu- ziehen sein. Zu beachten ist, dass auch die Einsatzkräfte von der StörfallV geschützt werden. Der Begriff des Störfalls in § 2 Nr. 7 StörfallV verweist auf den Begriff der ernsten Gefahr in Nr. 8, die folgende Definition enthält: "ernste Gefahr: eine Gefahr, bei der a) das Leben von Menschen bedroht wird oder schwerwiegende Gesundheitsbeeinträchtigun- gen von Menschen zu befürchten sind, b) die Gesundheit einer großen Zahl von Menschen beeinträchtigt werden kann“. Bei dieser durch die Seveso-II-Richtlinie (96/82/EU) eingeführten Definition, wird „Mensch“ nicht differenziert und eingeschränkt, womit Einsatzkräfte vom Schutz durch die Betreiber- pflichten in der StörfallV nicht ausgeschlossen sind. Das vorstehende Kapitel ist sicher keine ausreichende Aufarbeitung der Thematik „Vorbeugung gegen Gefahren für Einsatzkräfte“. Vielleicht ist es jedoch ein Anstoß, sich damit angemessener auseinander zu setzen. Sachschäden Im Berichtszeitraum traten bei 16 Ereignissen innerhalb des Betriebsbereichs Sachschäden auf. Die Gesamtkosten betragen ca. 37,7 Mio. €*. Es wurde 1 Ereignis mit Sachschäden außerhalb des Betriebsbereichs gemeldet (Gesamtkosten ca. 25 T€*). Des Weiteren wurde 1 Umweltschaden außerhalb des Betriebsbereichs angezeigt (Gesamtkosten liegen hierdurch bei ca. 200 T€*). * soweit bereits bekannt 29 ZEMA-Jahresbericht 2020 Quellenverzeichnis Richtlinien/Gesetze/Normen: Richtlinie 2012/18/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 zur Beherrschung der Ge- fahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen, zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinie 96/82/EG des Rates, Amtsblatt der EU vom 14. Ju-li 2012, L 197, S. 1 http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:197:0001:0037:DE:PDF Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, zur Änderung und Aufhebung der Richtlinien 67/548/EWG und 1999/45/EG und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, Amtsblatt der EU vom 31. Dezember 2008, L 353, S. 1, zuletzt geändert durch Verordnung (EU) 2017/776 der Kommission vom 4. Mai 2017, Amtsblatt der EU vom 5. Mai 2017, L 116, S. 1, berichtigt im Amtsblatt der EU vom 27. Juli 2018, L 190, S. 20 konsolidierte Fassung: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:02008R1272- 20180301&qid=1539681334973&rid=1 Zwölfte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (StörfallV - 12. BImSchV), in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. März 2017 (BGBl. I S. 483), zuletzt geändert durch Artikel 1a der Verord- nung vom 8. Dezember 2017 (BGBl. I S. 3882) http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bimschv_12_2000/gesamt.pdf Zwölfte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (StörfallV - 12. BImSchV), in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Juni 2005 (BGBl. I S. 1598), zuletzt geändert durch Artikel 79 der Verord- nung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI), Leitfaden zur Erfassung, Aufklärung und Auswer- tung von meldepflichtigen Ereignissen im Sinne der StörfallV („LAI-Leitfaden meldepflichtige Ereignisse im Sinne der StörfallV“) von 1993 in der Fassung von 2018, April 2018 https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/leitfaden_meldepflichtige_ereignisse_stoerfall-verord- nung_stand_april_2018_ausgetauscht_1533538539.pdf mit dem Meldebogen als gesonderter Word-Datei (Anlage 2 des LAI-Leitfadens) https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/anlage_2_meldebogen-nach-anhang-vi-teil-2-stoerfall-ver- ordnung_180611_1533538693.docx Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen, Amtsblatt der EG vom 14. Januar 1997, L 10, S. 13, zuletzt geändert durch Richtlinie 2012/18/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012, Amtsblatt der EU vom 24. Juli 2012, L 197, S. 1 konsolidierte Fassung: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:01996L0082- 20120813&rid=2 Störfall-Kommission beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (SFK), Konzept zur Erfassung und Auswertung sicherheitsbedeutsamer Ereignisse des Arbeitskreises DATEN der SFK, Bericht SFK- GS-16 vom 24. Juli 1998 http://www.kas-bmu.de/publikationen/sfk/sfk_gs_16.pdf Störfall-Kommission beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (SFK), Erfassung und Auswertung sicherheitsbedeutsamer Ereignisse – Anwendung des Konzepts des Arbeitskreises DATEN in der Erprobungsphase, Bericht SFK-GS-20 vom 16./17. Juni 1999 http://www.kas-bmu.de/publikationen/sfk/sfk_gs_20.pdf 30 http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:197:0001:0037:DE:PDF https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:02008R1272-20180301&qid=1539681334973&rid=1 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:02008R1272-20180301&qid=1539681334973&rid=1 http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bimschv_12_2000/gesamt.pdf https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/leitfaden_meldepflichtige_ereignisse_stoerfall-verordnung_stand_april_2018_ausgetauscht_1533538539.pdf https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/leitfaden_meldepflichtige_ereignisse_stoerfall-verordnung_stand_april_2018_ausgetauscht_1533538539.pdf https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/anlage_2_meldebogen-nach-anhang-vi-teil-2-stoerfall-verordnung_180611_1533538693.docx https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/anlage_2_meldebogen-nach-anhang-vi-teil-2-stoerfall-verordnung_180611_1533538693.docx http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:01996L0082-20120813&rid=2 http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:01996L0082-20120813&rid=2 https://www.kas-bmu.de https://www.kas-bmu.de ZEMA-Jahresbericht 2020 Kommission für Anlagensicherheit beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (KAS), Empfehlung für interne Berichtssysteme als Teil des Sicherheitsmanagements gemäß Anhang III Stör- fallV, Leitfaden KAS-8 vom 28. Oktober 2008 https://www.kas-bmu.de/kas-leitfaeden-arbeits-und-vollzugshilfen.html?file=files/publikationen/KAS-Publika- tionen/Leitfaeden%2C%20Arbeits-%20und%20Vollzugshilfen/KAS_8.pdf Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über genehmigungs- bedürftige Anlagen - 4. BImSchV), in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Mai 2017 (BGBl. I S. 1440) http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bimschv_4_2013/gesamt.pdf European Commission Directorate-General Analysis and summary of Member States’ reports on the implementation of Directive 96/82/EC on the control of major accident hazards involving dangerous substances Amec Foster Wheeler Environment & Infrastructure UK Limited, Final report, Mai 2017 https://publications.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/26c9aa63-523e-11e7-a5ca-01aa75ed71a1 Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. Dezember 2010 über Industrie- emissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) (Neufassung), Amtsblatt der EU vom 29.12.2010, L 334, S. 17, berichtigt am 19.06.2012, Amtsblatt der EU vom 19.06.2012, L 158, S. 25, http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:02010L0075-20110106&rid=1 Richtlinie 2012/18/EU des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 04.07.2012 zur Beherrschung der Ge- fahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen, zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinie 96/82/EG des Rates (Seveso-III-Richtlinie) https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32012L0018&qid=1541691342740&from=DE Bericht der Bundesrepublik Deutschland an die Europäische Kommission gemäß Artikel 21 Absatz 3 der Seveso- III-Richtlinie zum 31.12.2016 Einundvierzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Bekanntgabeverord- nung - 41. BImSchV) vom 2. Mai 2013 (BGBl. I S. 973, 1001, 3756), zuletzt geändert durch Artikel 60 des Geset- zes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_41/41._BImSchV.pdf Kommission für Anlagensicherheit, Auswertung der Erfahrungsberichte über Prüfungen der Sachverständigen im Sinne von § 29a BImSchG und Veranstaltungen zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch im Jahr 2016 Bericht des Ausschusses Erfahrungsberichte, Juni 2018, KAS-46 https://www.kas-bmu.de/kas-chronologische-reihenfolge.html?file=files/publikationen/KAS-Publikatio- nen/chronologische%20Reihenfolge/KAS_46.pdf Das Umweltbundesamt dankt Herrn Dr. C. Dahl (GFI Umwelt - Gesellschaft für Infrastruktur und Umwelt mbH, Bonn) von der Geschäftsstelle der Kommission für Anlagensicherheit für die Überlassung ergänzender Daten aus der Erfassung und Auswertung der Erfahrungsberichte der Sachverständigen im Sinne von § 29a BImSchG. Statistisches Bundesamt (Destatis), Erhebung der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2016, Fachserie 19 Reihe 2.3, Bericht vom 22.11.2017 https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/UmweltstatistischeErhebungen/Wasserwirtschaft/Un- fallwassergefaehrdenderStoff.html Statistisches Bundesamt (Destatis), Erhebung der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2017, Pressemittei- lung Nr. 322 vom 29.08.2018 https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/08/PD18_322_32311.html Neufassung der Ersten Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische An- leitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft) vom 18.08.2021, GMBl. 2021, S. 1050, in Kraft getreten am 01.12.2021, 31 https://www.kas-bmu.de/kas-leitfaeden-arbeits-und-vollzugshilfen.html?file=files/publikationen/KAS-Publikationen/Leitfaeden%2C%20Arbeits-%20und%20Vollzugshilfen/KAS_8.pdf https://www.kas-bmu.de/kas-leitfaeden-arbeits-und-vollzugshilfen.html?file=files/publikationen/KAS-Publikationen/Leitfaeden%2C%20Arbeits-%20und%20Vollzugshilfen/KAS_8.pdf http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bimschv_4_2013/gesamt.pdf https://publications.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/26c9aa63-523e-11e7-a5ca-01aa75ed71a1 http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:02010L0075-20110106&rid=1 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32012L0018&qid=1541691342740&from=DE http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_41/41._BImSchV.pdf https://www.kas-bmu.de/kas-chronologische-reihenfolge.html?file=files/publikationen/KAS-Publikationen/chronologische%20Reihenfolge/KAS_46.pdf https://www.kas-bmu.de/kas-chronologische-reihenfolge.html?file=files/publikationen/KAS-Publikationen/chronologische%20Reihenfolge/KAS_46.pdf https://www.destatis.de https://www.destatis.de https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/08/PD18_322_32311.html ZEMA-Jahresbericht 2020 http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_24072002_IGI2501391.htm oder https://www.bmuv.de/gesetz/erste-allgemeine-verwaltungsvorschrift-zum-bundes-immissionsschutzgesetz/ Verordnung zur Einführung der Verordnung über mittelgroße Feuerungs-, Gasturbinen- und Verbrennungsmo- toranlagen sowie zur Änderung der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen, Kabinettsbe- schluss, BT-Drucksache 19/4080 vom 30.08.2018 http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP19/2388/238889.html Richtlinie (EU) 2015/2193 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2015 zur Begrenzung der Emissionen bestimmter Schadstoffe aus mittelgroßen Feuerungsanlagen in die Luft, Amtsblatt der EU L 313 vom 28.11.2015, S. 1 ff https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32015L2193&qid=1540460650212&from=DE Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütte- rungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG) in der Fassung der Bekanntma- chung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) http://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/BImSchG.pdf Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mitt- lere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV) vom 15.07.1988 (BGBl. I S. 1059) Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mitt- lere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV) vom 26. Januar 2010 (BGBl. I S. 38), zuletzt geändert durch Artikel 16 Ab- satz 4 des Gesetzes vom 10. März 2017 (BGBl. I S. 420) http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/1._BImSchV.pdf Dreizehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Großfeue- rungs-, Gasturbinen- und Verbrennungsmotoranlagen - 13. BImSchV) vom 2. Mai 2013 (BGBl. I S. 1021, 1023, 3754), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 19. Dezember 2017 (BGBl. I S. 4007) http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_13_2013/13._BImSchV.pdf Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) http://www.gesetze-im-internet.de/whg_2009/WHG.pdf Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) vom 18. April 2017 (BGBl. I S. 905) http://www.gesetze-im-internet.de/awsv/AwSV.pdf 32 https://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de https://www.bmuv.de/gesetz/erste-allgemeine-verwaltungsvorschrift-zum-bundes-immissionsschutzgesetz/ http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP19/2388/238889.html https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32015L2193&qid=1540460650212&from=DE http://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/BImSchG.pdf http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/1._BImSchV.pdf http://www.gesetze-im-internet.de http://www.gesetze-im-internet.de/whg_2009/WHG.pdf http://www.gesetze-im-internet.de/awsv/AwSV.pdf ZEMA-Jahresbericht 2020 A Liste der Ansprechstellen der Bundesländer für meldepflichtige Ereignisse in Betriebsbereichen gemäß StörfallV Bundesland Dienststelle Abteilung Anschrift Ansprechpart- ner Telefon E-Mail Baden-Würt- Ministerium für Umwelt, Abt. 4, Refe- Kernerplatz 9 Herr Malte Jahn 0711/126-2596 malte.jahn@um.bwl.de temberg Klima und Energiewirt- schaft Baden-Württem- berg (UM) rat 42 70182 Stuttgart Bayern Bayerisches Staatsminis- terium für Umwelt und Verbraucherschutz (Ba- yStMUV) Referat 75 Rosenkavalierplatz 2 81925 München Frau Dr. Wolf 089/9214 3386 anita.wolf@stmuv.bayern.de Berlin Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin Referat IX C 42 Brückenstr. 6 10179 Berlin Frau Feeser 030/9025 2171 cornelia.feeser@senstadtum.ber- lin.de Brandenburg Ministerium für ländli- che Entwicklung, Um- welt und Landwirtschaft Referat 54 Henning-von-Tresckow- Str. 2-13, Haus S 14467 Potsdam N. N. - - Bremen Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Referat 22-3 Contrescarpe 72 28195 Bremen Herr Kai Demske 0421/361 10703 kai.demske@umwelt.bremen.de Hamburg Behörde für Umwelt und Energie – Betriebli- cher Umweltschutz - Mi- neralöl - Hafen und Stör- fallvorsorge Grundsatz Störfallvor- sorge-IB 1101 Neuenfelder Str. 19 21109 Hamburg Frau Zandke- Schaffhäuser 040/42840- 2179 birgit.zandke-schaffhaeu- ser@bue.hamburg.de Hessen Hessisches Ministerium für Umwelt, Klima- schutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Referat II 3 Mainzer Straße 80 65189 Wiesbaden Herr Dr. König 0611/815 1280 JensMartin.Koenig@umwelt.hes- sen.de 33 mailto:cornelia.feeser@senstadtum.berlin.de mailto:cornelia.feeser@senstadtum.berlin.de mailto:kai.demske@umwelt.bremen.de mailto:birgit.zandke-schaffhaeuser@bue.hamburg.de mailto:birgit.zandke-schaffhaeuser@bue.hamburg.de ZEMA-Jahresbericht 2020 Bundesland Dienststelle Abteilung Anschrift Ansprechpart- ner Telefon E-Mail Mecklenburg- Vorpommern Ministerium für Land- wirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpom- mern Abteilung 4, Referat 450 Paulshöher Weg 1 19061 Schwerin Herr Dopp 0385/588-6450 f.dopp@lm.mv-regierung.de Niedersachsen Niedersächsisches Mi- nisterium für Umwelt, Energie, Bauen und Kli- maschutz Referat 33 Archivstraße 2 30169 Hannover Frau Schulze- Wolfering 0511/120-3487 Ute.Schulze-Wolfering@mu.nie- dersachsen.de Nordrhein- Ministerium für Umwelt, Referat V-7 Schwannstraße 3 Herr Friege 0211/4566-443 nils.friege@mulnv.nrw.de Westfalen Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Westfalen 40476 Düsseldorf Frau Lüke 0211/4566-637 maren.lueke@mkulnv.nrw.de Rheinland- Pfalz Ministerium für Klima- schutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Lan- des Rheinland-Pfalz Referat 64 Kaiser-Friedrich-Str. 1 55116 Mainz Herr Müller- Planker 06131/164952 Henning.mueller-plan- ker@mulewf.rlp.de Saarland Ministerium für Umwelt Referat E/3 Keplerstr. 18 Herr Luxenbur- 0681/501 3528 j.luxenburger@umwelt.saar- und Verbraucherschutz 66117 Saarbrücken ger 0681/501 4303 land.de c.quirin@umwelt.saar- Herr Quirin Herr Uhrhan 0681/501 4689 land.de h.uhrhan@umwelt.saar- land.de Sachsen Sächsisches Staatsminis- terium für Umwelt und Landwirtschaft Referat 53 Archivstraße 1 01097 Dresden Herr Jendrike Herr Lich 0351/564-2846 Harald.Jendrike@smekul.sach- sen.de alexander.lich@smekul.sach- sen.de Sachsen-An- halt Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) Referat 33 Leipziger Str. 58 39112 Magdeburg Frau Graßhoff 0391/567 1561 Ines.Grasshoff@mule.sachsen- anhalt.de 34 mailto:Ute.Schulze-Wolfering@mu.niedersachsen.de mailto:Ute.Schulze-Wolfering@mu.niedersachsen.de mailto:nils.friege@mulnv.nrw.de mailto:Henning.mueller-planker@mulewf.rlp.de mailto:Henning.mueller-planker@mulewf.rlp.de mailto:j.luxenburger@umwelt.saarland.de mailto:j.luxenburger@umwelt.saarland.de mailto:j.luxenburger@umwelt.saarland.de mailto:j.luxenburger@umwelt.saarland.de mailto:Harald.Jendrike@smekul.sachsen.de mailto:alexander.lich@smekul.sachsen.de mailto:Harald.Jendrike@smekul.sachsen.de mailto:alexander.lich@smekul.sachsen.de mailto:Ines.Grasshoff@mule.sachsen-anhalt.de mailto:Ines.Grasshoff@mule.sachsen-anhalt.de ZEMA-Jahresbericht 2020 Bundesland Dienststelle Abteilung Anschrift Ansprechpart- ner Telefon E-Mail Schleswig-Hol- Ministerium für Energie- Referat V 64 Mercatorstr. 3 Frau Dr. Holz- 0431/988 7133 gisela.holz- stein wende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digi- talisierung 24106 Kiel graefe graefe@melur.landsh.de Thüringen Thüringer Ministerium Referat 23 Beethovenstraße 3 Frau Kühn 0361/573911- maren.kuehn@tmuen.thuerin- für Umwelt, Energie und Naturschutz 99096 Erfurt 231 gen.de Bund ZEMA - Zentrale Melde Fachgebiet Wörlitzer Platz 1 Herr Kleiber 0340/2103 3019 michael.kleiber@uba.de und Auswertestelle für Ereignisse in verfahrens- technischen Anlagen III 2.3 06844 Dessau-Roßlau Frau Watorowski 0340/2103 3034 johanna.watorowski@uba.de Bund BMUV - Bundesministe- Referat IG I 4 Postfach 12 06 29 Frau Buchmül- 0228/305 2463 renate.buchmueller-kirch- rium für Umwelt, Natur- schutz, nukleare Sicher- heit und Verbraucher- schutz 53048 Bonn ler-Kirchhardt hardt@bmuv.bund.de 35 mailto:gisela.holzgraefe@melur.landsh.de mailto:gisela.holzgraefe@melur.landsh.de mailto:maren.kuehn@tmuen.thueringen.de mailto:maren.kuehn@tmuen.thueringen.de mailto:michael.kleiber@uba.de mailto:johanna.watorowski@uba.de mailto:renate.buchmueller-kirchhardt@bmuv.bund.de mailto:renate.buchmueller-kirchhardt@bmuv.bund.de ZEMA-Jahresbericht 2020 B Übersicht der Datenblätter zu den meldepflichtigen Ereignissen gemäß StörfallV für 2020 Ereignisnummer PLZ Ort Bundesland 2020-01-28 Brand beim Abfüllen von Calciumhypochlorit bei einem Chemiegroßhändler 88356 Ostrach Baden-Württemberg 2020-04-17 Freisetzung von Mineralöl/Rohöl an einem Tank in einem Tanklager 26384 Wilhelmshaven Niedersachsen 2020-05-15 Brand von Harzlösungen in einer Kunstharzfabrik 21481 Lauenburg Schleswig-Holstein 2020-05-16 Brand in einer Mittelspannungsschaltstation eines Kraftfahrzeugherstellers 65423 Rüsselsheim Hessen 2020-05-27 Freisetzung von Biogas in einem Gaslager einer Biogasanlage 04626 Schmölln Thüringen 2020-06-02 Freisetzung von Benzindampf an einer Kesselwagenentladestation eines Mineralölla- 97424 Schweinfurt Bayern gers 2020-06-17 Freisetzung von Kohlenwasserstoffen in einen Fluss aus einer Raffinerie 76187 Karlsruhe Baden-Württemberg 2020-06-19 Brand in einer Anlage zur Oberflächenbehandlung 98597 Fambach Thüringen 2020-07-03 Flankenfahrt von Eisenbahnkesselwagen (EKW) an einer Verladestelle einer Raffinerie 76187 Karlsruhe Baden-Württemberg 2020-07-05 Freisetzung von Biogas in einer Biogasanlage durch einen Sturm 29575 Altenmedingen Niedersachsen 2020-07-15 Todesfall an einem Hochofen eines Hüttenwerkes 38239 Salzgitter Niedersachsen 2020-07-16 Chlorfreisetzung in einer Bleichlaugeabfüllung eines Chemiehandelsunternehmen 71679 Asperg Baden-Württemberg 2020-07-29 Freisetzung von Biogas in einer Biogasanlage 04924 Bad Liebenwerda Brandenburg 2020-08-07 Freisetzung von Fluorwasserstoff (HF) in einer HF-Produktionsanlage 74206 Bad Wimpfen Baden-Württemberg 2020-08-23 Freisetzung von Schwefelwasserstoff (H2S) an einem Anlagenverbund einer Raffinerie 76187 Karlsruhe Baden-Württemberg 2020-09-04 Freisetzung von Acrylsäure an einer Entladestelle in einem Chemieunternehmen 68169 Mannheim Baden-Württemberg 36 ZEMA-Jahresbericht 2020 Ereignisnummer PLZ Ort Bundesland 2020-09-22 Freisetzung von Fluor (F2) aus einem Flaschenbündel in einer F2-Abfüllung eines Che- mieunternehmens 2020-10-18 Brand und Freisetzung von Biogas/Methan in einer Biogasanlage 2020-11-03 Brand eines Intermediate Bulk Containers (IBC) in einer Anlage zur Verwertung und Be- seitigung von Abfällen 2020-12-10 Brand bei einem Automobilzulieferer 2020-12-21 Freisetzung von Chlorwasserstoff (HCl) an einer Entleerungsleitung in einem Chemie- unternehmen 2020-12-27 Brand in einer Anlage zur Kälteversorgung 74206 61184 70329 61462 65926 51368 Bad Wimpfen Karben Stuttgart Königstein Frankfurt am Main Leverkusen Baden-Württemberg Hessen Baden-Württemberg Hessen Hessen Nordrhein-Westfalen 37 Impressum Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis 1 Vorbemerkung 2 ZEMA und ihr Umfeld 2.1 Auftrag und Zielsetzung der ZEMA Meldeweg für Ereignisse Zielsetzung der ZEMA 2.2 Partner der ZEMA – Kooperation Bundesländer Europäische Union Weitere deutsche Partner 2.3 ZEMA im Internet 2.4 Beispiele für die sonstige Nutzung der Daten der ZEMA Statistisches Bundesamt Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen 3 Ergebnisse für das Jahr 2020 3.1 Entwicklung der Anzahl der gemeldeten Ereignisse 2020 3.2 Allgemeines 3.3 Entwicklung der Gründe für die Mitteilung der Ereignisse von 2000 bis 2020 3.4 Statistische Auswertung der Ereignisse 2020 Ereignisarten Beteiligte Betriebsvorgänge Störfallstoffe und ihre Gefährdungskategorie Beteiligte Anlagenarten Primärursachen 3.5 Personenschäden, Einsatzkräfte, Sach-/Umweltschäden Personenschäden bei Einsatzkräften Was sind die Ursachen dieser Personenschäden bei Einsatzkräften und durch welche Gefahren werden sie verursacht? Sachschäden Quellenverzeichnis A Liste der Ansprechstellen der Bundesländer für meldepflichtige Ereignisse in Betriebsbereichen gemäß StörfallV B Übersicht der Datenblätter zu den meldepflichtigen Ereignissen gemäß StörfallV für 2020